PÖNIS BLOG 331 (28.03.2025): STASI FC; „HAPS – CRIME DOESN’T PAY“; „RIFF RAFF; „FUNNY BIRDS“; A Working Man“; „TATORT“; FLASHMOB

Die Chefetage befiehlt: BALLA BALLA. Das Popeln der Stasi. IM KINO ! Gerade ist in den Lichtspielhäusern die Dokumentation  „STASI FC“   angelaufen. Zum Film, der in Dresden im Jahr 1978 angesiedelt ist. Als Stasi-DDR-Chef Erich Mielke nach einem überraschenden Sieg in die Kabine von Dynamo Dresden stürmt, kippt die ausgelassene Stimmung in pures Entsetzen. Denn Mielke entscheidet, dass ab sofort sein Lieblingsfußballverein – der Berliner FC Dynamo –  die DDR-Oberliga übernimmt. Es beginnt eine denkwürdige Ära mit raffinierten Manipulationsmitteln und fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen. Doch in den Reihen der benachteiligten Spieler und Fans regt sich Widerstand. Ein Widerstand, der sich auch auf den Straßen formt und demnächst das Ende der DDR einläuten wird. Die Stasi versuchte deshalb vermehrt Einfluss zu nehmen und sicherte den Erfolgt ihres bevorzugten Vereins BFC Dynamo durch Bestechung, Einschüchterung, Überwachung, erzwungene Transfers bis hin zum Mord.

Der Film zeichnet ein Bild nicht nur von den Verhältnissen im ostdeutschen Fußball, sondern auch vom Alltag in der DDR. Der Film basiert auf Zeitzeugenberichten und der Auswertung von Stasi-Akten, die einen einzigartigen Einblick in das Leben unter dem kommunistischen Regime vermitteln. In dieser Geschichte spiegelt der Fußball über den Sport hinaus gesellschaftliche und politische Verhältnisse und universelle Fragen zum Leben in einem autoritären System wider und konfrontiert den Zuschauer mit der Frage: „Was hätte ich getan?“. Aus erster Hand von Schlüsselpersonen, Entscheidungsträgern und einem ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter erzählt STASI FC was passiert, wenn ein korruptes Regime ein Spiel in die Hände bekommt  und  wie „you’ll never walk alone“ in der Welt eine völlig neue Bedeutung bekommt. Der Dokumentarfilm verwendet persönliche Zeugenaussagen von Überlebenden dieser Zeit und bietet Zugang zu den Stasi-Akten, zu 111 Kilometern an Korridoren, zu Stasi-Dokumenten, die Kommunikationen der Stasi-Unterlagen-Behörde enthalten.

Zu den Credits:   D/GB 2022/2023; R: Daniel Gordon; Arne Birkenstock; Zakaria Rahmani; B: Daniel Gordon (Konzept); Arne Birkenstock (Konzept); K: Thomas Eirich-Schneider; Carina Neubohn (Zusatz); Martin Langner (Zusatz); Laura Hansen (Zusatz); sechs exzellente Schnitt-Meister; Musik: Jörg Follert; 91 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.03.2025).  (= 4 PÖNIs).

1.)       In der REALEN KAPUTTEN WELT. Titel = „HAPS – CRIME DOESN’T PAY“ von EKREM ENGIZEK (B + R + Produktion 2024; K: Christof Wahl; M: Paix ° Martin Todsharow; 128 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.03.2025). Wieso. Du lebst. Gut. Also – eigentlich gut. Aber du willst mehr. Besitzen. Und „vergreifst dich“. Gesellschaftlich. Und landest auf dem Müllhaufen. In einem – fürchterlichen – Haps. Heißt GEFÄNGNIS. Auf Arabisch. „Es wird alles gut“, sagst Du Deiner schwangeren Freundin. Die dich besucht. Aber das Gegenteil ist der (Ab-)Fall.

Ich bin selten einem „solchen“ Film begegnet. Der in einer unerbittlichen Härte, Gemeinheit und Konsequenz davon erzählt. Was „dort“ los ist. Passieren kann. Wenn  du dich nicht unter Kontrolle hast. Denkst, du bist in der Lage, zu wissen wie und überhaupt DAS möglich ist. Mit dem besseren Dasein. Verdammt nochmal Alexander (CONSTANTIN VON JASCHEROFF) du hast doch gar keine Vorstellungen, wie unser Wertesystem tatsächlich gestrickt ist. Von wegen Recht und Ordnung. Von wegen Gewalt und Folgen. Deshalb begleiten wir dich bei deinen verzweifelten (Kino-) Bemühungen, ein Leben zurück „nach draußen“ zu finden. Hast du überhaupt mal daran gedacht, dich WIRKLICH zu finden? Zu klären, wo, was, wie, wann die Richtung stimmt? Gelingt? Es ist zum Kotzen dich SO zu sehen, zu erleben, bitter, eklig beim Absaufen anzuschauen. Gott sei dank ist dies ein Film. Aus dem du abhauen kannst, wann immer du möchtest. Und ich auch.

Nein, aus diesem deutschen Film will ich aber nicht weg. Dazu ist er viel zu wuchtig. Entsetzlich. Wütend. Unsauber. Fies, Und mit einer rotzigen Ficksprache belegt, die einen abstößt. Attackiert. Einen in den Bann zieht. Selten ist ein dreckiger, packender deutscher HAPS-Film so aufwühlend-unterhaltsam gewesen. Und was einen noch verrückter macht ist diese bestialische Musikalität. Bestialisch ist ein falscher Begriff. Aber zutreffend.

 

Der Kinostart wird von einer umfassend angelegten Musik- und Social-Media-Kampagne begleitet. 30 einflussreiche Namen der deutschen Hip-Hop- und Rap-Szene haben sich für dieses Projekt zusammengefunden. Steht im Pressepapier. Kenne davon wenige, finde diese Musikalität aber knallig. Zündend. Anmachend. 30 eigens produzierte Musikvideos von deutschen Gangster-Rappern wie Haftbefehl, Asche und Azad wurden bereits gedreht und befinden sich auf dem Soundtrack.

UND, so die Ankündigung in den Presseblättern: Im Rahmen des Release findet findet zudem eine begleitende Aufklärungskampagne zum Thema Jugendkriminalität statt. Mit dem Untertitel „Crime doesn’t pay“ wollen die Filmemacher dafür sensibilisieren, dass sich junge Menschen allzu oft vom vermeintlich aufregenden Gangster-Lifestyle und dem Traum vom schnellen Geld angezogen fühlen ohne sich der Schattenseiten eines kriminellen Lebens bewusst zu sein. In Zusammenarbeit mit Justizorganisationen, ehemaligen Straftätern und Influencern nutzt diese wichtige Präventions-Kampagne Podcasts, ein Musikalbum (= davon war schon die Rede), Videos und authentische Geschichten, um Jugendliche auf glaubwürdige Weise zu erreichen. Wenn dies ehrlich gemeint ist, dann okay. Aber erst ab ins Kino. Zu diesem krassen deutschen Independent-Movie. Bevor die schmutzigen Amis ihn sich eingemeinden (= 4 PÖNIs).

2.)       STARS. Titel = „RIFF RAFF – Verbrechen ist Familiensache“ von Dito Montiel (B: John Pollono; nach seinem gleichn. Theaterstück; USA 2023; K: Xavier Grobet; M: Adam Taylor; 103 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.03.2025). So etwas passiert auch. Es läuft ein neuer Ami-Film an. Schon beim Inhalts-Lesen wird mir klar, er interessiert mich nur begrenzt. Und so ist es dann auch bei der Vorführung. Humor-Satz: „Entleeren Sie ihre Blase“. Stichwort: Mager. Ganz offensichtlich. A B E R  – bei den Rampen-Rollen tauchen lauter Stars auf. Die mich sehr wohl interessieren. Als da wären: JENNIFER COOLIDGE (als Alki Ruth); ED HARRIS (als Pensionist Vincent); B I L L  M U R R A Y (als Killer Hannigan); LEWIS PULLMAN (als Rocco). Die sorgen für Dampf. Wobei? Na ja, der deutsche Zusatztitel gibt doch schon genügend Signale. Der inhaltliche Rest verläuft. Also mal so, deftig, heftig, und dann mal so, also komödisch geradeaus. Die deutschen Sprecher sind  – WOLFGANG CONDRUS für ED Harris  sowie  Thomas Nero-Wolff als Bill Murray. Der Rest ist zum netten Anschauen. Und zum rüden Mit-Hören (= 3 PÖNIs).

3.)       FRAUEN POWER. Titel = „FUNNY BIRDS – Das Gelbe vom Ei“ von Marco La Via und Hanna Ladoul (B + R; Fr/Belgien 2023; Executive Producer: Martin Scorsese; K: Virginie Surdej; M: Juan Cortés; 97 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.03.2025). Drei Frauen, drei Generationen, drei verschiedene Lebensentwürfe: Charlie (MORGAN SAYLOR) kehrt auf den Bio-Hühnerhof ihrer Mutter Laura (ANDREA RISEBOROUGH) zurück, um diese zu unterstützen. Es ist nicht leicht für sie, sich um ihre kranke Mutter zu kümmern, den Hof am Laufen zu halten und zugleich weiterhin auch ihrem Studium des Finanzwesens nachzugehen, das so gar nicht der Lebensphilosophie ihrer Mutter entspricht. Als schließlich auch noch Lauras exzentrische und leidenschaftlich-feministische Mutter Solange (CATHERINE DENEUVE) nach längerer Abwesenheit auf dem heimischen Anwesen auftaucht, stellt das die drei Frauen vor einige Herausforderungen. Zum Beispiel bei den Bemühungen, den Vogelgrippeausbruch in der nachbarlichen Region „zu übertünchen“.

Übrigens – der Film spielt zwar in den USA, aber die Dreharbeiten fanden komplett in Belgien statt. Was bedeutete – Die knappe Drehzeit. In nur 27 Drehtagen mussten vier Jahreszeiten visuell überzeugend auf die Leinwand gebracht werden und dem ländlichen Belgien ein amerikanischer Look verpasst werden.

UND: Selten waren HÜHNER dermaßen filmisch-atmosphärisch bei Hofe eingemeindet wie hier (= 3 PÖNIs).

4.)       ÜBERFLÜSSIG. BLÖDE. Titel = „A WORKING MAN“ von David Ayer (Co-B + Co-Produktion + R; GB 2024; Co-B: Sylvester Stallone; nach dem Roman „Levon’s Trade“ von Chuck Dixon/2014; K: Shawn White; 116 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.03.2025). Eigentlich mag ich JASON STATHAM. Wenn, besser Wo DER auftritt, dampf es immer. Bei vielen Prügeleien. Schießereien. Zuletzt war er allerdings auch mit Bienenrettung beschäftigt. In dem Film „The Beekeeper“ (s. Kino-KRITIK /2024/4 PÖNIs). Der war noch gut auszuhalten. Hier aber wird nur dumpf geprügelt, artistisch herumbewegt und extrem viel geballert. Und dämlich gequatscht. Nach dem Solo- Bienenzüchter ist nun ein einzelner Bauarbeiter und Ex-Soldat unterwegs, der ALLE abmurkst, die sich ihm in den Weg stellen. Die wild auf ihn schießen. Worum es geht? Die Teenager-Tochter seines Bosses ist verschwunden, und ER, Levon Cade (= Statham), soll sie finden. Dass Misstrauen, das man hier dem Co-Drehbuchautoren Sylvester Stallone entgegenbringt, ist vollauf berechtigt. Dies hier ist ein bescheuertes Schund-Movie (= 0 PÖNIs).

5.)       TV-TIPP:    Am Sonntag-Abend treffen wir beim neuen ARD-„TATORT“ – endlich – mal wieder auf das DORTMUNDER-Team. Ab 20.15 Uhr ist der geschätzte JÖRG HARTMANN als FABER in Action. Auf DEN freue ich mich Krimi-besonders. Obwohl der Titel = „ABSTELLGLEIS“  =  nicht allzu vielversprechend tönt. Aber das reizt ja gerade. Nach der Ausstrahlung verteile ich meine Kritik wieder auf den bekannten Kanälen! Also los, FABER!

6.)       MUSIK:  Es wird Zeit, sich endlich einmal auch um einen   FLASH-MOB   zu kümmern.  „Flash“ ist die englische Bezeichnung für „Blitz. „Mob“ bedeutet „Pöbel“ oder „randalierender Haufen“ (deutsch also Blitzpöbel). Er bezeichnet scheinbar spontan Aktionen, zu den sich die Teilnehmer per SMS oder Internet verabredet haben. Heute darf musikalisch nochmal  LED ZEPPELIN  ran. Mit „STAIRWAY TO HEAVEN“, dem Klassiker von 1971. Wunderbar. Und als Platz 1 dieser Flash-Mob-Woche bei mir absolut geeignet:

Nicht vergessen: die Zeit Sonntag-Nacht zurückstellen   !!!!!!

Wünsche sonnige fröhliche Tage.

HERZLICHE GRÜSSE
PÖNI Pönack

kontakt@poenack.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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