1.) Pöni-PRIVAT: Mein Vater wäre am letzten Donnerstag (06.03.) 103 Jahre alt geworden. ER fehlt mir sehr, denn wir waren SEHR GUTE Freunde. Waren oft gemeinsam unterwegs. Zum Beispiel in Sachen Fußball. Schon in meinen ganz jungen Jahren nahm er mich regelmäßig zu den (Regionalliga-)Spielen von Tennis Borussia mit ins Charlottenburger Mommsenstadion, wo TeBe die Heimspiele austrug. Dass ich später natürlich bei Tennis Borussia – in der 3. Jugend – anfing, vereinsmäßig Fußball zu spielen, war klar. Doch Wir-Beide waren nicht nur Fans von TeBe, sondern auch ein „westdeutscher Verein“ hatte es uns immer angetan, von wegen: echter Kampf-Sport; mitten im Ruhrpott, mit enorm gutem Fan-Geruch. Natürlich, von BORUSSIA DORTMUND ist die Rede. Und von einstigen, dortigen Heros wie Heinrich Kwiatkowski (WM-Torwart 1954); „Hoppy“ Kurrat (der Mittelfeld-„Beißer“); Timo Konietzka (Torschütze des 1. Bundesliga-Tores); „Aki“ Schmidt, Lothar „Emma“ Emmerich – „Gib‘ mich die Kirsche!“ -, unvergessen durch sein sagenhaftes Torauslinien-Tor bei der England-WM 1966 im Spiel gegen gegen Spanien (2:1).
An dieser Berliner Fan-Leidenschaft für B O R U S S I A hat sich bis heute nichts geändert. Noch immer verfolge ich mit geballter Leidenschaft (im Fernsehen) die Dortmund-Spiele in der Bundesliga. Wo alle zwei Wochen in dieser prächtigen Fußball-Opern-Arena vor 81.000 Zuschauern ein Fest abläuft. Lange Zeit jedenfalls, in dieser Saison. Vor einigen Wochen hatte die Borussia, unter dem neuen 61-jährigen Schweizer Trainer Lucien Favre, 9 Punkte und 12 Tore Vorsprung auf die (von mir nicht sehr gemochten, um es nett zu sagen) Bayern aus München. Dies ist, wie wir wissen, binnen kürzester Zeit „hinfällig“ geworden. Geschmolzen. Durch u.a. einem 0:0 bei den Luschen aus Nürnberg und einem unfassbaren 1:2 bei den ebenfalls nur untermittelmäßigen Augsburgern. Und dass man bis zur 75. Minute gegen Hoffenheim zu Hause 3:0 führte, um dann letztendlich 3:3 zu spielen, beweist leider auch die plötzliche Instabilität der jungen Dortmunder Mannschaft. Und Noch-Tabellenführers. Jetzt sind es noch zwei Törchen-plus gegenüber den Bayern. Dieser Text entsteht vor dem Samstag-Spiel Zuhause gegen den VfB Stuttgart. In der Hoffnung, dass nun endlich, wo man „nur noch“ um die Meisterschaft spielt (Champions League & DFB-Pokal ade), die Stabilität aus den Spielen der ersten Saisonhälfte wieder zurückkehren möge. Denn dass schon wieder die Bayern die Meisterschaft gewinnen, der Gedanke ist eigentlich unerträglich. Also reißt Euch endlich zusammen Borussia, schießt endlich – bei den immer vielen klaren Chancen – wieder TORE und lasst es um Gottes willen nicht zu, dass im Mai schon wieder diese Bayern die Meisterschale bekommen. PÖNI drückt Euch aus der Hauptstadt-Ferne aber so etwas von die Daumen. Und bibbert mit EUCH. Mit.
2.) Pöni-LITERATUR: Endlich kam ich mal wieder zum Lesen. Bin ausgesprochener Fan der Spannungsliteratur von STEPHEN KING. Im Vorjahr erschien bei uns eine Novelle von ihm, die im Original „Elevation“ heißt und hierzulande unter dem Titel „ERHEBUNG“ veröffentlicht wurde. Der Meister des niveauvollen Grauens („ES“) lässt diesmal Monster außen vor, sondern kümmert sich um die Bewohner der Kleinstadt Castle Rock, die in der gegenwärtigen, amerikanischen Epoche um den ekligen Donald Trump ihre diesbezüglichen Vorurteile ausleben. Dabei geht es vor allem darum, den Hass zu bekämpfen. WIE das Stephen King beschreibt, ist amüsant-fesselnd. Sozusagen: Ein ganz neues Prosa-Leicht-Gefühl ist diesmal bei Stephen King annonciert. Und mit 143 Seiten auch angenehm „übersichtlich“.
3.) Pöni-MUSIK: Er hieß Georg Müller, war Chef bei der DGB-Organisation „Arbeit und Leben“, einer Art DGB-Volkshochschule, die alljährlich – in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk – Bildungsreisen für Jugendliche nach Frankreich organisierte. In die Bretagne. Da mich seit frühester Kindheit FRANKREICH immer schon interessierte, privat wie filmisch, sagte ich begeistert zu, ein Reiseleiter-Seminar zu absolvieren, um dann von 1971 bis 1980 für „Arbeit und Leben“ Berliner Jugendgruppen in das Nachbarland zu bringen. Jedes Jahr, an den ersten beiden September-Wochen, ging es kreuz und quer durch die wunderschöne BRETAGNE. Mit vielen unvergessenen Erlebnissen.
Vor allem ein musikalisches ist dauerhaft hängen-geblieben: Die Begegnung mit dem bretonischen Barden und Sänger Alain Cochevelou, der sich seit 1967 Alan Stivell nennt. Vereinfacht gesagt – Alan Stivell verbindet traditionelle keltische Musik mit modernen Rhythmen. Durch viele – weltweite – Auftritte machte er die keltische Harfe bekannt. Durch seinen Gesang, unter anderem in Bretonisch, Walisisch, Irisch und Schottisch-Gälisch, gestaltete er die geschichtliche und kulturelle Verbundenheit des inselkeltischen Siedlungsraums. Mal begleitet mit traditionellen Instrumenten und Klängen, mal modern – elektroakustisch. Zweimal besuchten wir ihn während dieser Bildungsreisen bei heimischen Konzerten („Leute: Während es in Frankreich regnet, scheint in der Bretagne die Sonne„), und zweimal erlebte ich ihn auch livehaftig-begeisternd mit seiner Band in Westberlin (in der „Kongreßhalle“, dem heutigen „Haus der Kulturen der Welt“). ALAN STIVELL ist und bleibt unvergessen. Und immer, wenn ich etwas wehmütig an diese herrlichen zehn spätsommerlichen Bretagne-Besuchs-Jahre von damals denke, kommt mir auch immer wieder seine Musik in den Sinn. Zum Beispiel mit dem („Video“-)Lied „Metig“ von 1975: meine musikalische Empfehlung für diese Woche.
Wünsche schöne „bretonische“ Zeiten. HERZlichst: PÖNI Pönack