AUCH D A S JETZT! Sein Name: RAIMUND MÜNCH. Ein guter Freund. Schon alleine „deshalb“, weil er – ebenso wie ich – auf Literatur setzt UND vor allem auch, wie ich: KATZEN MAG. Und da sind wir beim Thema. Mit der Überschrift: Katzen schlafen lang und gerne! Katzen sind bekannt für ihren Schlafbedarf und können bis zu 16 Stunden pro Tag pennen. Dieses umfangreiche Verhalten ist in ihrer Natur begründet. Die Samtpfoten sind dämmerungsaktiv und verbringen ihre Wachphasen mit Jagd, Spielen und Erkunden. In Wohnstuben wie draußen. Nach diesen aktiven Phasen benötigen sie ausreichend Ruhe, um ihre Energie wieder aufzuladen. Ihr Schlaf ist in kurze Zyklen unterteilt, die tiefe Phasen des Schlafs und leichtere Phasen des Wachzustands beinhalten. Katzen passen ihre Schlafgewohnheiten oft an ihre Umgebung und Aktivitäten an. Ältere Katzen können jedoch noch mehr Schlaf benötigen, um ihre Entwicklung und Gesundheit zu unterstützen. Warum ich gerade jetzt darauf komme?: Meine Wohnungskatze ist ein ebenso liebevolles wie lebhaftes Maine-Coon-Exemplar. Mit Namen KLÄRCHEN. Und ist kürzlich stolze 17 Jahre stark geworden. Was mich zu einem Spruch des berühmten französischen Philosophen und Humanisten MICHEL de MONTAIGNE (1533-1592) führt: „WENN ICH MIT MEINER KATZE SPIELE, BIN ICH NIE GANZ SICHER, OB NICHT ICH IHR ZEITVERTREIB BIN“. Maestro schrieb nicht nur bekannte Essais, sondern war einige Zeit auch Bürgermeister von Bordeaux. Er lebte auf seinem Landgut in Gesellschaft einer Katze. Und galt als sympathischer Pfoten-Fan-Mensch.
1.) Nun aber zurück. Zur LITERATUR. Zum LITERATUR-KINO. Titel = „DER BUCHSPAZIERER“ von Ngo The Chau (K + R; D 2023; B: Andi Rogenhagen; nach dem gleichnamigen Roman von Carsten Sebastian Henn/2020; M: Marvin Miller; Sebastian Fillenberg; 98 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.10.2024). RAIMUND MÜNCH mag dieses KINO:
Vergessen Sie alle Rollen, in denen Sie Christoph Maria Herbst bisher gesehen haben. Und vergessen Sie auch Christoph Maria Herbst, denn in der grandiosen Verfilmung des Bestseller-Romans von Carsten Henn spielt er nicht nur den titelgebenden „Buchspazierer“, sondern bekommt mit der 11-jährigen Yuna Bennett eine mehr als ebenbürtige Partnerin, der man sofort sämtliche verfügbaren Nachwuchspreise zu Füßen legen möchte. Als aufgefrischte „Heidi“-Variante namens Schascha geht sie dem Bücher-liebenden Eremiten Carl Kollhoff alias C.M. Herbst so lange auf den Senkel, bis dieser sie auf seinen Spaziergängen durch die historisch-moderne Fantasie-Stadt mitnimmt, um im Auftrag eines Buchladens seine liebevoll eingepackten Lektüreempfehlungen direkt an die Haustüren der Kunden auszuliefern.
Dabei begegnen wir herrlich skurrilem Personal zwischen schrullig und tragisch, leiden mit Schaschas Vater (Ronald Zehrfeld), der sein schweres Schicksal verdrängt und lachen über Maren „Pippi Langstrumpf“ Kroymann sowie unzählige feine Stimmungs-Details, die sich die Macher um Regisseur The Chau Ngo ausgedacht haben. Letzterer gibt hier sein Kinofilm-Regiedebüt und zeichnet gleichzeitig für die ebenfalls hervorragende Kameraarbeit verantwortlich. Denn hier geht‘s um was!
Wie nebenbei bekommt das Publikum eine gehörige Portion Lebens-Sinn und Freundschafts-Mut untergejubelt. Es darf und muss emotional werden, wenn diese Liebeserklärung an das Lesen und das gedruckte Buch samt altmodischer Haptik und Papiergeruch kräftig punktet. Bisweilen glaubt man kaum, dass es sich um eine deutsche Produktion handelt, erinnert sich an britische oder französische Settings und fühlt sich dank passendem Score und Akkordeon-Einsatz mitunter wie bei Yann Tiersens „Amélie“.
Es deutet vieles auf einen Turnaround beim Genre „Deutsche Komödie“, der Trend geht (scheinbar) endlich weg vom langweilig gleichen Hochglanz-Look mit schnieker IKEA-Einrichtung. Es gab diesbezüglich schon gute Beispiele und „Der Buchspazierer“ ist ein mächtiger Leuchtturm für den richtigen Weg. Darauf ein „Pinguin-Eis“! ( = 4 Gast-Pönis von Raimund Münch)
2.) KÄTZISCH. BEI MENSCHEN. UND MIT TIEREN. Titel = „ALLES FÜR DIE KATZ“ von Christopher Jenkins (Co-B + R; GB 2022/2023; Co-B: Karen Wengrod & Ken Cinnamon; M: Tom Howe; Geoff Zanelli; 88 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.10.2024). Als der verwöhnte, raffinierte und listige Kater BECKETT neun Leben ausgereizt hat, erhält er d i e göttliche Chance: Er darf, um sich zu bessern, neun neue, also weitere Leben leben. Jedoch – nicht als Kater-Katze mit gewohntem Neunmal-Komfort, sondern in verschiedenen Posen. Und Possen. Was natürlich zu vielen unterschiedlichen Bewegungen, Masken, also zu diversen Abenteuern führt. Ob als Hund, Kakerlake oder Ratte, jetzt bekommt Kater zuhauf, na Probleme. Schwierigkeiten. So was jedenfalls. Allerdings hilft/unterstützt eine himmlische Beamtin den felligen Beckett, der nun allerdings mit Wesen konfrontiert wird, die er bislang nur als störendes Beiwerk in seiner Katzenwelt wahrgenommen hatte. Bedeutet: Beckett nunmehr mit ganz „fremden“, also extrem veränderten Blickwinkel aufs – neuartige – Leben. Motto: Spaß darf’s sein! (= 3 PÖNIs).
3.) OMA-POWER. Titel = „THELMA – Rache war nie süßer“ von Josh Margolin B + R + Schnitt; USA 2022; K: David Bolen; M: Nick Chuba; 99 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.10.2024). Schon mal was von JUNE SQUIBB vernommen? SIE spielt – in der Titelrolle – Thelma „Thel“ Post. Sie ist geboren am 6. November 1929 in Vandalia, Illinois; ihre Filmkarriere umfasst mehr als 90 Kinofilme und Fernsehserie-Auftritte. Ihr hiesiger Auftritt ist gelungen. Mit dieser Oma muss man rechnen, lautet ihr Themenmotto. Als die temperamentvolle 93-jährige Thelma auf einen Telefonbetrüger reinfällt, packt sie ihr Schicksal an, schreckt vor nichts zurück, um sich zurückzuholen, was ihr gehört. Stichwort: „Thel“ will ihre Kohle zurückhaben. Auf ihrer waghalsigen Verbrecherjagd kommen allerhand Spionagetechniken zum vehementen Einsatz. Die sind zwar nicht mehr ganz zeitgemäß, aber immer noch durchaus wirkungsvoll. Beim diesjährigen Sundance Filmfestival jedenfalls soll es stürmischen Beifall dafür gegeben haben. Für Omi und ihrem Abenteuertrip durch die Ganovenwelt von L. A. Zumal die Titellady viele ihrer Stunts selbst drehte. Heißt es. Lobend. Na denn … oder dann … (= 3 PÖNIs).
4.) SAUERSTOFF: N A T U R. Titel = „WILDES LAND – DIE RÜCKKEHR DER NATUR“ von David Allen (GB 2022/2023; B: Isabella Tree/basierend auf ihrem gleichnamigen Bestseller/2022; K: Tim Cragg; Schnitt: Mark Fletcher;78 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.10.2024). Erzählt wird die Geschichte eines jungen Paares, das ganz der Natur vertraut, um die Zukunft ihres heruntergekommenen, 400 Jahre alten Landguts zu sichern. Das jungen Paar kämpft gegen fest eingefahrene Traditionen und wagt den Schritt, das Schicksal ihrer Farm in die Hände der Natur zu legen. Sie reißen Zäune ein, um das Land wieder verwildern zu lassen und vertrauen bei der Regeneration auf einen bunten Mix aus domestizierten und wilden Tieren. Es ist der Beginn eines umfangeichen Renaturierungsexperiments, das zu einem der bedeutendsten in Europa wird. Visuell ist der Film eine Ode an die Natur, die in schwelgerischen Bildern sich offenbart; mit exquisiten Effekten, Zeitlupe und Zeitraffer, Makroaufnahmen, Animationen, Drohnenbilder. Die deutsche Fassung wird von der Schauspielerin und Synchronsprecherin DAGMAR DEMPE gesprochen (die vor allem als deutsche Stimme von Meryl Streep bekannt ist. (= 4 PÖNIs).
5.) SCHÖNHEIT & MUSIK / JULIETTE BINOCHE (geboren am 9.3.1964; „OSCAR“-Preisträgerin 1997: „Beste Nebendarstellerin“ in „Der englische Patient“) – zu I H R hin singt JOE DASSIN: Et Si Tu N’existais Pas : „Wenn es dich nicht gäb, würde ich die Liebe gern erfinden, wie der Maler, der Farbe und Strich im Licht des Tages entstehen sieht, und nicht weiß, wie’s geschieht“ – mein Numero Eins-Lied in dieser Woche:
Wünsche viele sonnige Herbsttage. Mit besten Grüßen
PÖNI Pönack