PÖNIS BLOG 303 (30.08.2024): „ROBOCOP“; „DIE UNBEUGSAMEN II“; „ALLES FIFTY FIFTY“; „Die Unzertrennlichen“; „GLORIA!“; „CUCKOO“; FRITZ ECKENGA

0.)      Die monatliche Kinoreihe BEST OF CINEMA bringt an jedem 1. Dienstag im Monat Kultfilme & Evergreens zurück auf die große Leinwand. So bekommen Klassiker einen festen Platz im Kinoprogramm: Rund 300 Kinos haben sich bundesweit zusammengefunden und präsentieren Kinoperlen der Filmgeschichte. Wie nun mit „ROBOCOP“ von Paul Verhoeven aus dem Jahr 1987, der damit seine erste Hollywood-Arbeit ablieferte (s. Kino-KRITIK /3 1/2 PÖNIs).  DER Film gilt am 3. September 2024 als der nächste Dienstag-Kultfilm im Rahmen dieser Kino-Event-Reihe. Das zweifach „Oscar“-nominierte Science-Fiction-Action-Spektakel ist mit PETER WELLER („Naked Lunch“) hochkarätig besetzt, der als Cyborg-Typ auf den Straßen von Detroit in einer dystopischen Zukunft für Recht und Ordnung sorgt. Der Director’s-Cut, in 4K restauriert, folgt einmal mehr dem packenden Spannungsmotto: Wer ist an der Macht – Mensch oder Maschine?

1.)      EMANZIPATORISCH. Titel = „DIE UNBEUGSAMEN II – Guten Morgen, ihr Schönen!“ von Torsten Körner (B + R; D 2023; K: Anne Misselwitz; M: Cassis Birgit Staudt; Schnitt: Sandra Brandl; 104 Minuten; deutscher Kino-Start: 29.08.2024). In Torsten Körners neuem Dokumentarfilm erzählen 15 Frauen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen über ihr Leben in der DDR, einem Land, in dem trotz der staatlich verordneten Gleichberechtigung das Patriarchat regierte.

Bereits mit dem Kino-Erfolg „DIE UNBEUGSAMEN“ (2021 /s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs) hatte der Filmemacher eindrucksvoll den Weg der Frauen in der Bundesrepublik nachgezeichnet, die sich ihre politische Teilhabe erkämpfen mussten.

In der Fortführung legt Torsten Körner nun nach dem Vorbild Maxie Wanders den Fokus auf die Frauen der DDR, deren Weg zur Gleichberechtigung deutlich anders verlief als im Westen Deutschlands. Inwiefern war die Wiedervereinigung für die Frauen, die dort lebten, ein feministischer Rückschritt? Wofür mussten sie kämpfen? Frauen wie die Schriftstellern Katja Lange-Müller oder Amrei Bauer erinnern sich an die Kämpfe, die ihre Mütter ausfechten mussten. Die Schauspielerin Katrin Sass schwärmt von ihrer Großmutter, die auf sie aufgepasst hat, wenn die Mutter gearbeitet hat. Die Schlagzeugerin Tina Powileit beschreibt die langen Arbeitstage ihrer Mutter mit der Doppelbelastung von Beruf und Haushalt. Und Gabriele Stötzer, Ulrike Poppe und Marion Grasse schildern die letzten Jahre und Monate der DDR mit bewegender Eindringlichkeit. Diese und viele weitere Facetten zeigen eine vielschichtige DDR, in der die Frauen trotz staatlich festgeschriebener Gleichberechtigung dennoch oft das Nachsehen hatten.

Diese Frauen erzählen von den eigenen Sorgen und Träumen, denen sie oft nur mit Tricks ein kleines Stück näher kommen konnten. Ergänzt mit zahlreichen Archiv-Aufnahmen rundet Torsten Körner die Zeitreise ab und öffnet, indem er die Zuschauer:innen zu Zeitzeugen macht, eine Tür für ein besseres Verständnis zwischen Ost und West. Dieser zweite Dokumentarfilm ist eine cineastische Reise in ein Gestern, das ins Heute wirkt (= 5 PÖNIs).

2.)      FAMILY-STRESS. Titel = „ALLES FIFTY FIFTY“ von Alireza Golafshan (B + R; D 2022; K: Matthias Fleischer; M: Carlos Cipa; 113 Minuten; deutscher Kino-Start: 29.08.2024). Was für eine kuriose Idee. In einer gutbürgerlichen Familie sind die Innen-Verhältnisse „umgekehrt“. Nach der Eltern-Scheidung zwischen Marion (LAURA TONKE) und Andi (MORITZ BLEIBTREU), beides „schlaue“ Anwälte, setzt der elfjährige Sohn Milan (VALENTIN THATENHORST) eigene häusliche Führungsspuren. Indem er krass deren „lückenhafte“ Erziehungszeichen für eigene Nr.1-Vorteile benutzt. Um zu signalisieren, weiterhin im Verbund einer überzeugenden Familie zu leben, wird von den Erzeugern ein gemeinsamer sommerlicher Italien-Urlaub angesetzt. Wo sich – jetzt erst recht – herausstellt, dass es sich bei Milan um eine verwöhnten Bub handelt, der bestimmen will, was für ihn Erziehungstechnisch „stimmt“ beziehungsweise „gar nicht stimmt“. Währenddessen die Eltern plötzlich wieder eigene Gefühle entdecken und sich dabei aufmachen, die kindischen Versäumnisse aufzumöbeln.

Ist gut-gemeint, aber auch mit zu viel komödiantischer (TV-)Trockenheit versehen. Ein deutscher Film, der sich mal irgendwie, mitunter aber auch teilweise nett-spinnert bewegt.

Ergebnis: Typisches JEIN-Movie fürs humor-leichtes Wohnzimmer-Schauen (= 3 PÖNIs).

3.)      ACH NÖ. Titel = „DIE UNZERTRENNLICHEN – ZWEI DURCH DICK UND DÜNN“ von Jérémi Degruson (Co-B + R; Belgien/Fr/Spanien 2022; Co-B: Joel Cohen; Alec Solokow; Bob Barlen; Cal Brunker; M: Puggy; 89 Minuten; deutscher Kino-Start: 29.08.2024). Fünf Autoren fummelten hier am ANIMATIONS-Drehbuch, aber dolles ist nicht herausgekommen. Dabei läuft die Animationsidee eigentlich – also zumindest geplant – ulkig zusammen. Im Central-Park von New York „leben“ die Puppen eines Puppentheaters. Immer dann, wenn die Vorstellungen vorüber sind, treten die eigenen Träume des „Lebens“ hervor. Zum Beispiel bei DJ Doggie Dog, einem verlassenen Stofftier, der unbedingt Rapper werden, also sein – möchte. Also startet er diverse Versuche. Verbunden mit den Wünschen einer Fantasyfigur, die mit viel Freundschaft und Hoffnungen „auftritt“. Herumwirbelt. Hier wackelt es viel; hier wird viel (läppisch) geredet; und mit  Ideen hantiert, die sich ganz weit weg von Disney & Anhang bewegen. Ein mageres Vergnügen (= 2 PÖNIs).

4.)      MUSIK:INNEN. Titel = „GLORIA!“ von Margherita Vicario (Co-B + R + M; Italien/Schweiz 2023; Co-B: Anita Rivarolli; K: Gianluca Palma; M: Davide Pavanello; 105 Minuten; deutscher Kino-Start: 29.08.2024). Venedig um 1800: Im Kollegium Sant Ignazio, einer alten Musikschule für mittellose Mädchen, lebt Teresa (GALATÉA BELLUGI), von allen nur „die Stumme“ genannt. Niemand ahnt etwas von dem außergewöhnlichen Talent dieser einfachen Magd, das sie befähigt, die Wirklichkeit als Rhythmus zu erleben, ihre Schönheit wahrzunehmen und sie durch Musik zu verändern. Während sich im Kollegium alles um den bevorstehenden Besuch des frisch inthronisierten Papstes dreht und der alte Kapellmeister sich abmüht, eine glorreiche Komposition für den Pontifex zu ersinnen, mach Teresa in der Abstellkammer eine Entdeckung: eine brandneue, aber auch unheimliche Erfindung, ein wunderschönes Instrument – ein Pianoforte. Um Teresa um die revolutionäre Musikmaschine“ versammelt sich ein außergewöhnliches Quartett von jungen Frauen, zunächst als Rivalinnen, doch zunehmend als Komplizinnen. Diese Musikerinnen sind eine Quelle großen, aber ganz bewusst übersehenen Talents. Gegen den Willen des Kapellmeisters entwickeln sie ihre eigene Vision von Musik, inspiriert von ihrer Lebenswelt, ihren Gefühlen, dem Rhythmus ihres Seins. So entsteht ein revolutionärer, femininer Sound, den die Welt bestimmt nicht erwartet hat …

„GLORIA!“ ist eine ungestüme filmische Sinfonie, die die Entfesselung weiblicher Kreativität ebenso berührt wie die Entstehung der modernen romantischen Popmusik (= 4 PÖNIs).

5.)      Banaler GRUSEL. Titel = „CUCKOO“ von Tilman Singer (B + R; D/USA 2022; K: Paul Faltz; M: Simon Waskow; 102 Minuten; deutscher Kino-Start: 29.08.2024). Sie heißt Gretchen (HUNTER SCHAFER). Sie ist 17 Jahre-jung und verlässt unwillig ihr amerikanisches Zuhause, um bei ihrem Daddy zu leben, der gerade mit seiner neuen Familie eine Unterkunft in den deutschen Alpen bezieht. Angekommen in ihrem neuen Alpenzuhause, begrüßt sie ein Herr König (DAN STEVENS), der Chef ihres Vaters, der ein sonderliches Interesse an Gretchens stummer 7-jähriger Halbschwester Alma hat. Ab jetzt entwickeln sich hier düstere Visionen. DIE von meinen Zettelinfos  wie folgt ummantelt werden: Geräusche-Krimi;   „merkwürdige“ Wackel-Bilder;   ist das normal oder schon menschelnder Horror?;    wenn extreme Schatten schatten;      kaputte Menschen in einer kaputten Szenerie;    ein verrückter Film, der mehr belästigt anstatt interessant zu unterhalten tut;    diese dämonische Fieber-Atmo;       ein düsterer Film, der begrenzt zu gebrauchen, also kaum ENDLICH emotional zu verwenden ist (= 2 PÖNIs).

6.)      MUSIK =  die Nachricht stammt vom Kollegen Mario Müller und lautet:

als Vorschlag für den BLOG:   Mitte der 90er habe ich die Comedy-Truppe  „N8chtschicht“  bei Thomas Koschwitz in der „RTL-Nachtshow“ gesehen, als sie mit dem Lied „BADEMEISTER“  auftraten. Sänger ist der Bochumer Kabarettist FRITZ ECKENGA.  Das Lied ist ein Ohrwurm und passt zur aktuellen Freibadsaison.

Na, dann hören wir doch mal (= Pöni).  Zu.

Sonnige Grüße

PÖNI Pönack

email:  kontakt@poenack.de

 

 

 

 

 

 

 

 

Teilen mit: