1.) Viele Lobesworte sind überflüssig – mit seiner Person/mit seinem Namen verbindet man überragende Kinofilme / begeisternde Auftritte / einen riesigen Zuspruch. Der Respekt, die Achtung, die Wertschätzung, die Lobeshymnen für ROBERT Anthony DE NIRO eilen seit Jahrzehnten um den Globus. Fällt sein Name, ist die Wertschätzung immens. Unermesslich. Am kommenden DONNERSTAG, 17. August 2023 wird dieser bedeutsame, einzigartige Charakterdarsteller 80 Jahre jung. Eigentlich müssten nun – mindestens – 100 Lobeshymnenseiten über diesen zweifachen „Oscar“-Preisträger folgen, sortieren wir aber DAS zu den Film-künstlerischen Spitzengedanken. Und nehmen wir Kenntnis von einer Mini-Episode von 1970. Wo Robert als Gangster-Boy Lloyd in dem Roger Corman-Drama „BLOODY MAMA“ auftrat. Als Sohn von Gangster-Ma Barker, gespielt von der zweifachen „Oscar“-Preisträgerin Shelley Winters (1920-2006). Die Robert De Niro mit dem jungen Marlon Brando der 1940er Jahre verglich. De Niro trat in der Rolle des Lloyd Barker auf und fühlte sich schon damals in extremer Weise in seine Rolle ein: „Es ist wahr: Ich habe bei den Dreharbeiten zu ‚Bloody Mama‘ mein Mittagessen in einem Grab eingenommen“.
ROBERT DE NIRO, Du TAXI DRIVER (= zeigt ARTE am MONTAG, 14.8. ab 20.15 Uhr !) – Happy Birthday und auf hoffentlich noch viele wunderbare Begegnungen im Kino, DU großartiger GIGANT.
2.) KATZEN TRETELN MENSCHEN. Titel = „CAT DADDIES – FREUNDE FÜR SIEBEN LEBEN“ von Mye Hoang (Produktion + B + R; Produktion + Aufnahmeleitung: Dave Boyle; Ausführender Produzent: Nobu Nagatsuma; K: Robert E. Bennett; M: Micah Dahl Anderson; Zusätzliche Aufnahmen: Brian Neris; 89 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.08.2023). „Wenn ein Mann Katzen liebt, bin ich sein Freund und Kamerad, ohne weitere Vorstellung“ (Mark Twain).
Das spezielle Porträt von neun „besonderen“ Männern, die dank ihrer Liebe zu Katzen die unterschiedlichsten Herausforderungen des Lebens meistern, begleitete den WELTKATZENTAG am letzten Dienstag, 8. August 2023.
David Giovanni lebt auf den Straßen von New York und ist fest entschlossen, mit seiner geliebten Katze Lucky zusammenzubleiben. Doch als er endlich einen Platz in einer Übergangseinrichtung erhält, die auch Katzen aufnimmt, stellt eine verheerende medizinische Diagnose seine gemeinsame Zukunft mit Lucky In Frage. Mit Hilfe seines Freundes Chris, einem Polizisten, der ebenfalls ein großer Katzenfan ist, stellt sich David der Herausforderung. Davids bewegende Reise ist eine von neun Geschichten über „Katzen-Daddies“, deren Leben dank ihrer kleinen pelzigen Freunde eine positive Wendung nahm: Die des Schauspielers Nathan zum Beispiel, der zum Instagram-Influencer für Katzenfans wurde. Oder die Geschichte von Peter, DESSEN „WINKENDE KATZE“ KEYS – tatsächlich – ein Internet Phänomen ist; des Truckers David, der mit seiner Katze Tora im Rucksack die USA bereist; des Stuntmans Ryan, der dank seiner Katze Toodles die Liebe seines Lebens findet; des Software-Entwicklers Jeff, der mit seiner Katze Zulu die Natur wiederentdeckt; der des Feuerwehrmanns Jordan und seines Teams, deren Katze Flame das gesamte Revier bei Laune hält oder des Werbemanagers Will, der streunende Katzen wie Teddy liebevoll versorgt und dadurch einen neuen Sinn für sein Leben entdeckt.
All diese Männer könnten unterschiedlicher nicht sein, aber was sie gemeinsam haben ist die bedingungslose Liebe zu ihren flauschigen Freunden. „CAT DADDIES – Freunde für sieben Leben“ erzählt – mal emotional, mal mit augenzwinkerndem Humor – von der herzerwärmenden Bindung von zwischen Männern und ihren Katzen. (Beziehungsweise umgekehrt). Was für ein spezieller Filmschatz (= 4 1/2 PÖNIs). P.S.: Und noch eine Notiz anlässlich des WELTKATZENTAGES vom vergangenen Dienstag = Sie sind nicht erst seit Corona weltweit das beliebteste Haustier. Der Aufstieg der Katzen begann ziemlich genau vor zehn Jahren. Da schoss die Zahl der Stubentiger von 8,2 Millionen auf 12 Millionen nach oben. Seither steigt die Kurve unaufhörlich und hat 2022 den bisherigen Höchststand von 16,7 Millionen erreicht. Damit sind die Deutschen im Vergleich zu anderen europäischen Staaten einsame Spitze.
3.) SCHRECKLICHER MURKS. Titel = „HYPNOTIC“ von Robert Rodriguez (Co-B + Co-K + R + Produktion + Schnitt; USA 2022; Co-B: Max Borenstein; Co-K: Pablo Perron; 94 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.08.2023). Zielte der zweifache „Oscar“-Preisträger BEN AFFLECK jemals so daneben? Beziehungsweise wurde ER jemals so schwach geführt/gelenkt? Hier ist der sonstige Hollywood-Hero zwar „nur“ der Hauptakteur vor der Kamera und nicht auch „dahinter“ (mit-)beteiligt, aber wie er sich lausig bewegt, was er tränig von sich gibt, ist stümperhafter Filmkaffee. Und: Was hat sich bloß der B-Movie-Titan Rodriguez („EL MARIACHI“/1993; „Desperado“/1995; „Sin City“/2005) bei diesem kinematografischen Rums gedacht? Will sagen – wir erleben hier lauter unangenehmen Murks. Nicht nur einen sonderbar dauernd weggetretenen Affleck, sondern auch eine ziemlich kaputte Geschichte um seine entführte Tochter und von wegen fiktionale Gestalten, die mit übersinnlichen Fähigkeiten und Illusionen übel hantieren. Also lauter Sowas. Im Pressetext heißt es: „Der geheimnisvolle Thriller steckt voller Irrungen und Wirrungen und zeigt Rodriguez‘ Vorliebe für spannende Actionszenen“. Von wegen. Besser: Ach du olle Genre-Schandtat (= 1 PÖNI).
4.) HEISSE LUFT. Titel = „ZOE & STURM“ von Christian Duguay (Co-B + R; Fr 2022; Co-B: Lilou Fogli; K: Christophe Graillot; M: Michel Cusson; 111 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.08.2023). Pferde. Menschen. Story. Pferde sind stark. Toll. Unschlagbar. Sorgen für eine atmosphärische Szenerie. Ein Gestüt in der Normandie. Die Landschaft (ver-)bindet. Das Personal allerdings bedient Klischee-Motive: Menschen sind schnell „erkannt“. Die Einen lieben die Tiere, die Anderen auch, wenn diese erfolgreich „verdienen“. Von wegen reiche Bestimmer. Dann verletzt sich schwer das Familien-Kind Zoe (CARMEN KASSOVITZ), Stichwort: querschnittsgelähmt. Jetzt beginnen die seelischen und wirtschaftlichen Tiefpunkte. Zumal durch den Sturm das beschädigte Gestüt nicht mehr weitergeführt werden kann. So jedenfalls sieht es aus. Doch dann regnet es extrem, während der Rennbahn-Ansager herumschreit. Beim entscheidenden Rennen. Denn Zoe hat, nach einigen inneren wie dramatischen Außen-Kämpfen, nicht aufgegeben. Ganz im Gegenteil. Und ….. Ein insgesamt nur tierisch reizvoller, ansonsten personell-ziemlich trüber und inhaltlich vorhersehbarer französischer Unterhaltungsversuch fürs heimische (TV-)Kino (= 2 PÖNIs).
5.) BERLIN-INNEN. Titel = „BLACK BOX“ von Asli Özge (B + R; D/Belgien 2022; K: Pierre Pfundt; 120 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.08.2023). Es herrscht Ausnahmezustand. Mitten in Berlin. Ein großstädtischer Innenhof ist gesperrt. Aufgrund eines nicht erklärten Vorfalls riegelt die Polizei alle Hofzugänge ab, Die BewohnerInnen sind verunsichert. Gerüchte keimen hoch, befeuern allmählich Ängste. Argwohn und Verdächtigungen greifen um sich, Vorurteile spalten die Nachbarschaft. Die Hausgemeinschaft gleicht einem Mikrokosmos der Gesellschaft. Beziehungen beruhen, wie sich immer mehr herauskristallisiert, auf Machtstreben und Profitgier. Und vielleicht kommt ja die eigentliche Gefahr gar nicht, wie angenommen, von außen, sondern von innen…
„Black Box“ thematisiert das zerfallende Gemeinschaftsgefühl und das Auseinanderdriften gesamtgesellschaftlicher und demokratischer Strukturen in der heutigen Zeit. Zudem illustriert der Film den Kampf um bezahlbaren Wohnraum in den urbanen Ballungszentren, die einem anhaltenden Gentrifizierungsprozess unterworfen sind. Ausgehend von dieser Hausgemeinschaft entwickelt Asli Özge eine packende, diskussionswürdige, spannende Metapher auf unsere Gesellschaft, die immer mehr von Klassenunterschieden und gegenseitigem Misstrauen geprägt ist. Unbedingt sehens- beziehungsweise stark bedenkenswert (= 4 PÖNIs).
6.) Pardon. Kriege ich nicht unter. Titel = „REHRAGOUT-RENDEZVOUS“ von Ed Herzog (Co-B + R; D 2022; Co-B: Stefan Betz, nach den Romanen von Rita Falk; K: Stephan Schuh; M: Martin Probst; 97 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.08.2023). Schon davor, beim 8. Teil der Heimatkrimi-Filmreihe, „Guglhupfgeschwader“, brach ich ab. Kein „Mitkommen“, also: Mitgenommenwerden, möglich. Hier nun, bei Folge 9 dieser süddeutschen Provinzposse, war es noch drastischer. Von wegen – weg mit diesem Niederkaltenkirchen-Muff. Lust wie Laune ade. I moag net. (Behaupte: Pointe). I hau ab. Lese gerade in der aktuellen „Spiegel“-Kritik die Befehlsnorm vom Autoren-Regisseur Herzog: Humor gilt im Kino als schwieriges Feld. Wir stellen aber fest, dass über unsere Filme praktisch ebenso viele Männer wie Frauen lachen, unabhängig vom Bildungsstand, von der Herkunft und vom kulturellen Hintergrund“. Na wenn das so ist ….. ohne mich. Schau‘ schon weg.
7.) TV = Original heißt er „THE LONG GOOD FRIDAY“. Als der britische Film aus dem Jahr 1979 endlich hierzulande auf DVD am 05.02.2005 herauskam, bekam er den Zusatztitel „RIFIFI AM KARFREITAG“. Das British Film Institute wählte ihn auf Platz 21 der besten britischen Filme. Auf der Liste der 100 besten britischen Filme, die das Magazin Empire 2016 veröffentlichte, rangierte er auf Platz 19. Wenn Sie wissen wollen, um was es sich für einen Film überhaupt handelt, empfehle ich die ARTE-Aufführung am kommenden MONTAG, 14.8. ab 22.05 Uhr. Vorher können Sie ja mal nachsehen bei: s. HEIMKINO-KRITIK /4 1/2 PÖNIs. Außerdem empfehle ich exzellente Mitwirkende wie BOB HOSKINS, HELEN MIRREN und EDDIE CONSTANTINE! Und den phantastischen SOUNDTRACK von FRANCIS MONKMAN !
Und für nächsten Donnerstag, 17.8. kann ich auch nur dringend auf die 3 sat-Ausstrahlung des britischen Meisterwerkfilms „ICH, DANIEL BLAKE“ von Ken Loach aus dem Jahr 2015 verweisen. Auch hier gilt der Hinweis – s. KINO-KRITIK /5 PÖNIs ! Ken Loach gewann mit ihm zum zweiten Mal beim Cannes-Festival die „Goldene Palme“ !
8.) MUSIK: ER ist ein musikalisches Phänomen, das erst spät entdeckt und dann mit begeisternden Lobeshymnen versehen wurde. SIXTO DÍAZ RODRÍGUEZ. Künstlername „RODRIGUEZ“. Geboren am 10. Juli 1942 in Detroit. Gestorben am letzten Dienstag, 8. August 2023. Der Sohn einer Arbeiterfamilie mexikanischer Einwanderer war ein US-amerikanischer Singer-Songwriter. Nach zwei Studioalben zog er sich 1971 ins Privatleben zurück. Um als Sozialarbeiter sowie an einer Tankstelle und auf dem Bau zu arbeiten. Was dann passierte, davon erzählt der schwedisch-britische Dokumentarfilm „SEARCHING FOR SUGAR MAN“ von Malik Bendjelloul, der 2013 mit dem „Oscar“ als „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet wurde (s. KINO-KRITIK /5 PÖNIs). Am 14. August 2012, also vor fast genau 11 Jahren, war RODRIGUEZ“ mit einem Ensemble TV-Gast bei David Letterman. Die Erinnerungen an diesen Künstler schmerzen:
Mit HERZlichen PÖNI-Grüßen.
emaiL: kontakt@poenack.de