PÖNIs BLOG (173): Ach Nö: FILM & FUßBALL; Agatha & Hercule: „TOD AUF DEM NIL“; Emmerich: „MOON(AB)FALL“; „BUS 670?“; „MARRY ME“-Schmalz; UDO L

0.)   A.): BERLINALE plus Berlinale-Filme sind 2022 kein aktuelles BLOG-Thema.    B.): Ebenso – die langweilige Bundesliga 1-Saison. Von wegen = Bayern München zieht OBEN einsam und konkurrenzlos zum Tausendsten Meistertitel. Sowie  – wann hat Borussia Dortmund, mein Favorit, eigentlich mal in einem Spiel kein Gegentor bekommen? Überhaupt diese Spiele: minus Hertha; minus St. Pauli/Pokal; Desaster-minus = Leverkusen-neulich … undsoweiter undsoweiter; ein Graus. Und immer dann, wenn mal ein knapper Sieg gelingt, wird sofort heftig gejubelt und die Gesamtsituation öffentlich zur Seite geschoben. Zudem: Gedanken über den neuen (teuren) Trainer überlasse ich anderen. Der TEURE deutsche Fußball jedenfalls atmet derzeit auf vielen Plätzen (SEHR) tief durch, und derzeit ganz besonders im „herumhängenden“ Dortmund. Spaß ist = spielt anders. Konstanter-plus.

1.)   UNTERHALTSAMER THRILLER. Titel = „TOD AUF DEM NIL“. Von und mit Sir KENNETH BRANAGH (Co-Produktion + R; USA 2019; nach dem gleichn. Roman von AGATHA CHRISTIE/1937; Co-Produktion: Ridley Scott u.a.; B: Michael Green; K: Haris Zambarloukos; M: PATRICK DOYLE; 127 Minuten). Fakten: Dieser 1937 erschienene, vorwiegend in Ägypten angesiedelte Roman um den belgischen Meisterdetektiv HERCULE POIROT zählt zu den bekanntesten Werken von Agatha Christie. Die deutsche Erstausgabe wurde vom Scherz-Verlag 1959 unter dem Titel „Tod auf dem Nil“ herausgegeben; 2005 erschien eine neue Übersetzung von Pieke Biermann im S. Fischer-Verlag. Agatha Christie adaptierte den Roman selbst für die Bühne; die Premiere fand am 17. Januar 1944 im Dundee Repertory Theatre unter dem Titel „Hidden Horizon“ statt. Am 19. März 1946 hatte das Stück Premiere im Londoner West End unter dem Titel „Murder on the Nile“. Die Broadway-Premiere fand am 19. September 1946 in New York statt. Der Roman wurde 1978 mit einer hochkarätigen Besetzung (David Niven; Mia Farrow; Bette Davis; Maggie Smith; Angela Lansbury; Jane Birkin …) – unter der Regie von John Guillermin – verfilmt. Den Part des Hercule Poirot spielte in „Tod auf dem Nil“ SIR PETER USTINOV. So wie in noch fünf weiteren Agatha Christie-Verfilmungen. Für die TV-Serie „Agatha Christie’s Poirot“ wurde der Roman 2004 mit DAVID SUCHET als Poirot adaptiert. Für die aktuelle Neuverfilmung übernahm KENNETH BRANAGH sowohl die Regie als auch die Hercule Poirot-Hauptrolle. DIE er 2016/2017 erstmals für „Mord im Orient-Express“ spielte (s. Kino-KRITIK/3 PÖNIs), wobei die internationale Kritik urteilte, dass die Orient-Express-Verfilmung von 1978 um einige Qualitätsangebote besser sei. Da jedoch die internationale Einnahme mehr als 350 Millionen Dollar betrug (bei Produktionskosten von 55 Millionen), wurde heuer erneut Kenneth Branagh mit der Verantwortung für den neuerlichen Christie-Krimi beauftragt.

Mit dem Zusatz-„Schmankerl“, dass wir sogleich neu erfahren, warum Poirot diesen „exotischen“ Oberlippenbart trägt. Weil er nämlich einst in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs nicht nur eine ganze Kompanie instinkt-tapfer vor dem Tod bewahrte und dabei selbst im Gesicht verletzt/entstellt wurde und er dies nun fortan – traumatisiert – „verhüllen“ will (ohne dass dies im Originalroman vorkommt). Ansonsten ist der Plot reichlich bekannt. Hercule Poirot plant Ferien. An Bord eines glamourösen Schaufelraddampfers in Ägypten. Wo sich ein „gehobenes“ Ensemble versammelt. Tadellos gekleidete Reiche. Beziehungsweise solche, die sich „so“ „affig“ aufführen. Aber was interessiert das Poirot, wenn er doch Urlaub beansprucht. Dann aber schlägt, typisch Agatha, das Schicksal gemein zu. Bedeutet – die frisch verheiratete Linnet Ridgeway Doyle wird tot aufgefunden. Was natürlich Hercule Poirot in Bewegung versetzt. Um die genügend boshaften Wendungen aufzufangen. Und zu entwerten.

Die Adaption ist gelungen. Wobei Poirot zu Höchstermittlungsform aufläuft. Irgendwie, ist zu spüren, kann ER mit luxuriöser Dekadenz inmitten dieses mörderischen Pulks mehr anfangen als die eigentlichen Verursacher damit. Weiterhin ein Plus: diese märchenhaft-opulente Optik. In Richtung Raddampfer. Oder Pyramiden. Oder wenn ein Tempel von Abu Simbel von einem Sandsturm „massakriert“ wird. Toll. Und dann diese inspirierenden Innereien. In denen Frauen emanzipatorische Töne von sich geben. Wenn sie dem angekühlten Hercule einen „eitlen Fatzke“ vorwerfen. Währenddessen dieser sich aufmacht, seine Enthüllungskanonaden auszubreiten. Vor, zum Beispiel, der epischen Kulisse der weitläufigen Wüsten. Wobei, wie beeindruckend  –  „Tod auf dem Nil“ wurde 2019 mit 65mm Panavision -Kameras eingefangen, was zu einem Bilderschmaus ausartet. Sprich – zu empathisch-luxuriöser Agatha Christie-Hercule Poirot-Nostalgie, mit exotischem Show-Programm.

Man nenne die Stars. Als da neben Kenneth Branagh wären: Die immer attraktive, hier aber ziemlich stockige GAL GADOT („Wonder Woman“/2017); die verbitterte Witwe Euphemia ANNETTE BENING („Jahrhundertfrauen“/2016; „Golden Globe“ für den Part einer erfolgreichen lesbischen Ärztin in „The Kids Are All Right“/2010); ARMIE HAMMER; LETITIA WRIGHT („Black Panther“); TOM BATEMAN; RUSSELL BRAND als Dr. Windlesham oder SOPHIE OKONEDO als energische Blues-Sängerin; SIE-ALLE sorgen für eine ziemlich vergnüglich-bösartige Tour, die allerdings gut und gerne einige Ironie-Einschläge-mehr vertragen hätte. Also bitte gerne demnächst dran-denken, bei der nächsten Agatha Christie-Bunte Bühne-Spannungs-Adaption, mit Komödien-Fieber, die sich bereits in Kino-Planung befindet (= 4 PÖNIs).

 

2.)   BLÖD. EMMERICH-halt. Titel = „MOONFALL“. Von ROLAND EMMERICH (Co-B, Co-Produktion + R; USA/Kanada/CHINA 2020/21; Co-B: Harald Kloser; Spender Cohen; K:Robby Baumgartner; M: Thomas Wander; Harald Kloser; 130 Minuten. Ich bin meistens gelangweilt. Von dem meisten Roland Emmerich-Film-Murks. Will sagen – wenn BEI DEM geredet wird, au-weiha. Wenn es um Charaktere geht, gar kein Gelingen. Wenn eine Story veranstaltet wird, Sauertopf. Wenn stattdessen Radau-Klamauk-Explosionen annonciert sind, brennt es überall lichterloh. Langweilig. Bedingung: Keine Fragen stellen, schon gar keine Antworten erwarten. Irgendwann ist von Irgendjemand die Rede. Das isses. Blockbuster-Krimskram.

Thema: Mond. DER MOND. Eine mysteriöse Kraft hat ihn aus seiner Umlaufbahn gestoßen und entsendet IHN auf Kollisionskurs. Richtung Erde. Krach, Wumm, Aus. „Das Leben, wie wir es kennen, droht für immer ausgelöscht zu werden“ (Presseheft). Krach. Wumm. Aus. Nur wenige Wochen vor der herannahenden Gefahr ist die ehemalige Astronautin und NASA-Offizierin Jocinda Fowler (HALLE BERRY) überzeugt zu wissen, wie sie die Menschheit retten kann. Doch nur zwei Mitstreiter sind auf ihrer Seite: Astronaut und Ex-Kollege Brian Harper (PATRICK WILSON), mit dem sie mal liiert war, und der Astro-Experte-Nerd  K.C. Houseman (JOHN BRADLEY). Das Little-Team startet zu einer allerletzten Mission ins All und …

„Moonfall“ oder, meint man korrekt bei den NDR-Kulturtipps: „Es läuft dann, wie’s immer läuft bei Emmerich: Panik, Plünderungen, schließlich ein großes ‚Rette sich, wer kann‘, bei dem kleine Lichter großen Heldenmut entwickeln. Halle Berry startet hier als Astronautin noch eine tollkühne Mond-Mission in schrottreifer Rakete“. — Pardon, als diese Schwarzen Logik-Löcher auftauchten, da war ich mitunter gerade auf Toilette — UND WEITER heißt es besonnen: Der Film „beweist vor allem eins: Emmerichs Art des Katastrophen-Erzählens ist ausgereizt. Das immer-Noch-Spektakulärere kippt nun vollends ins Lächerliche. … >Und wenn planetare Verwüstungsbilder nur noch langweilen, dann ist der Katastrophenfilm wohl eher eine Film-Katastrophe“. Sag ich doch. Riecht alles nach einigen „Goldene Himbeeren“-Oscars (= 1/2 PÖNI).

 

3.)   GUTE WUT. Titel = „WAS GESCHAH MIT BUS 670?“ Von Fernanda Valadez (Co-B, Co-Produktion + R; Mexiko/Spanien 2019; Co-B: Astrid Rondero; K: Claudia Becerril Bulos; M: Clarice Jensen; 99 Minuten). Zentral-Mexiko: Zusammen mit einem Freund begibt sich der Teenager Jesús mit dem Bus 670 in Richtung der US-amerikanischen Grenze, durch deren  riskante Überquerung sich viele Mexikaner ein besseres Leben versprechen. Als mehrere Monate später die Leiche des Freundes entdeckt wird und von Jesús jegliches Lebenszeichen fehlt,, gibt seine Mutter (MERCEDES HERNÁNDEZ) die Hoffnung nicht auf und macht sich trotz aller Warnungen auf die Suche nach ihrem Sohn. Ihre Reise führt sie in die Todeszone Nord-Mexikos, einem der gefährlichsten Orte der Welt. Der vom Staat quasi „aufgegeben“ gilt. Im Niemandsland begegnet die Frau vielen, die ihr Schicksal teilen, denn was mit Jesús passiert ist, geschieht jeden Tag. Schritt für Schritt kommt die Mutter der entsetzlichen Wahrheit näher.

Beim renommierten „Sundance Festival 2020“, dem einflussreichsten Festival für Independent Cinema, wurde „Identifying Features“, so der internationale Filmtitel, mit dem Publikumspreis und dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Inzwischen lief der Film auf zahlreichen internationalen Festivals und bekam viele Preise. Zudem tauchte er in vielen Top 10-Listen am Ende 2021 auf. Ein exzellenter Spannungs- und bedeutender Polit-Film (= 4 PÖNIs).

 

4.)   SCHMUS. Titel = „MARRY ME – VERHEIRATET AUF DEN ERSTEN BLICK“. Von Kat Coiro (USA 2019; B: Harper Dill; John Rogers; Tami Sagher; basierend auf dem Webcomic „Marry Me“ von Bobby Crosby; Co-Produktion u.a.: Jennifer Lopez; K: Florian Ballhaus; M: John Debney; 112 Minuten). Pop-DIVA Kat Valdez (JENNIFER LOPEZ) und Newcomer Bastian (der kolumbianische Sänger MALUMA) sind das heißeste VIP-Paar der Welt; haben mit ihrer gemeinsamen Single „Marry Me“ gerade die Spitze der Charts im Sturm erobert. Die Idee – nun alles auch noch einen Zahn schärfer. Anzustellen. Bedeutet, ihre Traumhochzeit möglichst öffentlichkeitswirksam und live vor einem Millionenpublikum zu feiern. Der geschiedene Mathelehrer Charlie Gilbert (OWEN WILSON) wird von seiner Tochter Lou (CHLOE COLEMAN) und von seiner besten Freundin Parker (SARAH SILVERMAN) ausgerechnet zu diesem Mega-Event gezerrt. Er hat keine Lust, trottet aber mit. Zurück zu Kat. Sie hat gerade erfahren, dass ihr Bastian fremd ging. Oder geht. Jedenfalls so-was. Also fällt sie eine spontane Event-Entscheidung. Ich blicke ins Publikum, und wer mir dort zusagt = gefällt, DEN HEIRATE ICH SPONTAN. Gedacht, getan. Ihr Blick fällt natürlich auf Charlie. Und DER macht mit. Nun startet die Schnulze mit „Notting Hill“-Geschmack, unterfüttert mit Originalsongs von IHR und vom Latin-Music-Typen MALUMA: Sie machen Show. Zu der hochinteressanten Frage, können zwei solch unterschiedliche Menschen, die Superstar-Lady Kat und der absolute Durchschnittshansel Charlie (Owen Wilson), können sie, die aus so unterschiedliche Welten kommen, tatsächlich miteinander verbandelt und sogar glücklich werden? (Ratet mal). Und ich muss das = DIE ertragen. Was zum Gähnen (= 2 PÖNIs).

5.)   Ausgerechnet der UDO fällt mir gerade ein. UDO, der LINDENBERG. DER würde sich doch bestimmt nicht vermitteln lassen an Trude Herr? Oder? Musste mal seine Songs durchstöbern. Und landete bei einem Live-Knaller. Der sofort für mich zum Lieblingshit der Woche avancierte. Titel, ganz klar: „ICH MACH‘ MEIN DING“. Prima, der Udo:

Wünsche eine vortreffliche DING-DYNAMISCHE sowie natürlich GESUNDE Woche!

HERZlich:   PÖNI PÖnack

kontakt@poenack.de

 

 

 

 

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