PÖNIs BLOG (123): „BODYGUARD“/ZDF; „THE BALLAD OF BUSTER SCRUGGS“; „BRUNO“; „I CARE A LOT“; PAUL McCARTNEY: „HEY JUDE“

0.)   Für das SPÄTKINO (ab 22.15 Uhr) lieferte das ZDF an den letzten drei MONTAGEN (1./8./15.2.2021) mit der britischen BBC-Polit-Thriller-Mini-Serie „BODYGUARD“ aus dem Jahr 2018 ein erstklassiges Doppelfolgen-Produkt, das zahlreiche Auszeichnungen und Preisnominierungen erhielt, darunter die „Golden Globe“-Nominierung als Beste TV-Drama-Serie“. Stichworte: Dramatisch, raffiniert und schließlich nervenzerreißend. „BODYGUARD ist noch schneller, noch spannender, noch durchtriebener und noch fieser als ‚House of Cards'“, urteilt „spiegel.de“. Erzählt wird die Geschichte des schwer traumatisierten Afghanistan-Kriegsveteranen David Budd = brillant dargestellt durch den 34jährigen Schotten RICHARD MADDEN, bekannt aus „Game of Thrones“, hier mit seinem deutschen Synchron-Stammsprecher Stefan Günther und dann: DER „GOLDEN GLOBE“-Gewinner als Bester Darsteller“ in „Bodyguard“. David ist Polizist beim Londoner Metropolitan Police Service. Auf einer privaten Zugfahrt nach London vereitelt er geistesgegenwärtig ein islamisches Selbstmordattentat und wird daraufhin zum Personenschützer der ehrgeizigen Innenministerin Julia Montague KEELEY HAWES („Line of Duty“) befördert. Wo er im Team schnell zum Auch-Verdächtigen avanciert. Folge: Fortan wankt David Budd zwischen Pflichterfüllung und persönlichen Überzeugungen. Währenddessen der verheiratete „Aufpasser“ mit der Ministerin ein Verhältnis „annimmt“. Bis ein explosiver Terroranschlag plötzlich alles verändert.

Der packende politische Verschwörungsthriller stammt aus der Feder des englischen Drehbuchautors JED MERCURIO („Line of Duty“). Dessen Handlungsstärken überzeugen durch exzellente Figurenzeichnungen, unvorhersehbare Plot-Twists, durch extreme Wechsel von ruhigen Momenten und lauernden Motiven sowie durch eine atemberaubende explosive Action-Rasanz. Gemischt mit der Fähigkeit, jeden Verdächtigen so lange wie möglich als solchen im kriminalistischen Duell zu beobachten. „Zu begleiten“. Es gibt Helden, Intriganten und Schurken, Täter und Opfer bei „BODYGUARD“, aber – wer ist wer? Und selbst beim Titelhelden David Budd kommt „alles“ erst beim rasanten atemberaubenden einstündigen (!) Finale eindeutig heraus.

HEIMKINO: Der Anbieter „PANDASTORN“ hat dieses überragende 362minütige, 6 Folgen á 60 Minuten fiebrige Spannungsdrama gerade als DVD und Blu-ray-Version nebst Bonusmaterial wie Making Of und Interviews herausgebracht. Habe schon lange nicht mehr eine derart packende, mitreißende „Aufregung“ gespürt/gesehen/empfunden  (= 5 PÖNIs).

1.)   NETFLIX seit dem 16. November 2018: Es sind gegenwärtig Zeiten, in denen Filme – in aller Gemütsruhe –  „nachgeholt“ werden können. Wenn KINO die neuesten Werke der Minneapolis-Brüder JOEL David COEN (Jahrgang 1954) und ETHAN Jesse COEN (1957) ankündigte, verband sich damit IMMER der – selbstverständliche – sofortige Lichtspielhaus-Besuch. Da dieser sechs abgeschlossene Episoden umfassende 132minütige WESTERN-Streich „THE BALLAD OF BUSTER SCRUGGS“ zwar zuerst am 31. August 2018 im Rahmen der Filmfestspiele von Venedig seine Weltpremiere, danach im Oktober 2018 einige Vorstellungen beim „New York Festival“ und beim „London Film Festival“ hatte, dann aber eben NICHT erstmal ans KINO weitergegeben wurde, übernahm ihn Netflix; nicht als Serie, sondern als Spielfilm, und bot ihn ab 16. November 2018 in seinem Programm an. Im Rahmen der „Oscar“-Verleihung 2019 erhielt der Film übrigens drei Nominierungen = Drehbuch/Kostüme/Bester Filmsong: „When A Cowboy Trades His Spurs For Wings“, Willie Nelson und Tim Blake Nelson. USA 2017/2018; B + Co-Produktion + R + Schnitt: Ethan und Joel Coen; K: Bruno Delbonnel; M: Carter Burwell. Notiz: 2016 fanden drei Filme der Coen-Brother bei der BBC-Wahl zu den „100 bedeutendsten Filme des 21. Jahrhundert“ Berücksichtigung:  No Country for Old Men; „A Serious Man; Inside Llewyn Davis. 

Die COEN-Brüder. 12fach „Oscar“-nominiert; vierfache „Oscar“-Preisträger: 1997 („Fargo“); 2008 Drehbuch/Regie/Film („No Country For Old Men“). Bekannt durch – exorbitanten Schwarzen-pikobello-HUMOR. Hier die sechs Stories in ihrer Kurzversion. 1.)  Titel = Film-Titel. Ein närrisch weiß gekleideter, dabei fröhlich singender Cowboy präsentiert sich reitend: Buster Scruggs als der smarte TIM BLAKE NELSON-Cowboy-Reiter-Sänger. Er beabsichtigt, in der kleinen, gutgefüllten Bar etwas zu trinken. Stößt aber auf allgemeine Feindseligkeit. Was ihn lachend wie fröhlich- singend animiert. Jedoch: „Man kann nicht immer der Beste sein“. 2.) Titel = „Near Algodones“. Irgendwo. Im Nirgendwo. Taucht dieser junge Cowboy auf. Eine GELD-BANK steht mitten in der Wüste. Herum. Gier-Money. Atmosphäre. Achtung – Überfall. Das Übliche. Doch denken und handeln bilden keine Einheit. Dann mischt sich auch eine Horde Comanchen ein. Und dieser junge Cowboy bleibt auf dem Pferd – direkt am Baum gefesselt – zurück. Hilfe naht. Kurz. 3.) Titel = „Meal Ticket“. ER ist in die Jahre gekommen (ihn spielt LIAM NEESON). Ein Impresario. Der mit seinem Theaterwagen und einem Künstler durch die Prärie reist und in verschiedenen Siedlungen abendliche „Aufführungen“ anbietet. Vom Solisten Harrison. Der zwar weder Arme noch Beine besitzt, aber poesievolle Sätze deutlich-bewegend vortragen kann. Dann erscheint ein Huhn. Das einfache Rechenaufgaben zu lösen versteht. Der Impresario kauft es. Au weiha. 4.) Titel = „All Gold Canyon“. In einem wunderschönen Tal taucht ein alter Mann (TOM WAITS) mit seinem Esel auf. Vermutet hier Gold. Sucht und findet nach drei Tagen eine Goldader. Ein junger böser Mann will ihm das abnehmen. Scheiß Typ. Aber – unterschätze nie einen erfahrenen Western-Oldie. Die Handlung entspricht der gleichnamigen Kurzgeschichte von Jack London, die 1906 in dessen Werk „Moon-Face & Other Stories“ erschien. 5.) Titel = „The Gal Who Got Rattled“. Ein Treck ist in Richtung Oregon unterwegs. Hauptmitwirkende: Die junge Alice Longabaugh, deren älterer Bruder Gilbert an Cholera stirbt und sie alleine zurücklässt, sowie dessen niedlicher Hund President Pierce, der angeblich zu viel bellt und deshalb von einem der beiden Treckführer gekillt werden soll. Doch der Hund kann abhauen. Um wieder aufzutauchen. Weitere Mitwirkende: Schießwütige Indianer. Alice wird mit einem Revolver versehen, damit sie sich – bei höchster Gefahr –  notfalls erschießen kann. Die schwächste Episode. 6.) Titel = „The Mortal Remains“. Was für eine „erlesene“ Gesellschaft. Befindet sich in einer Kutsche auf dem Weg nach Fort Morgan. Auf dem Dach befindet sich eine Leiche, die dort abgeliefert werden soll. Man fängt an sich über „Leben“, besser „Das Leben“, umfangreich auszutauschen. Motto: Was ist eigentlich ein rechtschaffendes Dasein?! Die Reisenden: Ein Engländer, ein Ire (BRENDAN GLEESON), ein Franzose, eine feine Dame und ein Trapper. Der Ire singt ein melancholisches Lied. Passend zum bevorstehenden Ziel.

Leben ist = bedeutet: WANDEL. Mit beiläufigem „treffsicheren“ Gesang. Sowie einem vortrefflichen Amerika-liken Spruch des Poeten von Episode drei: „Und auf dass die Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk, nicht von der Erde verschwinden möge“ (= 4 PÖNIs).

2.)   Ich will – nochmal – auf ein filmisches Schmuckstück hinweisen, das sich jetzt fürs HEIMKINO anbietet. Titel = „B R U N O“Gefiel im Vorjahr SEHR, als der britische Film des Autoren-Regisseurs KARL GOLDEN kurz im Kino lief. Warum weshalb wieso dieser Spielfilm sich unbedingt anzuschauen lohnt, steht im Moment als KRITIK auf meiner Webseite (www.poenack.de). Die Empfehlung gilt (= 4 1/2 PÖNIs).

3.)   Netflix, seit heute/19.2.2021: FRUCHTIGES TURBO-CINEMA. Titel = „I CARE A LOT“. „Ich sorge mich sehr“. Von J BLAKESON, dessen Vorname eigentlich Jonathan lautet und der hier weiterhin nur mit dem J vorne als Co-Produzent, Drehbuch-Autor und Regisseur, antritt. Und DER 2011 auch hierzulande durch seinen meisterlich-klaustrophobischen Kammerspiel-Independent-Thriller „Spurlos – Die Entführung der Alice Creed“ (s. Heimkino-KRITIK) bekannt wurde: vollgepackt mit raffinierten Einfällen und Hitchcock-Suspense. Mit seinem neuen Werk, einem vorzüglichen Dark-Comedy-Thriller aus dem Jahr 2019, trifft er wieder ins volle gemeine Suspense-Spannungsprogramm. Thema: Fast 118 Minuten die ideenreiche moderne Abwicklung von WIE GEHE ICH S E H R VORTEILHAFT MIT ALTEN MENSCHEN UM, in dem ich sie als – gerichtlich beauftragte – Betreuerin diskret unterstütze, also: ausnehme. Motto: Das Gericht hat beschlossen. Das Business boomt. Weil die meisten älteren Herrschaften zu müde, kaputt oder oft viel zu gutgläubig-gefügig sind.  ROSAMUNDE PIKE („Gone Girl – Das perfekte Opfer“/2014) spielt diese geschäftstüchtige lächelnde Marla Grayson. Die nur „Siege“ im erwachsenen sozialen Leben kennt. Akzeptiert. Die sich –  dank ihrer einschmeichelnden freundlichen Fähigkeiten – für unangreifbar hält. Als eine Immer-Gewinnerin auftritt, der man nichts anhaben kann. Davon ist die blonde souveräne „Sympathisantin“ absolut überzeugt. Die mit Richter, Ärzte, Personal bestens auskommt.  Alles paletti also. PALETTI? Von wegen. EINE unterschätzt sie. Jennifer Peterson. – Alias: Die zweifache „Oscar“-Preisträgerin DIANNE WIEST (1987 „Hannah und ihre Schwestern; 1995 „Bullets over Broadway“). – Jennifer ist alt, aber gewieft. Und will gegen das Motto ihrer ausgefuchsten neuen amtlichen Betreuerin angehen: Menschen sind Raubtiere oder Beutetiere, Löwen oder Lämmer. Ratet mal, wer oder was ICH = Marla Grayson = tatsächlich bin. Jennifer, hören Sie: ICH VERLIERE NIE. ICH WERDE NIE VERLIEREN. Unterwerfen Sie sich. Endlich. Was Roman Lunyov auf den Plan ruft. Den Sohn von Jennifer Peterson, die eigentlich nicht so heißt. Peter ist: Ein „Gestalter“. „Ich bin nicht gerne wütend, ich bevorzuge ein ruhiges Leben“. Doch das ist gerade vorbei. Roman möchte „seine Mama“ unbedingt wiederhaben. Und begibt sich, mit Getreuen, in den Widerstand. Gegen die aktive Marla, die lautstark verkündet: „Ich bin dumm, rücksichtslos und voll konzentriert“. Mir vermag keiner wirklich was tun. Ein Zweikampf? – Oh  wie interessant.

Hübsche brutale abgebrühte Frau und kleinwüchsiger hinterhältiger Gangster-Mann begeben sich in den kämpferischen Ring. Stinken raffiniert los. Jede Seite vermag deftige wie schmerzhafte  „Punkte“ einzuheimsen. Biss…  Gegen Ende hinken Stoff und Erzählung etwas dicke durchs goldige Feld, wenn die „Tiere“ sich auf den satten Rasen begeben, um…  (= 4 PÖNIs).

4.)   Am Sonntag, den 27. Juni 2010 war im Londoner Hyde-Park vor zig-Tausenden begeisterten Fans gigantische Rock- und Pop-Stimmung annonciert. Mit u.a. PAUL McCartney. Der mit dem Beatles-Song „HEY JUDE“ für orkanartige Laune sorgte. Klar doch: „HEY JUDE, hab keine Angst / Du bist dafür geschaffen, rauszugehen und sie zu kriegen /  In dem Moment, in dem du sie unter Deine Haut lässt beginnst Du, es besser zu machen!“ Mich lockt diese Show daran zu denken, dass hoffentlich demnächst- bald mal wieder der Besuch zu solch einer Live-Offenbarung machbar wird. Für mich mein Lieblings-Song in diesen wärmeren Prima-Klima-Tagen:

Wünsche eine triumphale gute = GESUNDE Wochen-Laune.

HERZlichst:    PÖNI PÖnack

kontakt@poenack.de

 

 

 

 

 

 

 

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