Ich habe gedacht, ein neuer Spielfilm mit einem „ernsten“ OWEN WILSON („Midnight in Paris“; „Broadway Therapie“) in der Hauptrolle und mit dem Ex-007-Akteur PIERCE BROSNAN in der Mit-Spur könnte als Genre-Unterhaltung funktionieren, doch die Enttäuschung ist riesengroß:
„NO ESCAPE“ von John Erick Dowdle (Co-B + R; USA 2013; Co-B: Drew Dowdle; K: Léo Hinstin; M: Marco Beltrami, Buck Sanders; 103 Minuten; Heimkino-Veröffentlichung: 25.02.2016).
Der Film wurde in Thailand gedreht, aber „Thailand“ kommt in ihm nicht vor. Stattdessen heißt es in dem Presse-Papier: „Der Ingenieur Jack Dywer (Owen Wilson) zieht mit seiner Frau (Lake Bell) und seinen beiden kleinen Töchtern ins ferne Südostasien, um dort für ein amerikanisches Unternehmen die Förderung und Produktion von Trinkwasser zu optimieren“.
Ich erweitere: Jack ist ein lieber, aber offensichtlich ziemlich blauäugiger Bursche, der weder genau weiß, wohin er „politisch“ eigentlich fliegt noch dass er mit seiner Mission die Familie gefährdet. Denn dorthin, wohin er geflogen ist und dessen Länder- wie Ortsname nicht auftaucht, geht es „hitzig“ zu. Der oberste Machthaber (König? Präsident?) ist kürzlich ermordet worden und Aufständische mischen auf den Straßen und in dem Luxus-Hotel für Ausländer alle auf. Militärs wie Ausländer. Jagen und töten sie. Schlachten sie regelrecht ab. Die Region versinkt in Anarchie Mit großer Mühe können sich die Jack-Family und ein „geheimnisvoller Regierungsagent“ (Pierce Brosnan) retten und sind fortan auf der gemeinsamen Flucht. Mit aggressiver Gegenwehr. Leichen türmen sich.
Es wird geschossen, gerannt, gekämpft. Gemeuchelt. Blut und Waffen. Und umgekehrt. Motto: Hier das anonyme Militär, dort die Rebellen-Schlächter. Selten solch einen undifferenzierten, reaktionären, rassistischen und figuren-mäßig eindimensionalen Knall-Bumm-Schwachsinnschargen-Film gesehen. In diesen „aufgeladenen“ Zeiten. In der in unseren (Europa-)Gegenden „anders aussehende“ Menschen, „Ausländer“, nicht mehr individuell, sondern als „unangenehme Masse“ betrachtet und behandelt werden.
Dieser Film „No Escape“ ist politisch total geschmacklos und fremdenfeindlich-widerlich, Motto: „Schlitzis“ sind skrupellos und – wortwörtlich – brand-gefährlich; inhaltlich eine einzige hirnlose Zumutung, Motto: „Gute“ Weiße gegen anonyme asiatische Mörder und Banden. „Brutaler und schonungsloser Actionstreifen im exotischen Südostasien“, tönt es verlogen auf dem Cover. Wieder einmal bemüht sich uramerikanischer Film-Müll zu offenbaren, dass Probleme letztlich nur mit Gewalt, sprich Waffen, zu lösen sind. Am Ende winkt dann die Familien-Happy-Stimmung.
„No Escape“: Ein Bullshit-Movie. Eklig wie schon lange kein Ami-Film mehr (= 0 PÖNIs).
Anbieter: „EuroVideo“