NO SUDDEN MOVE

PÖNIs: (4/5)

„NO SUDDEN MOVE“ von Steven Soderbergh (USA 2020; B: Ed Solomon; K: Peter Andrews = Steven Soderbergh; Schnitt: Mary Ann Bernard = Steven Soderbergh; M: David Holmes; 116 Minuten; deutscher Kino-Start: 1.7.2021);

OLDIE-REIZ. Von STEVEN SODERBERGH. Einem der kreativsten amerikanischen Filmemacher. DER zu drehen vermag, was er will. Weil ES gelingt. Sowohl als Regisseur“ („Eric Brockovich“; „Traffic – Macht des Kartells“; „Ocean’s Eleven“; „Contagion“; um nur einige zu nennen) wie auch als Produzent, Drehbuch-Autor und auch – unter Pseudonymen – als Kameramann/PETER ANDREWS und Cutter/MARY ANN BERNARD). Sein neuester Streich – USA 2020, 116 Minuten – ; heißt „NO SUDDEN MOVE“, „Keine plötzliche Bewegung“, und taucht gen Detroit im Jahr 1954 ab, wo eine Gruppe von Kleinkriminellen  angeheuert ist, um ein vermeintlich harmloses Dokument zu stehlen. Dabei handelt es sich um einen so genannten Babysitter-Job: Drei Typen üben Druck auf die Familie eines Mannes aus, währenddessen Ordner aus seinem Safe entwendet werden sollen. Fazit: Komische Gesichtsmasken werden getragen, die wie Ace-Bandagen mit Augenlöchern ausschauen. Als bekannt wird, dass sich nicht nur das Syndikat für diese gesuchten Dokumente interessiert, beginnt ein rüdes und viel-verbales Tohuwabohu. Bedeutet – Mann-plus will ermitteln, was der eigentliche Grund ihrer falschen = fehlgeleiteten Mission  war. Dabei tauchen die Beteiligten immer tiefer in die Abgründe einer rassistisch geprägten, sich rasant verändernden Stadt ein. Zu vieles gerät außer Kontrolle.

Für STEVEN SODERBERGH mischen Stars gerne mit, wie hier: DON CHEADLE als Curt Goynes; BENICIO del TORO als Ronald Russo; RAY LIOTTA; JON HAMM; BRENDAN FRASER, KIERAN CULKIN, AMY SEIMETZ sowie MATT DAMON sowie BILL DUKE. Eine satte Nerven-Elite hat hier zusammengefunden, um die Fünfziger Film-Jahre, mit ihren prächtigen Autos und die nicht auftretenden, aber stets gefühlten Kollegen wie Humphrey Bogart und Edward G. Robinson oder Robert Mitchum innen-klingen zu lassen. Da ist es dann auch schon – etwas – egal, wenn die Klärung wie nebenbei abgefackelt wird, denn: Dass sich das organisierte Verbrechen mit kapitalistischen Großkonzernen paart, ist halt schon immer ein populärer wie geharnischter gesellschaftskritischer Money-Stimmungskiller gewesen. Wenngleich – die jazzigen Klänge von Soderberghs Hauskomponist DAVID HOLMES funken einen auch immer wieder zurück in diesen Noir-Kosmos mit seinen vielen Schäbigkeiten (= 4 PÖNIs).

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