„NACHTS IM MUSEUM 2“ von Shawn Levy (USA 2008; 100 Minuten, Start D: 21.05.2009); setzt den Überraschungshit von 2006 – „Nachts im Museum“, Regie ebenfalls Shawn Levy; basierend auf dem Kinderbuch „The Night at the Museum“ des kroatischen Illustrators Milan Trenc von 1993 fort – (weltweite Kino-Einnahmen: 573 Millionen Dollar; in Deutschland rd. 3,1 Millionen Kinobesucher). Die bekanntesten Filme des in Kanada geborenen 42jährigen Regisseurs sind „Made in America“ (1993); „Lügen haben kurze Beine“ (2002); „Voll verheiratet“ (2003); „Im Dutzend billiger“ (2003/mit Steve Martin) und dem Remake von „Der rosarote Panther“ (2006/auch mit Steve Martin). „Nachts im Museum 1“ = Geschiedener Vater will Ex-Ehefrau und Sohn von seiner „Läuterung“ überzeugen und nimmt Job als Nachtwächter im New Yorker Naturgeschichte-Museum an, wo die Exponate in der Nacht ein verblüffendes, turbulentes Eigenleben führen.
Jetzt hat Larry Daley (BEN STILLER/“Verrückt nach Mary“; „Tropic Thunder“) seine Misere überstanden, ist ein erfolgreicher Unternehmer geworden. Und muß dennoch an den Schauplatz seiner urigen Abenteuer von einst zurück, weil seine Hilfe dringend benötigt wird: Künftig sollen dort nur noch Hologramme von Attila, den Neanderthalern und Teddy Roosevelt zu sehen sein. Die Wachsfiguren haben ausgedient und werden ins Lager des Washingtoner Smithsonian-Museums geschickt/abgeschoben. Doch dort geraten seine lebendigen Wachs-Freunde in Not, denn ein finsterer Pharao will in dem Museum die Herrschaft übernehmen. Klar, daß Larry zur Hilfe eilt. Und nun geht´s wieder los. Motto: Höher, schneller, weiter. Und komischer. Der Smithonian Museumskomplex ist der größte und meistbesuchte seiner Art auf der Welt. Der gigantische Museumskomplex im Herzen von Washington D.C. umfaßt, mit über 136 Millionen Exponaten, insgesamt 19 Häuser. Darunter das berühmte Luft- und Raumfahrtmuseum sowie die nationale Porträtgalerie.
Hier also kann man sich „breit“ und ganz austoben. Wobei sich die Story voll und ganz auf das „erwachte Personal“ konzentriert, während Larrys Eheprobleme aus Teil 1 keine Rolle mehr spielen. Gott sei Dank, denn nun beginnt , pünktlich zum Sonnenuntergang, das tolle Zirkusprogramm. Mit einem herrlich einfältigen Pharao und seinen wirren Allmachtsphantasien; mit Iwan, dem Schrecklichen, der sich über seinen Beinamen empört; mit Rodins berühmtem Denker, einem gedankenarmen Muskelprotz-Angeber; einem phrasen-dreschenden, eitlen General Custer; mit Napoleon Bonaparte und seinen Schwierigkeiten mit der Körpergröße; dem schwarz-weißen Al Capone; grunzenden Neander-Fuzzis und einem gut-„mitarbeitenden“ steinernen Abraham Lincoln und…und…und. Dazu ufert die Fantasy einmal mehr prächtig aus: Etwa wenn ein Tintenfisch auf dem Trockenen sitzt und mit einem Schwall Wasser aus einem Seefahrts-Gemälde fit gemacht wird oder wenn die Helden auf ihrer Flucht in der Falle sitzen und sich in einer (bekannten) Wand-Fotografie verstecken. Rummelplatz-pur.
„Nachts im Museum 2“ ist eine Achterbahnfahrt des unterhaltsamen Vergnügens: Ich besuche den Zirkus, erlebe neueste Attraktionen; befinde mich auf einem ab-/hochgefahrenen Kino-Spielplatz und schaue verblüffendem neuem Spielzeug zu. Ein amerikanischer Geschichts-Themenpark wird amüsant lebendig. Wird RICHTIG schön KINDLICH, albern, köstlich überdreht. Die Macher haben sich ziemlich viel einfallen lassen, sorgen für trickreichen, phantasievollen schönen Blödsinn. Und: Leichtes Herzgrummeln darf auch sein, denn Larry bekommt diesmal eine starke „Wachs“-Frau zur Seite gestellt: Die erste weibliche Atlantiküberquererin Amelia Earhart (gespielt von der hinreißenden AMY ADAMS/“Verwünscht“; „Glaubensfrage“ + auch in „Sunshine Cleaning“, dem folgenden Film) macht dem ehemaligen Nachtwächter und Neu-Abenteurer Larry schöne Augen.
Eine prima kreative Spiel-Spaß-Jux-Show. In der namhaften Akteure wie Robin Williams, Owen Wilson, Hank Azaria sowie auch Ben Stiller und Amy Adams sich natürlich dem grenzenlosen Einfallsreichtum der (Computer-)Macher unterzuordnen haben. Sie liefern die vorantreibenden Stichworte, alles Andere besorgen schon die schwungvollen Pixel-Paxel-Puxel-Utensilien oder wie das System-Zeugs auch heißen mag. ERICH KÄSTNER kommt einem natürlich in den Sinn: Nur wer als Erwachsener KIND geblieben ist, ist ein Mensch. Klar doch bzw. was mal wieder urig-ulkig-turbulent zu beweisen war. Sie wissen schon – ein Schelm, wer Böses dabei denkt…(= 4 PÖNIs).