MY BLUEBERRY NIGHTS

MY BLUEBERRY NIGHTS“ (Hongkong/China/Fr 2007; 95 Minuten; Start D: 24.01.2008) ist das erste englischsprachige Melodram von immerhin WONG KAR-WAI und auch so ein Missverständnis von Falsch-Film; hier hätte es auch völlig ausgereicht, die NORAH-JONES-CD herauszugeben anstatt diese dazu auch noch mit simplen Leinwand-Bilderchen auszustatten. Aber lästern wir nicht zu doll: Bislang war der Hongkong-Regisseur Wong Kar-Wai immer ein Garant für wunderbar edle Gefühle, für feine Beziehungs-Emotionen, für herrliche – vor allem auch musikalische Stimmungsbilder um die suchenden Geschlechter (zuletzt „2046“/vor allem „In The Mood For Love“/2000 oder davor „Chunking Express“/1994 und „As Tears Go By“/1988).

Doch sein erster „amerikanischer Aufenthalt“ lässt ihn gleich seltsam-platt und reizlos aussehen. Seine umweghafte Frau-Mann-Findungs-Story ist zwar mit Sunny-Boy JUDE LAW (gerade „1 Mord für 2″/“Liebe braucht keine Ferien“/“Alfie“) und besagter NORAH JONES prominent hauptrollen-besetzt, aber auch mit IHR ziemlich fehl-besetzt: Die hübsche Norah ist steif wie eine Puppe, und neben Jude Law wirkt das ziemlich schmerzhaft-deutlich.

Aber überhaupt: Das sanfte Road-Movie um ein (in den USA) herumreisendes Liebeskummer-Girl ist weder besonders originell noch irgendwie berührend, geschweige denn von tieferer Sicht und (Be-)Deutung. Na klar, es geht um Einsamkeit und Verlorenheit „zwischen den Tagen“, aber mein Gott, ja/na und??? Wie angestrengt-luftleer doch. Nehmen wir es so: Wong Kar-Wai durfte eine bezahlte Amerika-Reise machen, hat diese auch angetreten und zwischendurch immer mal wieder die Kamera angemacht, um diese „irgendwie“ auch PLAUSIBEL werden zu lassen. Von SEINER besonderen Fähigkeit, Atmosphäre/Stimmungen/Schwingungen ´rüberzubringen, ist hier wenig zu spüren.

Der letztjährige Auftaktfilm vom Venedig-Festival ist überwiegend langweiliges Palaver mit Sentiment-Musik. Wobei es nicht gelingt, dem Soul die Seele einzuhauchen (= 2 PÖNIs).

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