„DER MENSCHLICHE MAKEL“ von Robert Benton (USA 2003; nach dem gleichn. Roman von Philip Roth; 106 Minuten; Start D: 18.12.2003)
Zu einer Zeit als im Weißen Haus der Präsident der Vereinigten Staaten eine Affäre mit einer Praktikantin hat, wird ein angesehener jüdischer Professor wegen einer vermeintlich rassistischen Bemerkung als solcher abgestempelt. Man lebt in einer politisch-korrekten Epoche, wo man sich an der Oberfläche auch moralisch-korrekt zu verhalten hat. Eine glanzvolle Karriere endet abrupt, seine Frau stirbt vor Kummer und Demütigung. Er will sich rächen und will darüber ein Buch veröffentlichen. Doch der Skandal hat noch eine andere Seite: Professor Silk hat selber afro-amerikanische Wurzeln, hat aber seine Herkunft und seine Familie seit Jahren verleumdet. Hinzu kommt, dass er ein Verhältnis mit einer viel jüngeren Putzfrau beginnt. Der Skandal ist perfekt.
ANTHONY HOPKINS und NICOLE KIDMAN spielen die Hauptrollen, doch leider wirkt er seltsam gebremst und sie ist unglaubwürdig. Nach ihren letzten schauspielerischen Leistungen (u. a. „The Hours“) ist das eine herbe Enttäuschung. Zudem konzentriert sich der Regisseur zu sehr auf die emotionalen Aspekte der Geschichte anstatt die Gewichtung auf die umso vieles spannenderen politischen zu setzen. Damit bekommt er das komplizierte Geflecht der Romanvorlage nicht in den Griff.
Fazit: Lieber nochmal den Roman lesen (= 1 PÖNI)!