„MEIN BESTER & ICH“ von Neil Burger (USA 2017; B: Paul Feig, Jon Hartmere; nach dem franz. Film „Ziemlich beste Freunde“/2011; K: Stuart Dryburgh; M: Rob Simonsen; 118 Minuten; deutscher Kino-Start: 21.02.2019); das war ja klar – dass diese französische Supererfolgskomödie von 2011 – „Ziemlich beste Freunde“ (s. Kino-KRITIK) – irgendwann einmal von den Amis „übernommen“ werden würde. Das Budget des französischen Originals betrug damals 9,5 Millionen EURO. In Frankreich erreichte der Film rund 20 Millionen Kino-Interessenten; in Deutschland sahen ihn über 9 Millionen Kinobesucher. Mittlerweile wurden weltweit über 426 Millionen Dollar (= entsprechen ca. 321 Millionen EURO) eingenommen.
„Mein Bester & Ich“: Über den neuen, deutschen Filmtitel – Original: „The Upside“/“Die Oberschicht“ – spreche ich nicht.
Die Geschichte ist geblieben, nur ein Ortswechsel wurde vorgenommen: anstatt Paris nunmehr New York. Wo in einem komfortablen Penthouse an der Park Avenue der Milliardär Phillip Lacasse residiert: BRYAN CRANSTON, der Anti-Held Walter White aus der TV-Kult-Serie „Breaking Bad“, nunmehr in der Francois Cluzet-Rolle. Seit einem Paragliding-Unfall ist Phillip vom Hals abwärts gelähmt. Wird von seiner persönlichen Assistenten und rechten (Business-)Hand Yvonne Pendleton (NICOLE KIDMAN) betreut. Phillip machen die Erinnerungen an seine Ehefrau zu schaffen, die beim Unfall ums Leben kam. Mitten in diesem desolaten wie extrem schwermütigen Zustand, taucht der rüde afroamerikanische „Pfleger“ Dell Scott auf (Comedian KEVIN HART/“Jumanji – Willkommen im Dschungel“), um ihn schließlich aus seiner Depression „herauszuholen“. Mit coolen Sprüchen, turbulenten (Kiffer-)Aktionen, aufmüpfigen Outdoor-Aufmunterungen. Natürlich handelt es sich bei Scott nicht um einen „gewöhnlichen“ Kleinkriminellen, vielmehr wird er uns als ein mehr versehentlich aus der Bahn geworfener, im Grunde gutmütiger Bursche verkauft, der nun die Chance hat, sich bürgerlich – mit Exfrau und kleinem Sohn – „zu rehabilitieren“. Und der Reiche steht natürlich ganz in der Tradition der Milliarden-schweren, weißen Führungsmänner Amerikas. Ist `ne gute reiche Seele. Der sogar die „Bilder“ seines Helfers an einen fiesen, arrogant-reichen Nachbarn lukrativ verscherbelt. Imponierend.
Das weichgezeichnete Remake. Tut nicht sehr „Hollywood“-weh, unterhält in der ironischen Duell-Tonart ganz ordentlich. Mit einem neuen Paar, das dem alten allerdings – Francois Cluzet/Omar Sy – in Sachen Charme, Atmosphäre und Emotionen nur begrenzt das Spaß-Wasser reichen kann. Dafür hören wir noch einen musikalischen Leckerbissen, wenn (die kürzlich verstorbene) ARETHA FRANKLIN im Soundtrack Puccinis „Nessun dorma“ singt. Was für ein Genuss; befindet sich aber leider nicht auf dem – nur orchestralen – Score (= 3 PÖNIs).