1988 war das Jahr, in dem sich Hollywood, nach den vielen Teenie-Filmen, auch wieder auf interessantere Themen einließ. Dabei wurde das Thema ‘Rassismus‘ überraschenderweise zu einem Dauerbrenner. Nach “Verraten“, “Talk Radio“ und “Mississippi Burning“ geht es auch in dem Film „MARY‘S MÖRDER“ von Billy Hale (USA 1988; 251 Minuten; Videoveröffentlichung: 17.04.1989); um schlimme Vorurteile im amerikanischen Süden. Die Geschichte spielt in Atlanta im Jahre 1913. Ein junges Arbeiter-Mädchen der örtlichen Bleistiftfabrik wird missbraucht und ermordet. Die Stimmung in der Bevölkerung ist aufgebracht, ein junger, aufstrebender Staatsanwalt sieht seine große berufliche und politische Karriere-Chance. Er verhaftet den Fabrik-Manager. Der stammt nicht aus der Gegend, ist ein Krawatten-Typ aus dem Norden und außerdem – Jude. Hauptbelastungszeuge wird ein schwarzer Aufseher mit krimineller Vergangenheit. Die Indizien sind erdrückend, die Volksseele kocht, da schießt Georgias populärer Gouverneur John Slaton quer. Er rollt den Fall nochmal auf, obwohl ihm seine Parteigenossen das sehr übel nehmen. Das Material zum über 3 ½ stündigen Film “Mary‘s Mörder“ ist authentisch und beschreibt einen folgenschweren Justizskandal in der amerikanischen Geschichte. Dabei gingen die Macher sehr gründlich vor und fingen die Hass-Atmosphäre von einst sehr präzise ein. Ihr Film ist ein packendes, Landschaft und Leute sehr nahebringendes Drama. Mit großartigen Schauspielern wie Richard Jordan, Robert Prosky und JACK LEMMON als aufrichtiger Querkopf. Ein Film für ein guten Filmabend zu Hause: “Mary‘s Mörder“ (= 4 PÖNIs). Anbieter „CIC“ |
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