MARY POPPINS

Er ist der erste Kinofilm, in dem die am 1. Oktober 1935 als Julia Elizabeth Wells geborene britische Schauspielerin JULIE ANDREWS auftrat. Und zwar gleich mit solchem Erfolg, dass sie dafür 1965 mit einem „Oscar“ als „Beste Hauptdarstellerin“ belobigt bzw. belohnt wurde. In diesem musikalischen Märchen, das in wesentlichen Teilen auf den ersten beiden „Mary Poppins“-Kinderbücher-Romanen der australischen Schriftstellerin Pamela L. Travers (*1899 – †1996) aus dem Jahr 1934 (deutsche Erstausgabe: 1952) basiert, spielt sie eine magische Nanny, die in einer gutbürgerlichen britischen Familie über eine „spaßvolle Pädagogik“ wieder für heimischen Frieden sorgt. Der Film, der insgesamt damals gleich 5 „Oscars“ einheimste (auch noch für Schnitt, Ton, visuelle Effekte + „Chim-Chim-Chereee“ als „bester Original-Song“), ist vor allem über einen der schönsten Zungenbrecher des Films überhaupt unvergesslich: Supercalifragilistiexpialidocious.

„MARY POPPINS“ von Robert Stevenson (USA 1964; B: Bill Walsh, Don DaGradi; K: Edward Colman; M: Richard M. Sherman, Robert B. Sherman; 134 Minuten; BRD-Kinostart: 22.10.1965; Video-Veröffentlichung: 12.6.2003; DVD-Veröffentlichung: 2006, 2008, 2009 + Dezember 2013 = jetzt als Limited Edition, 2 Disc-Set plus deutschem Original-Soundtrack auf CD).

Im Jahr 1910. London, Kirschbaumweg 17. Dort wohnt Familie Banks. Gehobener Mittelstand. In griesgrämiger Laune. Vater Banks (DAVID TOMLINSON /deutsche Stimme: Friedrich Schoenfelder) ist Banker, Mutter Winifred (GLYNIS JOHNS / Käthe Jaenicke) hat mit beginnender Emanzipation „draußen“ viel zu tun, während sich Dienstboten um den Haushalt und Kindermädchen um die beiden Kinder Jane und Michael kümmern. Allerdings mit wenig Erziehungserfolg, denn gerade ist das aktuelle Kindermädchen frustriert abgehauen. Ein neues muß gefunden werden, und diese tritt sogleich auch auf. Landet mit ihrem fliegenden Regenschirm direkt bei den Banks. Und erweist sich als Volltreffer. Mit ihren ganz speziellen Erziehungsaktivitäten. Mary Poppins, die magische Fee. Die zum Elternersatz wird. Und für viel – vor allem musikalische – Verzauberung sorgt. Zum Beispiel bei ihrem Bemühen, auch Kontakte mit der näheren Unterschicht aufzunehmen. Wie mit dem flott-urigen Schornsteinfeger Bert (DICK VAN DYKE / Harry Wüstenhagen). Ihr Duett „CHIM-CHIM-CHEREE“ wird zum Straßenfeger. Während Mary Poppins den Kindern wieder „die Kindheit“ schmackhaft macht, muss George Banks um seinen Job bangen. Denn seine Bank-Chefs kennen wie haben wenig Humor. In diesen, damals schon, gierigen Tagen und Wochen. Das Kinderfräulein mit dem fröhlichen Lächeln und selbstbewussten Charme aber weiß schon, was für „Mensch“-Senior und ihrem Nachwuchs am besten lebens-geeignet ist. In jeder noch so angespannten Gemütslage. „I Love to Laugh“, „Ich lach so gern“, schmettert sie vehement mit „Helfern“ in die stimmungsvolle Landschaft.

„Mary Poppins“ ist ein Dauer-Filmhit-Vergnügen. Geht urig grotesk ab, begeistert mit circensischer Akrobatik, prächtigen Tanzszenen und pointiertem Humor. Ist formidabel ausgestattet, verblüfft mit zeichentrickreichen Gagzutaten (sage nur – die kellnernden Pinguine) und punktet mit inzwischen zu Klassikern gewordenen Songs (siehe oben + „A Spoonful of Sugar“ / „Wenn ein Löffelchen voll Zucker“), die sogar in der deutschen Fassung auch prima wirken. Natürlich: „Mary Poppins“ ist mit viel – aber angenehmer – (Disney-)Süße püriert.
Was natürlich zuallererst an dem Gute-Laune-Vorne-Mädel JULIE ANDREWS (deutsche Stimme: Uta Hallant; Gesang: Monika Dahlberg) liegt. Deren abenteuerliches „Jux-und Tollerei-Getöse“ kann natürlich auch heute wieder Niemand widerstehen. Zumal sie auch mit ihrem Entertainer-Partner DICK VAN DYKE einen kolossalen Charme-Profi zur Seite hat. Der übrigens unerkannt auch noch in einer weiteren Rolle als greiser Chef-Bankier Mr. Dawes Sr. den Clown gibt. Und mit dessen Satz „Stürzen eines Tages Englands Banken, stürzt England“ eine interessant aktuell klingende Neben-Bemerkung ablässt.
Die Feiertage winken, das Heimkino wartet mit einem Klassiker auf, der erneut prächtig-bunt bestens zu unterhalten versteht. Nun auch über sein reichhaltiges Bonusmaterial mit dem Making-Of, einem magischen Musical-Wiedersehen mit Julie Andrews, Dick Van Dyke und Richard Sherman, einem zusätzlichen Lied oder einer musikalischen Reise mit Richard Sherman. Das weihnachtliche Film-Fest 2013 hat für Zuhause einen Spaß-Giganten im Angebot (= 5 PÖNIs).

Anbieter: „Walt Disney Home Entertainment“ + „Walt Disney Records“

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