MARIA

PÖNIs: (4/5)

FEMININ & GENIE. Titel = „M A R I A“ von Pablo Larrain“ (D/It/USA 2023; B: Steven Knight; K: Edward Lachman; M: Opern-Gala; 124 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.02.2025). „Maria“ ist ein Film-Drama. Als Filmbiografie über die legendäre Opernsängerin MARIA CALLAS, gespielt von ANGELINA JOLIE. Dabei stehen die letzten Lebenstagen in den 1970er Jahren in Paris im Blick- und Mittelpunkt.  „Maria“ stellt den Abschluss von Pablo Larrains Trilogie über Frauen der Weltgeschichte dar, die mit „Jackie“ (s. Kino-KRITIK /2017/4 PÖNIs) über die Präsidentengattin Jacqueline „Jackie“ Kennedy begonnen und mit „Spencer“ (s. Kino-KRITIK /2022/5 PÖNIs) über Prinzessin Diana fortgesetzt wurde.

Maria Callas (1923-1977) war „La Divina“, die unerreichte Göttin der Oper. Ihre Auftritte waren intensiv und voller Hingabe. Sie gab ihren Figuren eine sagenhafte emotionale Tiefe und revolutionierte die als verstaubt geltende Kunstform. Die Wirkung der „Primadonna Assoluta“ war so groß, dass der Opern- und Filmregisseur Franco Zeffirelli die Operngeschichte in die Zeit „vor Callas“ und „nach Callas“ einteilte.

Paris, September 1977. Maria Calles hat sich vor Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Die weltweit verehrte Operndiva singt nicht mehr und lebt entrückt in ihrer riesigen Wohnung, hinter schweren Vorhängen, in einer Welt voller Erinnerungen. Nur ihr treuer Kammerdiener Ferruccio (PIERFRANCESCO FAVINO) und die Köchin Bruna (ALBA ROHRWACHER) stehen ihr nah, werden „von der Calles“ wie Leibeigene behandelt und machen sich zunehmend Sorgen um die Gesundheit ihrer Hausherrin. Als der TV-Reporter Mandrax (KODI SMIT-McPHEE) auftaucht, blüht „die Callas“ auf. Die Interviews mit dem jungen Mann führen SIE zurück in bessere, in große, in legendäre Zeiten. Maria Calles ist „erwacht“ und beschließt, noch ein letztes Mal auf die Bühne zurückzukehren. Maria Callas ist 53, hat seit viereinhalb Jahren nicht mehr öffentlich gesungen. Die Gerüchte um ein Comeback mehren sich. Offensichtlich hat sie begonnen, wieder Gesangsunterricht zu nehmen. Sie plant wieder mit einer Stimme zu singen, die so erhaben ist, so rein und so durchdringend, wie einst. Sie ist allerdings auch unsicher, ob ihr das noch einmal gelingen möge. Nachdem sie ihr Leben dem Publikum auf der ganzen Welt gewidmet hat, sehnt sie sich aber auch nach ihrer eigenen Stimme und Identität.

Der Film schildert Maria Callas‘ letzte Lebenstage. In Schwarzweiß-Rückblenden geht das Filmwerk aber auch auf die Höhepunkte ein, mit ihren Auftritten in Werken von Verdi, Puccini, Bellini, Donizetti und Catalani und Cherubini an den renommiertesten Opernhäusern der Welt, wie dem Covent Garden, The Met und La Scala. Und: Zu dieser Zeit, ab Ende der 1950er Jahre, unterhielt „die Callas“ eine Liebesaffäre mit dem Reeder Aristoteles Onassis, gespielt von HALUK BILGINER. 

Angelina Jolie begann sich über sechs Monate auf ihre Rolle vorzubereiten. Sie arbeitete an ihrer Haltung sowie Atmung und trainierte sich einen Akzent an. Später nahm sie auch Gesangsstunden. Während den Filmszenen zu Callas‘ Blütezeit wurden für die Aufnahmen 90 bis 95 Prozent der Originalgesangsstimme der Opernsängerin verwendet. Diese Lieder werden von Angelina Jolie lippensynchron mitgesungen. In den Szenen, die am Ende ihres Lebens spielen, tritt Jolies Gesang in den Vordergrund.

„MARIA“ ist der überzeugende, beeindruckende, packende Abschluss über eine der Ausnahme-Künstler-Frauen des 20. Jahrhundert (= 4 PÖNIs).

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