„MAMMA MIA! HERE WE GO AGAIN“ von Ol Parker (Co-B + R; GB/USA 2017; Co-B: Catherine Johnson; Richard Curtis; K: Robert Yeoman; M: Anne Dudley + 18 Songs aus dem ABBA-Repertoire; 114 Minuten; deutscher Kino-Start: 19.07.2018); als vor genau einem Jahrzehnt, am 17. Juli 2008, das ABBA-Musical „Mamma Mia!“ in die Kinos kam (s. Kino-KRITIK), gab es bei mir kein emotionales Halten mehr. Bin damals völlig ausgeflippt (= 5 PÖNIs). Während das Lichtspiel zum Sommerhit 2008 und zu einem der erfolgreichsten Leinwand-Musicals (mit rd. 610 Millionen Dollar weltweiter Kinokassen-Einnahme, bei einem Budget von 52 Millionen Dollar) avancierte. Allein in Deutschland sahen den Film 4,2 Millionen Kino-Besucher.
Natürlich war die Spannung groß, wie denn „das mit der Fortsetzung“ ginge, überhaupt funktionieren könne. Gestern-Abend, am Dienstag-Abend (17.7.), war die Pressevorführung für 20 Uhr angesetzt. Zuvor die Erkundigung, wer, bitte, ist OL PARKER, der hierfür das Drehbuch mit-verfasste und Regie führte? OL PARKER, geboren am 2. Juni 1969 in London, ist Schauspieler, Drehbuch-Autor und Regisseur. Er schrieb die Drehbücher zu den beiden erfolgreichen „Marigold Hotel“-Komödien (2011 + 2015), und zu seinen Regie-Spielfilmen zählen die (weniger bekannten) Streifen „Eine Hochzeit zu dritt“ (2005) und „Now is Good – Jeder Moment zählt“ (2013/= bei uns gleich im Heim-Kino veröffentlicht). Im Mai 2017 bekam er den Auftrag, den zweiten „Mamma Mia!“-Film zu kreieren.
Gelungen? JAAAAA! DOCH! Mögliche, denkbare Einwände dringen nicht durch. Bin zuletzt doch wieder wie von Sinnen und fühle mich dabei schmunzelnd – beinschaukelnd – pudelwohl ertappt. „Mamma Mia 2!“ ist wunderschön-charmant-ironisch-Glitzer-betäubend. Mit einer Story, die anderswo in und mit dieser simplen Überschaubarkeit nicht durchgehen würde, hier aber durchaus okay ist. Wenn es darum geht, nun mit der Vergangenheit zu kooperieren, als „Mamma Mia“-Donna (MERYL STREEP) jung war und gleich drei Burschen für die Vaterschaft ihrer Tochter Sophie (AMANDA SEYFRIED) in Frage kamen. Und so mixt und verbindet der neue schwungvolle Zuckerguss das Heute mit dem Gestern und umgekehrt; mit der jungen Hippie-Braut Donna (LILY JAMES) als Lebensweg-Anführerin. Die mit ihren beiden besten Freundinnen Rosie & Tanya im rockigen Schlepptau (JULIE WALTERS & CHRISTINE BARANSKI bzw. ALEXA DAVIS & JESSICA KEENAN WYNN in der jugendlichen Version) für viel köstliches Emotionsfeuer sorgt. Und natürlich sind auch die Senioren-Väter PIERCE BROSNAN & COLIN FIRTH & STELLAN SKARSGARD wieder an der wunderbaren Party beteiligt, samt ihrer (flachen) Teenager-Versionen.
Als Spitzen-Leckerli aber tritt SIE schließlich auf: „Großmutter“ Cherilyn Sarkisian, genannt CHER. Als flotter Feger des Jahrgangs 1946. Die mit dem charmanten Gentleman ANDY GARCIA (= ohne nähere Rolle; läuft nur so durch die Szenerie und gibt ein paar freundliche Sätze von sich) ein ABBA-Medley schmettert, das im Kinosaal für offenen Jubel sorgte. Und als Cher am Schluss nochmal mit in den ABBA-Song-Taumel einstimmt, gibt es im Parkett kein Beifall-Halten mehr.
„MAMMA MIA! HERE WE GO AGAIN“ ist: Ein amüsanter Sommerfilm-Hit 2018! Der eine weitere schmucke Bunte ABBA-Song-Bühne in Bewegung setzt, auf der eine unterhaltsame, klasse choreographierte Film-Fete abläuft. Dabei sind neben bekannten ABBA-Titeln auch einige weniger populäre aus den Studio-Alben der Gruppe dabei. Insgesamt kommen 18 ABBA-Songs zu Gehör. Und lassen erneut diese beethovene Pop-Musik jubilieren. Da kann man sich noch so kritisch „anstrengen“: Gegen diesen musikalischen wie personellen ABBA-Sog ist Auflehnung unmöglich. Und warum auch? Ein Spaß ist ein Spaß bleibt ein Spaß (= 4 PÖNIs).