MAGIE DER WILDPFERDE

„MAGIE DER WILDPFERDE“ von Caro Lobig & Timo Lendzion (Produzenten + R; D/USA/Spanien 2018; K: Zoe Dumas; M: Maximilian K. Unützer; 98 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.06.2019); SIE sind wunderschöne Wesen: WILDPFERDE. Sie leben seit ewigen Zeiten wild, besitzen einen freien Geist und sind – leider-natürlich – in ihrem Bestand-heute gefährdet. Um sie uns näherzubringen, schuf die in Köln lebende Filmemacherin Caro Lobig, die sich in ihrer Dokumentation „Aus Liebe zum Mustang“ bereits 2017 mit ihrem Lieblingstier befasste, mit ihrem engagierten Team diese internationale Dokumentation. Die sie in die USA, nach Spanien und durch die eigene Heimat führte.

Beginnend im US-Bundesstaat Oregon, wo Wildpferde auf riesigen Flächen unbehelligt leben. Doch diese Weidegebiete werden mehr und mehr von der industriellen Landwirtschaft verkleinert, so dass für die geschätzten 70- bis 80.000 frei lebenden Tiere immer weniger Platz zur Verfügung steht. So dass sie nicht mehr genügend Futter finden können. Ein zerstörender Kreislauf, in den jetzt der Mensch behutsam-bedacht eingreift. Sandra Williamson, eine namhafte US-Mustang-Trainerin, erläutert diese Maßnahmen, bei denen es darum geht, vielen Tieren ein (Über-)Leben zu sichern: „Die Mustangs sind einzigartig. Was diese Tiere mir geben, ist einmalig. Das habe ich so noch nie mit einem Hauspferd erlebt“.

Auch in Andalusien gibt es noch Wildpferde. Die sogenannten „Marismena-Pferde“. Sie sind Nachfahren d e r Pferde, die Kolumbus 1493 nachweislich in ein Schiff geladen und mit nach Amerika gebracht hat. Im andalusischen Nationalpark Donana leben sie auch heute noch in Sumpfgebieten und Pinienwäldern am Meer. Doch es gibt nicht (mehr) genug Platz; das Futter reicht gerade mal für bis zu 1.000 Pferde. Der Nationalpark ist zwar von Menschen geschützt, doch von Menschenhand auch kontrolliert. Deshalb sind die jährlichen „Lösungen“ rabiat.

Koniks sind eine Pferderasse, die vor allem in Polen und weiteren Ländern Osteuropas beheimatet ist und dort nicht nur in der freien Wildbahn, sondern auch in der Landwirtschaft zu finden ist. Die 18-jährige Simone Hage aus der Nähe von München hat zwei Koniks in ihre Obhut genommen. „Da es in Polen zu viele Koniks gibt, werden sie dort als Plage angesehen. Die Menschen erkennen ihren wahren Wert einfach nicht. Etliche werden jedes Jahr dort geschlachtet“. Gemeinsam mit ihren Pferden und ihrem Tierheim-Hund lässt sie sich „als Herde“ auf ein besonderes viermonatiges Abenteuer ein: eine Reise von Süddeutschland an die Nordsee. Zwei Füße + acht Hufe + vier Pfoten = vier freie, tief verbundene Seelen. Auf ihrem rund eintausend Kilometer umfassenden Wander-Ritt. Die Verwirklichung und Erfüllung eines Lebenstraums. Mit viel Herz und noch mehr Pferde-Liebe. Ein Abenteuer, das die Sinne betört und schärft.

Für uns geht es in dem Film um so viel mehr als ’nur‘ darum, wilde Pferde zu zeigen. Pferde helfen uns, im Moment zu leben, und wir möchten wertschätzen, wie viel wir von diesen gutmütigen Tieren, die unser Inneres spiegeln, lernen können. Auf der Welt passieren so viele grausame Dinge, weil die Menschheit respektlos und egoistisch mit der Natur umgeht. Dass Tiere darunter leiden müssen, tut einfach nur weh. Es gibt so viele Pferdemenschen in Deutschland und auf der ganzen Welt – die haben alle eine Verantwortung für ein Tier, das auf seinen Besitzer angewiesen ist. JEDER KANN BEI SICH SELBST ANFANGEN, UM ETWAS BESSER ZU MACHEN AUF DIESER ERDE UND AN SICH UND SEINER BEWUSSTHEIT ZU ARBEITEN. Unser Film soll aufwecken und die Pferde-Community enger zusammen schweißen“ (Caro Lobig).

Wenn Ihnen bei diesem Film nicht das Herz aufgeht, ist Ihnen leider nicht mehr zu helfen (= 5 PÖNIs).

 

 

 

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