Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen vorkommen wollte Kritik

DAS MÄRCHEN VON DER PRINZESSIN, DIE UNBEDINGT IN EINEM MÄRCHEN VORKOMMEN WOLLTE“ von Steffen Zacke (B+R; D 2012; 89 Minuten; Start D: 23.05.2013); basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Susanne Straßer. Wobei der Titel ‚Programm’ ist. Bedeutet. Es war einmal. In einem überschaubaren Königreich. Mit zwei Prinzessinnen am Hofe. Die Ältere heißt Quendolin. Ist „die Brave“. Fleißige. Die, die sich stets vornehm zu benehmen weiß. Alles „korrekt“ macht. Und ihre jüngere Schwester Clara (HANNA MERKI) gar nicht mag. Clara gilt als Tollpatsch. Die nichts „vernünftig“ auf die Reihe kriegt. Immer nur für „Schäden“ sorgt. Dabei strengt sich Clara ungemein an. Auch so zu sein oder zu werden wie die Anderen. Und als das nichts bringt, kommt sie auf d i e Idee: Wenn sie es „so bringt“ wie all die Prinzessinnen in dem alten Märchenbuch, wo Frösche geküsst werden und die Heldinnen Dornröschen, Aschenputtel oder Rapunzel heißen, dann wird sie bestimmt dem häuslichen Anspruch, eine „richtige Prinzessin“ zu sein, gerecht. Gedacht – getan. Narr Michel, ihr bester Freund am Hofe (MICHAEL KRANZ), gerät ein ums andere Mal ins Grübeln und Schwitzen. Weil „die Aktivitäten“ von Clara ziemlich vielen Stress mit sich bringen. Und den garstigen Papa, König Heinrich, noch mehr verstimmen. Lassen. Was er wiederum an eben Michael „auslässt“. Die Ziegen bekommen zu tun.

„Lass uns zusammen seltsam sein“, lautet der finale Bedeutungssatz des Films. Als der Traumprinz auftaucht. Prinz Pfauenherz. Fürs Clärchen. Die so lieb und nett und freundlich und bemüht ist. Und einfach authentisch. Was aber gar nicht erwünscht ist. Von wegen der Etikette. Also muss sie für ihre Selbstfindung und ihr Glück einige komische Umwege gehen. In Kauf nehmen. „Das Märchen….“ ist ein Kinderfilm mit hübschen Slapstick-Einlagen, aber auch – in den Nebenparts – mit eindimensionalen, langweiligen Figuren. Der König „bewegt“ sich nur eintönig, die blöde Quendolin ist nur fies, der Jäger Fridbraht überbeknackt. Dafür ist Clara ein niedliches Temperamentsbündel, die knackig – charmant herumpoltert. Mit phantasievollem Abenteuer-Fieber. Und die mit dem pfiffigen Michel-Narren einen Kumpel und spaßigen Seelenverwandten zur Seite hat.

Sei so wie du bist, dann bist du genau „richtig“. Gewiss. Kommt als naive Botschaft ganz sympathisch ´rüber. Während Sängerin Maite Kelly mit dem Titelsong für diesen Kinderstreich ebenso herzhaft punktet: „So wie du bist“. Ist es ganz okay (= 3 PÖNIs).

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