MADE IN CHINA

PÖNIs: (3,5/5)

„MADE IN CHINA“ von Julien Abraham (Co-B + R; Fr 2018; Co-B: Frédéric Chau, Kamel Guemra; K: Julien Meurice; M: Quentin Sirjacq; 87 Minuten; deutscher Kino-Start: 18.07.2019); es ist nicht der erste Sommer, in dem sich in unseren Kinos liebenswerte neue französische Charmereien mit Realitätsgeschmack zeigen. Wie „Made in China“. Wo die als „Monsieur Claude“-Schwiegersöhne Chao & Rachid bekannt gewordenen Schauspieler FRÉDÉRIC CHAU & MEDI SADOUN quasi das Toleranz-Thema fortstreiten. Das Hauptaugenmerk ist auf den „asiatischen Quotenfranzosen“, den Stand-up-Komiker und Schauspieler FRÉDÉRIC CHAU, ausgerichtet, der hier am Drehbuch mitwirkte und autobiographische Ereignisse mit-einfließen ließ. Im Alter von sechs Monaten kam Frédéric nach Frankreich, nachdem seine Eltern aus Kambodscha vor den Roten Khmern geflohen waren. Im Film mimt er den 30-jährigen Fotografen Francois, der in Paris „distanziert“ zu seinen familiären asiatischen Wurzeln lebt. Seit einem Streit mit seinem Vater hat er vor zehn Jahren sämtliche Kontakte mit der Familie abgebrochen. Doch als seine Freundin Sophie ihm mitteilt, dass sie schwanger ist, besteht sie darauf, dass er die Kontakte endlich wieder aktiviert. Also macht er sich mit seinem Kumpel, dem rustikalen Fahrlehrer Bruno (Medi Sadoun), auf, seine alte chinesisch-stämmige französische Welt im 13. Arrondissement wieder aufzusuchen. Was natürlich zu völlig unterschiedlichen emotionalen Reaktionen und Erlebnissen führt. Denn die Verwandtschaft und Bekanntschaft ist umfangreich. Und erheblich neugierig. Mit allerdings Ausnahmen.

Wer bin ich. In dieser Welt. „Als was“ zähle ich. Wirklich. Während der draufgängerische Bruno für das Dauertreten in Fettnäpfchen zuständig ist und dadurch seine große Liebe entdeckt (auch dank einer hinreißenden musikalischen Liebesaufwallung), muss Francois viele Eindrücke und Hürden überwinden, um seine Identität – von wegen der kulturellen Schieflagen – auszuloten und vor allem: seine Brücke zum zermürbten, störrischen Vater endlich zu finden.

Die Neuerfindung der Familie in der zweiten Heimat. Als Plädoyer für Offenheit zu- und miteinander – hin. Verblödete Vorurteile endlich auszuräumen. Wobei besonders die Frauen es sind, deren lebensoffene, kluge wie humorvolle Rhetorik letztlich für Klarheit und Wahrheit sorgt.

Ein feiner kleiner Berühr-Film (= 3 1/2 PÖNIs).

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