„LISSI UND DER WILDE KAISER“ von Michael „Bully“ Herbig (Co-B, Prod.+R; D 2007; 85 Minuten; Start D: 25.10.2007). Der heute 39-jährige Münchner Schauspieler, Drehbuch-Autor, Produzent und Regisseur begann im Rundfunk („Bullys Late Night Show“), wurde dann im Comic-TV von „Pro 7“ populär („Bullyparade“), bevor er schließlich mit zwei Kinofilmen einen ungeheuren Zuspruch verbuchen konnte: „DER SCHUH DES MANITU“ (2001/11,7 Mio. Kinobesucher) sowie „(T)RAUMSCHIFF SURPRISE – Periode 1“ (2004/9,1 Mio.). Mit 2 Kinofilmen rd. 20 Millionen Interessenten ins Kino zu locken, das bedeutet heimischen Rekord. Weitere Kinofilme von/mit „Bully“: „Erkan & Stefan“ (2000/Regiedebüt) und im Vorjahr „Hui Buh – Das Schlossgespenst“ (= als Schauspieler + Computer-animierter Schauspieler). „LISSI…“ ist also der 4. eigene Kinofilm von „Bully“ Herbig. Es ist ein ANIMATIONSFILM, der als Parodie auf die von Ernst Marischka in den 50er Jahren geschaffene legendäre, außerordentlich erfolgreiche SISSI-Filmtrilogie mit ROMY SCHNEIDER und KARLHEINZ BÖHM in den Hauptrollen als Prinzessin Elisabeth/Sissi und Kaiser Franz Joseph gedacht ist/entwickelt wurde („Sissi“/1955; „Sissi – Die junge Kaiserin“/1956 + „Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin“/1957). Am Anfang allerdings steht die Figur des pelzigen Schneemenschen YETI im Himalaya (gesprochen von Waldemar Kobus) im Blickfang. Den will sich der (breit-hessisch-brabbelnde) Teufel samt Schatten (Comedy-Duo Badesalz) „einverleiben“. Doch für das Versprechen, ihm, dem Teufel, die schönste Frau überhaupt „besorgen“ zu wollen, muss er nicht in die Hölle. Sondern landet in Österreich. Wo er die herzige Kaiserin LISSI („Bully“ Herbig) von Schloss Schöngrün entführt. Da des Kaisers Truppen mal wieder irgendwo in irgendwelchen Kriegen verwickelt sind, nimmt Franz höchstpersönlich die Verfolgung auf. An seiner Seite: Die sexuell frustrierte Mama und der schusselige Feldmarrschall. Weitere auftretende Beteiligte: Die Bauwaren SCHWAIGER und IGNAZ (= Charaktere aus der Hörfunkserie „Männer von Isar 3“, für die Herbig – nach eigenen Angaben – nicht weniger als 800 Folgen geschrieben und gesprochen hat) sowie der geistesschwache KÖNIG BUSSI von Bayern auf seinem Schloß NEUZAHNSTEIN. Fortan ist Animations-Slapstick angesagt/angezeigt, mit vielen Bemühungen in Sachen GAG sucht GAG. Denn: Dies hier ist purer, schlichter Krampf in Sachen Jux und Anspielerei. Die Witze entpuppen sich als Witzchen, die nur so dahintropfen. Während sich der „wilde Kaiser“ eher als lahme „fade Pflaume“ erweist. SHREK lass `nach oder „Die Simpsons“ haben kürzlich bewiesen, wie kess, frech und spaßig es durchaus auch animationsmäßig auf der GROSSen Kino-Leinwand zugehen kann, wenn nur die Gagdichte ausreichend lang und GUT ist. Doch davon ist hier nichts zu spüren: Die Geschichte wirkt wurscht-bemüht und nur leidlich komisch und/oder spannend; die Szenerie orientiert sich am Platt-Charme, und die vielen Wortspiele haben die Witzigkeit von Steinzeit-Humor: „Was macht der Herpes?“ „Der spielt mit Akne hinten im Sandkasten!“ Gemeinsam geht das verliebte Hofpaar im Schlosspark PANIEREN. Samstag ist der gesetzlich verordnete Turteltag. Franzl spielt Golf mit „Schoklad-Kugeln“. Und immer wieder wird gerne der Slogan eingeblendet: „Hier könnte ihre Werbung stehen“. DAS IST NICHT KOMISCH, sondern GÄHN-LANGWEILIG. Etwas Grinsen, manchmal auch Schmunzeln, aber das war´s dann auch schon. Oh Bully: Wir jubeln gerade mit PIXAR bei „RATATOUILLE“. Eine animierte Unterhaltungs-Köstlichkeit. „LISSI…“ ist dagegen belanglos-albern-langweilig – der Eben-Unterschied zwischen Klasse-Animation und Möchtegern-Provinz-Versuchern (= 2 PÖNIs). |
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