LIFE

PÖNIs: (2/5)

„LIFE“ von Daniel Espinosa (USA 2016; B: Rhett Reese, Paul Wernick; K: Seamus McGarvey; M: Jon Ekstrand; 103 Minuten; deutscher Kino-Start: 23.03.2017); der (überragende) Klassiker „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ von Ridley Scott aus dem Jahr 1979 in der modernen Kopie. Ort: Heute. Auf der Internationalen Raumstation ISS. Die sechs Besatzungsmitglieder haben den Auftrag, eine Forschungskapsel, die vor ewigen Zeiten auf den Mars gesandt wurde und sich von dort gelöst hat, abzufangen. Es handel sich dabei um die allererste Kapsel, die je vom Planeten Mars „zurückkehrt“. Die Wissenschaftler hoffen, mit den neu gewonnenen Erkenntnissen die Forschung um Lichtjahre voranzubringen. Und, tatsächlich, d i e Sensation: Es existiert also tatsächlich Leben außerhalb der Erde. Sie stoßen auf einen kleinen, glitschigen Einzeller, der eindeutig biologischer Natur ist. Jedoch: Dieser ist keineswegs „niedlich“, sondern schnell wachsend. Und alles andere als friedlich gesinnt. Ähnlich wie bei dem filmischen Urvater „Alien“ wird das bekannte Agatha-Christie-Spiel um „Ten Little Niggers“ (Originaltitel ihres Romans von 1939) in der Neuanwendung variiert: Die Besatzung wird dezimiert. Durch dieses Viech.

Das Problem: Die ISS umrundet die Erde. Unser Planet befindet sich nicht nur in der Nähe, sondern auch in Gefahr. Denn sollte das Raumschiff dort landen, mit diesem „Gepäck“, ist die gesamte menschliche Existenz in Gefahr. Also soll es innerhalb der Station vernichtet werden. Das Problem: Dieses „Ding“ ist intelligent. Hat vor vor Millionen von Jahren bereits den Mars zerstört.

Die ständig mit-duselnde Musik schreit förmlich in der letzten halben Stunde. Weil die Story nicht allzu viel hergibt und die optischen Motive von diesem mächtigen technischen Vehikel längst ausgereizt sind. Und diese Dauer-Schwerelosigkeit der Crew auch irgendwie nur noch lahmt. Viele Worte sind geschwungen worden, was nun? Die Akteure wirken – im Gegensatz zum „Alien“-Original – auch nicht gerade spannend, vorteilhaft, wirken beliebig in ihren textlichen Auf- und Aussagen, obwohl immerhin Ryan Reynolds (kurz) und Jake Gyllenhaal sowie Rebecca Ferguson („Girl On The Train“) mitmischen.

„Life“, das Science-Fiction-Projekt des schwedischen Filmemachers DANIEL ESPINOSA („Easy Money – Spür die Angst“/2010/hervorragend; „Safe House“/2012; zuletzt „Kind 44″/2015/eher weniger gut), kentert im All und schwebt lärmend durch ein monströses Wenig, jenseits jeder größeren Dauer-Spannung (= 2 PÖNIs).

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