LIEBESBRIEFE AUS NIZZA

PÖNIs: (3,5/5)

FRANZÖSISCHER CHARME. Titel = „LIEBESBRIEFE AUS NIZZA“ von Ivan Calbérac (B + R; Fr  2023; K: Philippe Guilbert; M: Laurent Aknin; 95 Minuten; deutscher Kino-Start: 01.08.2024). Alt. Alte. Oldies. Dieses Paar ist geeicht. Glaubt man. Dann aber entdeckt Monsieur, Francois Marsault (ANDRÉ DUSSOLLIER), einige uralte Liebesbriefe auf dem Dachboden seines Hauses. Und ist perplex. Und dann sauer. Vergrätzt. Denn hat doch jemand vor rund vier Jahrzehnten tatsächlich kommentierte Briefpost an seine Gattin Annie (SABINE AZÉMA) gesandt. Mit schmucken wortreichen erotischen Ergüssen. Als zwar pensionierter, aber doch ewiger Militär sinnt Monsieur nach Rache. Was seiner Frau eigentlich ziemlich wurscht ist, zunächst, aber dann fährt sie doch mit Gatten gen Nizza, wo der Casanova von Annodunnemal aufgespürt und von Francois „zurechtgebogen“ werden soll. Natürlich kommt alles (Geplante) anders.

Eigentlich sind „solche“ Sperenzien eher durchläufig. Anders hier. Der Autoren-Regisseur Ivan Calbérac („Frühstück bei Monsieur Henri“/2015) weiß Pointen zu setzen, auf dass Langeweile wegrückt. Unter der Sonne der Cote d’Azur entspinnt sich ein unruhiges Rachevergnügen, in dem sich Spitzenkräfte des französischen Boulevards (u.a. auch THIERRY LHIERMITTE) mit reichlich Situationskomik eindecken. Um witzig auszuteilen. Und für Screwball-Spielfreude zu sorgen. Von wegen – es lebe die Nachbarschaft von Monsieur Claude. Bei dieser listig-lustigen French-Wohlfühlkomödie. Mit reichlich Familienanschluss und alten Militärkontakten. Und Nacktbaden-Geschmack (= 3 1/2 PÖNIs).

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