„DAS LETZTE SCHWEIGEN“ von Baran bo Odar (B+R; D 2009; 120 Minuten; Start D: 19.08.2010); der 1978 in der Schweiz geborene Drehbuch-Autor und Regisseur studierte von 1998 bis 2006 Film und Fernsehspiel an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Drehte erste Kurzfilme und Kurzfilmdokumentationen. 2006 entstand sein Debütfilm „Unter der Sonne“. Sein 2. Langfilm basiert auf dem Roman „Das Schweigen“ von Jan Costin Wagner. Irgendwo, eine deutsche Kleinstadt. „Draußen“. Im Kornfeld. Dort, wo einst, 1986, ein junges Mädchen vergewaltigt und ermordet wurde, „passiert heute dasselbe“. Alle sind wieder aufgeschreckt. „Die Beteiligten“, der Mörder und sein „Zuseher“ von damals, die Familien, die Bürger, die Polizei. Der Spuk wiederholt sich.
Was sich wie ein spannender Krimi anhört, ist nur „heiße Luft“. Man redet in diesem Fernsehspiel nur Stuss und Papier. Bzw. umgekehrt. Nichts wirkt überzeugend, glaubwürdig, fesselnd. Stattdessen die typische deutsche, also penetrante Psycho-Dramaturgie: ALLE wirken irgendwie behämmert und/oder schuldig. In Bewegung, Gedanken, Sprache, Körperausdruck. Saft- und kraft- und reizlos. Lauter Klischee-Tüten: Der stets oberlehrerhafte, nur aggressiv-polternde Kommissar (Oliver Stokowski), blöd bis zum Geht-Nicht-Mehr, will die Parallelen nicht erkennen; macht ja bloß unnütze Arbeit; sein gestörter junger Kollege David (Sebastian Blomberg) , der völlig „depri“ ist, weil kürzlich seine Frau gestorben ist; der aber dennoch zäh ermittelt, woraufhin niemand auf ihn hören will; weil alle so stur-verbohrt sind; der aufgeregte, ehrliche, gerade pensionierte Damals-Ermittler „Krischan“ (Burghart Klaußner), der sich nochmal engagieren möchte, vom miesen Kommissar aber daran gehindert wird und sich daraufhin mit der traumatisierten Mutter des einstigen Opfers „zusammentut“, Pia (Katrin Saß), aber auch DAS läuft nicht sonderlich gut; die neuen, verzweifelten Opfer-Eltern; und dieser Timo (Wotan Wilke Möhring), der damals zugesehen hat, danach verschwunden ist, sich eine neue bürgerliche Existenz samt Familie aufgebaut hat, nun wieder „hier“ ist und einen entsetzlichen Verdacht hegt; aber weiterhin schweigt und den Mörder stattdessen aufsucht und „läppisch“ aufscheucht…..und…und…und: Jeder wirkt hier unerträglich schlaff konstruiert, bekümmert, schuldig, unappetitlich, kaum zu ertragen.
Unglaublich wie völlig unglaubwürdig. Hausmanns-Krimi-Kost mit deprimierenden Pseudo-Psycho-Happen. Lauter Verhaltensgestörte und ihre Neurosen. Langeweile-pur. Wenn die Bratsche knattert (oder ist es das Cello), die Dielen knarren und die Holzhammerpsychologie ansetzt, dann gibt´s wieder einmal deutsches, also lächerliches, hanebüchenes Du-Du-Getue. Völlig spannungs- wie reizlos. Motto: Diese gemeine Welt aber auch. Pfui Deibel.
Was soll dieser Scheiß im Kino??? Überlanger TV-Müll auf gequälter Leinwand. Schrecklich (= 1 PÖNI).