LENINGRAD COWBOYS GO AMERICA

LENINGRAD COWBOYS GO AMERICA“ von Aki Kaurismäki (B+R; Finnland 1989; 78 Minuten; Start D: 26.07.1990)

Die ‘Leningrad Cowboys‘ sind die schlechtesten Musiker in ganz Finnland. Was sie verbindet, ist ihr Outfit: Ihre Schuhe sind ungefähr ½ Meter lang und laufen vorne spitz zu, ihre Haare sind zu einem gewaltigen, spitzen Pony gestylt und alle Cowboys tragen Sonnenbrillen.
“Amerika ist das Land, wo die Leute jeden Mist fressen“ heißt es im Film “Leningrad Cowboys go America“ von Aki Kaurismäki. Also gehen die Jungs nach Amerika. In Mexiko sollen sie auf einer Hochzeit auftreten, nun tingeln sie durchs ganze Land: 8 Musiker Cowboys und 1 Ober-Ccwboy, macht 9 Leningrad-Cowboys. Wie die 7 Zwerge. Und so führen sie sich auch auf. Wenn Ober-Cowboy Wladimir etwas sagt, dann parieren die anderen Cowboys. Sie machen alles mit regloser Miene, denn sie sind sehr cool. Wenn die Cowboys Hunger haben, kauft Wladimir ihnen Zwiebeln. Die essen die Cowboys, heulend, aber cool.
Auf dem Weg nach Mexiko treten die Cowboys in verschiedenen Bars auf und spielen Rock ‘n‘ Roll, Country Music oder Hardrock. Die längsten Szenen im Film sind die, in denen die Cowboys bei Auftritten gezeigt werden.

Jede Szene im Film hat eine Überschrift, ist oft nur wenige Minuten lang und wird dann ausgeblendet. Regisseur Aki Kaurismäki will sich über Amerika, das Land der Superlative in dem alles von Äußerlichkeiten bestimmt wird, lustig machen. Mit seinem Film “Leningrad Cowboys go America“ übt er sich im Understatement. Der Versuch misslingt: Sein Humor ist konstruiert, oberflächlich, gewollt. Die Geschichte im Film ist ebenso banal wie die Kritik an Amerika (= 1 ½ PÖNIs).

 

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