„DIE KUNST, EIN MANN ZU SEIN“ von Matthias Drawe und Rasit Tuncay (B, D, R, K+ M; D 1987-89; 83 Minuten; Start D: 26.10.1989) Zwei Männer, Mitte zwanzig, leben in Kreuzberg. Sie sind miteinander befreundet. Der eine ist Deutscher, der andere Türke. Was dem Zuschauer zuerst auffallt, ist die merkwürdig gestelzte Sprache. Alle Texte werden ausnahmslos in der dritten Person gesprochen. Matthias Drawe und Rasit Tuncay spielen sich selbst im Film. Dadurch entsteht ein ironisches und selbstkritisches Bild. Die beiden Regisseure ‘spielen nicht nur die Hauptrollen, sie sind auch für Licht ‚Kamera, Schnitt und das Drehbuch verantwortlich. Und das aus einem ganz einfachen Grund: Einerseits hatten sie nur wenig Geld zur Verfügung, andererseits wollten sie alles lernen. Das unter diesen Umständen nicht alles ganz perfekt geworden ist, ist ganz klar So ist das Bild manchmal enorm unscharf, oder die Tonmischung so mies, dass man die Texte kaum noch versteht Fehler den beiden im nächsten Film sicher nicht mehr unterlaufen.“Die Kunst ein Mann zu sein“ ist der Beweis dafür, dass man nicht an einer Filmhochschule studieren muss, um Filme zu machen und das ein Film nicht unbedingt unbezahlbar sein muss. 5000 DM hat der Film gekostet. Gedreht ist er teilweise auf DDR Filmmaterial, dass die Regisseure gegen Bananen getauscht und heimlich über die Grenze geschmuggelt haben. „Die Kunst, ein Mann zu sein“ ist eine Herzensangelegenheit und das merkt man dem Film auch an. Er ist charmant provisorisch, ironisch und lebenslustig (= 2 ½ PÖNIs). |
|||