Kommissarin Kritik

Schon bei der diesjährigen Berlinale sorgte der sowjetische Film „DIE KOMMISSARIN“ von Aleksander Askoldov (B+R; Sowjetunion 1967; 110 Minuten; Start D: 27.10.1988); für Aufsehen.

Das ist ein Film von 1967, der erst jetzt freigegeben wurde. Er spielt im Russland nach der Revolution, mitten in den Kämpfen zwischen “Roten“ und “Weißen“. Klavdija, die aktive rote Kommissarin, muss ihren Posten und ihre Einheit aufgeben, weil sie ein Kind erwartet. Irgendwo in einem Dorf im Süden wird sie bei einer jüdischen Handwerkerfamilie untergebracht. Aus anfänglicher Skepsis unter- und miteinander entwickelt sich Freundschaft und Solidarität. Erstmals erkennt die engagierte Frau die praktischen Folgen von Kampf und Politik.

“Die Kommissarin“ ist ein “Glasnost“-Film über die Unmenschlichkeit und Härte von Krieg. Über den ewigen Verlierer und das Dauer-Opfer ‚Mensch‘, aber auch über mögliche Annäherungen und Berührungen in schlimmsten Momenten und Zeiten. “Die Kommissarin“ ist ein fesselndes Plädoyer gegen Antisemitismus und für Toleranz. Ein Meisterwerk aus der russischen „Giftküche“ (= 4 ½ PÖNIs).

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