„DER KLEINE PRINZ“ von Mark Osborne (Fr 2013-2015; B: Irena Bignull, Bob Persichetti; basierend nach Motiven des gleichnamigen Romans von Antoine de Saint-Exupéry/1943; M: Richard Harvey, Hans Zimmer; 108 Minuten; Start D: 10.12.2015); für mich ist es der bedeutendste Roman-Satz – und beste Lebens-Vorlage – überhaupt: MAN SIEHT NUR MIT DEM HERZEN GUT. DAS WESENTLICHE IST FÜR DIE AUGEN UNSICHTBAR.
Die philosophische Fabel „Der kleine Prinz“ von ANTOINE DE SAINT EXUPÉRY wurde 1943 in New York veröffentlicht (wo sich der Autor im Exil aufhielt). Sie wurde bis heute weltweit mehr als 145 Millionen Mal verkauft, in über 180 Sprachen übersetzt und gilt als eines der zeitlosesten herausragenden Sinn-Werke überhaupt. Als Plädoyer für die Werte Freundschaft und Menschlichkeit. „Der kleine Prinz“ ist bereits einige Male verfilmt worden, sowohl als Marionettenspiel der „Augsburger Puppenkiste“ (1954/1962) wie auch als Fernsehfilm in der DDR (von Konrad Wolf, 1966/1972). 1974 wurde der Klassiker als Musical adaptiert. 2011 startete eine TV-Animationsserie mit 52 Folgen (wurde von der ARD und im TV-Kinderkanal gesendet). Die aktuelle Verfilmung ist ein in 3 D-Stop-Motion hergestelltes, puppenanimiertes Fantasy-Drama.
Mit einer Quasi-Doppel- = Begleitgeschichte. Das kleine Mädchen. Dessen Leben exakt von der Mama durchorganisiert ist, schließlich soll sie einmal an die Eliteschule. Deshalb wurde ja auch der Umzug in die Nähe dieser bereits ausgesuchten Premium-Schule gestartet. Für eine große künftige Karriere ist gesorgt. Natürlich würden „Dinge“ wie Freunde, Spielen, gar Kind-Sein nur stören. Büffeln ist dauerangesagt. Doch die Kleine lernt den kauzigen alten Nachbarn kennen. In dessen Haus es wie in einem Flohmarkt ausschaut. Und in dessen verwunschenem Garten ein altes Propellerflugzeug steht. Was es damit auf sich hat? Der Alte berichtet.
Tagtäglich. Seiner jungen und sehr neugierigen, hellhörigen Besucherin. Wie er mit diesem Vehikel einmal in der Sahara notlanden musste. Und wie er dort dem kleinen Prinzen begegnete. Und sich dadurch eine wundersame Abenteuer- und Phantasiewelt öffnete. Mit einem schlauen Fuchs, dem besten Freund des Prinzen. Oder mit der stolzen Rose, die der Prinz über alles liebt. Oder mit diesem gierigen Geschäftsmann, der nur seine profitablen Zahlen kennt. Oder mit diesem eitlen Geck, der ständig Applaus bekommen will. Das kleine Mädchen fasst einen Entschluss. Und die Fantasy darf spielen.
Ein wunderschöner Film. Für kleine wie größere Herzen. In beeindruckender Puppen-Magie und mit viel emotionaler Freude. Als poetisches Familienprogramm mit Seelen-Berührung. Und begleitet mit der berührenden Musikalität eines Hans Zimmer. „Alle großen Leute sind einmal Kinder gewesen, aber wenige erinnern sich daran“, formuliert einmal der Alte. Nach dem Film habe ich große Lust, wieder das Buch heraus zu kramen. KINO kann so einfach schön sein. Und wirken (= 4 ½ PÖNIs).