DAS KIND

DAS KIND“ von Zsolt Bács (Co-B+R; D 2011; Co-B: Sebnastian Fitzek; Brian Cordray; nach dem gleichn. Roman von Sebastian Fitzek/2008; K: Kim Howland; M: Steven Schwalbe; Steve Patula; Kahlil Feegel; 118 Minuten; Start D: 18.10.2012); wenn es auch bei uns alljährlich die Vergabe von „Goldenen Himbeeren“ wie in den USA als Anti-„Oscars“ gäbe, vielleicht als „Goldene Axt“, dann würde mit Sicherheit dieser grauenvoll gezimmerte und fürchterlich gespielte Streifen alle Kategorien gründlich abräumen. Solch einen derart als Kinofilm deklarierten Schund habe ich lange nicht mehr gesehen. Dabei ist die gleichnamige Roman-Vorlage von SEBASTIAN FITZEK, der auch am Drehbuch mitschrieb, ein Krimi-Hit gewesen.

Die filmische Adaption aber verirrt sich in einem nie auch nur annähernd glaubwürdigen, völlig ungeschickt entwickelten lahmen Plot, in dilletantisch anmutenden „zufälligen“ Szenenfolgen, in unglaublich läppischen, dümmlichen Figurenbeschreibungen. Spannungsarmut von Anfang bis Ende. Totale Langeweile. Und der neuerlichen Erkenntnis, beinahe jeder Film, für den der Julia Roberts-Bruder, der 55jährige ERIC ROBERTS, verpflichtet wird, ist oftmals unterirdisch. B- oder C-grottig. Wie auch hier. Roberts mimt „ganz lau“ einen angeblichen Star-Anwalt, der unverhofft wie schlecht behauptet zum Privatschnüffler mutiert. Weil sein „Mandant“, ein krebskranker 10jähriger Junge, felsenfest davon überzeugt ist, in seinem früheren Leben ein wahnsinniger Serienmörder gewesen zu sein. Von wegen Reinkarnations-Therapie. Und jetzt „der schnellen Läuterung“ bedarf. Also soll der Berliner Anwalt Robert Stern ihm helfen. Und ermitteln. Zwei stets schlecht gelaunte Polizisten sind irgendwie auch mit von der blöden Psycho-Kacke-Party. Und eine blonde Betreuerin turnt auch extrem fade mit herum (Sunny Mabrey). „Oh Baby“ wird sie schon mal vom anwaltlichen Detektiv „komisch“ angeschmachtet.

Was soll DAS? Ein dermaßenes Film-Nichts? Von völlig spannungslosem Krimi-Quatsch? Mit obligatorischen Berlin-Motiven und mit immerhin namhaften – aber hier völlig falsch gepolten – Mitwirkenden: Wie einem robusten „Driver“ Ben Becker, der Eminenz-Stimme Reiner Schöne, Dieter Hallervorden als pädophiler Reichen-Macker „Herr Stiemer“ oder einem Dieter Landuris als Harry-Dealer, der sich „pflichtgemäß“ verprügeln lassen darf? Ein dussliges Getue ist das hier nur. Fortwährend blöd. Banal. Extrem unstimmig. Völlig stimmungslos. Abgeschmackt. DOOF. Behämmert.

Im Berliner Stadtmagazin TIP heißt es dazu: „Die beteiligten Drehbuchautoren“ haben den Skript „offenbar auf einem mehrwöchigen LSD-Trip zusammengequirlt“. Ein deutscher Ganz-und-Gar-Au Weia-Film (= ½ PÖNI, für Ben Becker, den wenigstens etwas quirligen Rotzlöffel-Kerl).

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