JUROR No. 2

PÖNIs: (4/5)

SPANNEND. Sein – wahrscheinlich – LETZTER Regie-KINOFILM. Titel = „JUROR No. 2“ von CLINT EASTWOOD (Produktion + R; USA 2023; B: Jonathan Abrams; K: Yves Bélanger; M: Mark Mancina; 114 Minuten; deutscher Kino-Start: 16.01.2025). Nein, CLINT EASTWOOD, inzwischen 94 Jahre, hat seine Regie-Karriere offiziell noch nicht beendet. Im Gegenteil –  bei „JUROR No. 2“, seinem 41. Regie-Spielfilm, steckt einmal mehr gedankliche Dynamit in einem packenden Gerichtsdrama, das mit dem legendären Klassiker-Stoff „Die 12 Geschworenen“ in Motiven verbunden ist (s. Kino-KRITIK /1997/ 5 PÖNIs). Denn dieses jetzige Werk ist nicht auf reine pure Spannung geformt, sondern überzeugt, also beeindruckt, über seine Themen, die damit verhandelt werden. Als da wären: Was ist Recht, also Gerechtigkeit, wie wird dies und das gesellschaftlich als Justiz-Material benutzt/verhandelt; und um „was für Menschen“ handelt es sich überhaupt, wenn wir vor (dem Kino-)Gericht es mit Geschworenen, Richter „und neugierigem Publikum“ zu tun bekommen.

Material: Nach diskreten Kritiken über seinem vorherigen Western „Cry Macho“ (s. Kino-KRITIK /2021 /3 PÖNIs) wollte der kreative Oldie ein letztes Projekt übernehmen, um sich erhobenen Hauptes aus der Filmbranche zu verabschieden. Die Suche nach einer passenden Geschichte führte Clint Eastwood zu dem von Jonathan Abrams verfassten Drehbuch „JUROR No. 2“, das über 15 Jahre lang in Hollywood unverfilmt geblieben ist. Nachdem das Skript überarbeitet wurde, wobei man neue Nebenfiguren hinzufügte und das Alter einiger Charaktere anpasste, begann Ende 2022 die Vorproduktion.

Justin Kemp (NICHOLAS HOULT) lebt In Georgia und arbeitet als Zeitschriftenjournalist. Seine Frau erwartet ein Kind, es handelt sich jedoch um eine Risikoschwangerschaft. Es ist daher nicht unbedingt der ideale Zeitpunkt, als Justin als Geschworener für einen umfangreichen Mordprozess ausgewählt wird. Der Angeklagte James Michael Sythe (GABRIEL BASSO) steht unter dem Verdacht, seine Freundin Kendall Carter eines Abends nach einem heftigen Streit in einer Bar getötet zu haben. Staatsanwältin Faith Killebrew (TONI COLLETTE) ist jedenfalls von der Schuld des Angeklagten fest überzeugt. Als die Fakten des aufsehenerregenden Falles bekannt werden, wird Justin immer unsicherer. Möglicherweise hatte er mit dem Mord-Fall mehr zu tun als angenommen. Er sucht Rat bei seinem Berater Larry Lasker (KIEFER SUTHERLAND) von den Anonymen Alkoholikern. Doch findet er bei DEM keine brauchbare („verwertbare“) Unterstützung. Justin Kemp steckt immer mehr in einem moralischen Dilemma. Was könnte eine Lösung bedeuten, wie könnte diese „genehm“ sein, ohne dass DIE ihn belastet? Die Diskussionen bei den Geschworenen werden hitziger.

Und dann …   diese eigenwillige Szene, bei der abschließend ein sagenhafter Auftritt den Kopf zermartert …? ! ?

CLINT EASTWOOD danke. Für einen wieder „erhobenen“ neuen Film (= 4 PÖNIs).

Teilen mit: