„JOHNNY ENGLISH – JETZT ERST RECHT“ von Oliver Parker (GB 2010; B: Hamish McColl; William Davies; K: Danny Cohen; M: Ilan Eshkeri; 101 Minuten; Start D: 06.10.2011); natürlich bleibt er als egoistischer Sonderling-Tölpel „MR. BEAN“ unvergessen – der heute 56jährige britische Komiker-Schauspieler ROWAN ATKINSON. Sowohl durch diese legendäre TV-Serie (die von 1989 bis 1995 im britischen Fernsehen lief und bei uns immer noch ständig „präsent“ ist) wie auch über die darauffolgenden beiden „Mr. Bean“-Kinofilme: „Bean – der ultimative Katastrophenfilm“ (1997) sowie „Mr. Bean macht Ferien“ (2007). Zwischen 1992 und 1997 trat Rowan Atkinson auch in populären Werbespots eines britischen Kreditkarten-Unternehmens auf. In denen mimte er einen vom ständigen Pech verfolgten Spion. Daraus entstand die Idee zur ersten „Mr. Bean“-Bond-Parodie: „Johnny English“ (Regie: Peter Howitt). Der 2003 angelaufene Kinofilm bekam „gemischte Kritiken“ und wurde mit über 160 Millionen Dollar Einnahmen ein weltweiter Erfolg.
8 Jahre danach wird nun fortgesetzt. Mit dieser „komischen Figur“. Mit diesem infantilen MI7-Agenten Sir Johnny. Dem britischen „Clouseau“. Dessen Fettnäpfchen-Tritte zu „enorm“ waren, als dass man für ihn noch Verwendung hätte. Eigentlich. Zumal er ja damals den letzten Auftrag in Mozambique gründlich vermasselte. Und deshalb heute in Tibet bei einem Mönch meditierend „Buße“ tut und asiatische Kampfkunst probt. Als es aber Zuhause wieder mal zünftig „grummelt“, wird er von der neuen „M“-Chefin „Pegasus“ Pamela (GILLIAN ANDERSON/die „Rote“ aus „Akte X“) reaktiviert. Eigentlich unverständlich, denn was immer dieser selbstbewusste Bekloppte bekanntlich anstellt, mündet in chaotischen Ergebnissen. Ereignissen. Wie DAS mit der Bürokatze seiner Chefin. Die Old-Boy Johnny, natürlich versehentlich, gleich mal aus dem Hochhausfenster hinausbefördert. Doch dann soll ausgerechnet ER ein geplantes Attentat auf einen hochrangigen chinesischen Politiker in Britannia verhindern. Mit einem Milchgesicht von Mr.Tucker-Langweiler (Daniel Kaluuya) an seiner Aufpasser-Seite.
Dabei verändern allerdings Drehbuch-Autor Hamish McColl und Regisseur Oliver Parker (50/„Die Girls von St. Trinian“) unbegreiflicherweise den Ton. Werden so etwas wie „ernsthafter“, seriöser und lassen den furchtlosen Typen sogar bisweilen „fähig“ erscheinen. Ausschauen. Was dem „Spaß“ gar nicht bekommt. Weil DER dann in nur noch matten Kalauern mündet. Mit reichlich Humor-Defiziten. Und ohne diesen sonst so verschmitzt-coolen Gesichts-Krawall auszukommen gedenkt. Also mit weniger „Atkinson-Clown“ und mehr Harmlos-Bond. Also weder Gag-Fisch noch Spaß-Fleisch. Irgendwas dazwischen. Nur noch vereinzelt witzig. Wie etwa im von einem asiatischen Elektrokonzern „gesponserten“ Büro-Alltag beim britischen Geheimdienst, genannt jetzt die „Toshiba British Intelligence“. Oder „die Sache“ mit dem etwas „zu sehr“ beweglichen Bürostuhl beim Premierminister. Mit dieser grotesken Groß-Klein-Witzigkeit. Ansonsten aber geht es hier viel zu „trocken“ zu. Actionreich bemüht. Mit den Stationen London, Hongkong, Macao, Schweizer Alpen. Und einem hübschen Running Gag. Über eine als Reinemachfrau getarnte Killerin. Die den Johnny laufend austrickst, woraufhin dieser SIE fortan mit hochkarätigen Damen der britischen Gesellschaft verwechselt. Im smarten Würgegriff. Einschließlich natürlich dann auch der Queen.
Halleluja-Krampf-Dampf. Denn:
Nee, besonders lustig ist diese zweite Johnny-Show nicht. Mehr „tragischer“ Spleen. Ohne viele Slapstick-Überraschungen. Mit nur manchmal „treffsicheren“ Grimassen-Pointen. Dafür mehr dummschwätzerischer. Das Motto – weniger (uriger) Trottel und mehr (simpler) „Kerl“ funktioniert längst nicht so mimisch schönblöd wie ulksinnig. Wie von/bei Rowan-Bean-Johnny gewohnt.
Als sozusagen „kontrollierte“ Comedy wirkt „Johnny English 2“ nur wie ein mäßiger parodistischer 007-Nummern-Aufguss (= 2 PÖNIs).