Jack Ryan: Shadow Recruit Kritik

JACK RYAN: SHADOW RECRUIT“ von Kenneth Branagh (USA 2012/2013; B: Adam Cozad, David Koepp; K: Haris Zambarloukos; M: Patrick Doyle; 105 Minuten; Start D: 27.02.2014); ach nö, der gute bewährte Jack Ryan nun als Teenie-Ausgabe. Wir erinnern uns, die Figur des geheimen US-Agenten JACK RYAN erfand der amerikanische Bestseller-Autor TOM CLANCY (12.4.1947 – 1.10.2013). Viermal adaptierte ihn Hollywood, setzte ihn in spannende Bewegung: In „Jagd auf Roter Oktober“ von 1990 wurde er von Alec Baldwin verkörpert; in „Die Stunde der Patrioten“/1992 und „Das Kartell“/1994 von Harrison Ford und zuletzt war es Ben Affleck, der in „Der Anschlag“ 2002 sich auf spektakuläre Verbrecherjagd und Weltrettung befand.

Der Neue Jack Ryan wird von CHRIS PINE, 33, dargeboten, der vor geraumer Zeit in die Junior-Rolle von Captain Kirk in den neuen „Star Trek“-Filmen schlüpfte. Nach den Terrorereignissen vom 11. September 2001 hatte er sich bei den Marines gemeldet, wurde verwundet und wird jetzt vom altgedienten CIA-Mentor William Harper (KEVIN COSTNER) als Undercover-Spezi zur Wall Street geschickt. Wo der promovierte „Analyst“ im Zahlendschungel einer großen Schweinerei und einem ultrafiesen, eiskalten Russen (der Regisseur selbst als wüster Knallbonbon) auf die Schliche kommt, der die USA in den Untergang, sprich in eine zweite Depression treiben und die gesamte Welt gleich mit- erschüttern möchte. Dafür sind ihm alle listigen wie aggressiven Terrormittel recht. Um die Verschwörung aufzudecken, hat Jack Ryan sowohl in Moskau wie auch in New York mächtig wie vorhersehbar zu tun. Dabei an seiner Po-Backe, seine Ärzte-Freundin Cathy Muller (selten so „nebenbei“: KEIRA KNIGHTLEY). Die sich freut, dass Jack wenigstens nicht fremdgeht, weil er doch so viel „außerhäuslich“ zu tun hat. Andauernd unterwegs ist. Um seine Pflicht als Landes- und Welt-Beschützer zu erfüllen.

Matt und platt spult der Film seinen „Auftrag“ ´runter. Nun auch „die Kinder“ für die Kalte Kriegsfigur Jack Ryan zu interessieren. Natürlich rasant, aber dabei vor allem langweilig. Mit fader Routine. Tom Clancy stand hier nicht Roman-Pate, sondern von ihm wurde nur die Hauptfigur übernommen. Und fällt glatt ab. Und durch. Gegenüber seinen SEHR viel reizvolleren Vorgängern. Chris Pine tritt als lausiger Luftikus von Agent in Aktion, die nur vorgibt mit schnellen Schnitten, Prügelorgien, Zerstörungen (wie die Suite eines Fünf-Sterne-Hotels oder das obligatorische Abfackeln von teuren Feudalautos) etwas Toll-Spannendes vorzuführen. Um dabei „echten“ Kino-Helden wie etwa Jason Bourne Konkurrenz zu machen. Lächerlich. Auch, weil ihn KENNETH BRANAGH als russischer Oligarch, irgendwie übrig geblieben aus dem guten alten Kalten Ost-West-Krieg, genüsslich die Show stiehlt und glatt an die Profi-Wand donnert. Während Kevin Costner „nebenan“ wenig Aufregendes tut und dafür sicherlich ein gute Promi-Gage abräumte.

Ironiefrei, mit viel patriotischer Puste aufgebauschtes US-Spannungsblähen: Der neue Jack Ryan-Film ist voll die Langeweile und meistens zünftig doof (= 1 ½ PÖNIs).

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