„THE JACK BULL – REITER AUF VERBRANNTER ERDE“ von John Badham (USA 1999; 116 Minuten; Heimkinoveröffentlichung: 27.09.2003); einem der profiliertesten Genre-Regisseure in Hollywood („Nur Samstag Nacht“, „Das fliegende Auge“, „Gegen die Zeit“). Der adaptierte hier für seinen eindrucksvollen KOPF-WESTERN Motive der Heinrich-Kleist-Novelle „Michael Kohlhaas“ (jenem Pferdehändler, der Mitte des 16. Jahrhunderts aus überspitztem Rechtsgefühl zum Rebellen und Brandstifter wird). Die Geschichte ist hier in Wyoming angesiedelt, gerade, als sich die Region anschickt, den Status als neuer Bundesstaat der Union zu bekommen. Myrl Redding, ein Pferdehändler mit Familie, vertraut auf die Prinzipien von Ehrlichkeit und Leistung. Als ein reicher Nachbar-Rancher „aus der alten Zeit“ nach dem Motto „Ich bin/ich bestimme das Gesetz“ verfährt, beginnt eine lange und immer mehr ausufernde Zeit der Konfrontation, Dabei geht es im Grunde ’nur‘ um 2 Edel-Pferde und einen Indianer, die zu Schaden gekommen sind. Durch die bedingungslose Sturheit und Rechthaberei aber setzt Myrl „Kohlhaas“ DAS SYSTEM mit Trickserei, Korruption, juristischem Scharmützel in Gang. „Die Politik“ und ihre machthungrigen Vertreter beginnen sich ‚zu produzieren‘. Außerordentlich kluger, hintergründiger, tiefsinniger Film über die beginnenden Mechanismen einer demokratischen Gesellschaft und ihrer Spielregeln. Mit dem famosen JOHN CUSACK („Bullets Over Broadway“/W. Allen) in der überzeugenden Hauptrolle. Und ebenso brillant: JOHN GOODMAN („King Ralph“) in einem Nebenpart als weiser Richter. Eine filmische Delikatesse zum Entdecken (= 4 PÖNIs). Anbieter: „Alive – Vertrieb und Marketing/DVD“ |
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