„INSIDE MAN“ von Spike Lee (USA 2006; B: Adam Erbacher; Russell Gewirtz; K: Matthew Libatique; M: Terence Blanchard; 129 Minuten; Start D: 23.03.2006); der innerhalb der vergangenen zwei Jahrzehnten mit gesellschaftskritischen Werken wie „She´s Gotta Have It“, „Do The Right Thing“, „Jungle Fever“, „Malcolm X“ oder „Spiel des Lebens“ sowie „25 Stunden“ (2002) zu einem der bedeutendsten afroamerikanischen Filmemacher avanciert ist. Die 4. Zusammenarbeit mit dem 2fachen „Oscar“-Preisträger DENZEL WASHINGTON („Glory“, „Training Day“) setzt diesen als New Yorker Polizisten in Bewegung, der einen Banküberfall „zu bearbeiten“ hat. Aha denkt man, wieder einmal dieses bekannte Gut-/Böse-Duell: Die Räuber da-drinnen gegen die Sheriffs-draußen. Hier aber – weit gefehlt.
Der Anführer der Bande ist alles andere als irgendein Durchschnittskrimineller oder durchgeknallter Psychopath, sondern ein äußerst selbstbewusst agierender/taktierender Weiß-genau-was-er-will-Anführer. Und es scheint sogar, dass er es mit der Flucht gar nicht einmal so eilig hat. Mit dem britischen Beinahe-Neu-Bond CLIVE OWEN („Croupier“, „Sin City“, der Partner von Julia Roberts in „Hautnah“, kürzlich: „Entgleist“) , dazu mit dem momentanen Dauer-Oldie-Bösewicht im Hollywood-Kino, dem 79jährigen CHRISTOPHER PLUMMER („Syriana“), sowie der 2fachen „Oscar“-Preisträgerin JODIE FOSTER („Angeklagt“, „Das Schweigen der Lämmer“) befinden sich weitere namhafte, intelligente, pointierte Stichwortgeber im vorzüglichen Ensemble. Ein gleichsam origineller wie faszinierender Spannungsfilm mit einigen Überraschungen. Und dem guten alten BRECHT-Motto: „Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“ (= 4 PÖNIs).