„Shrek“ von Andrew Adamson und Vicky Jenson (USA 2001; 90 Minuten; Start D: 05.07.2001) heißt ein neuer Film. In Deutschland, wurde ihm der Zusatztitel „Der tollkühne Held“ mitgegeben. „Shrek“ stammt, natürlich, aus Hollywood, und kommt dort direkt und gänzlich AUS DEM COMPUTER!
„Shrek“ ist ein voll Computer-animierter Trickfilm, der es aber mit jedem REAL-Film gut und gern aufnehmen kann. Das meinten kürzlich auch Publikum und Kritik bei den Filmfestspielen von Cannes, wo es „Shrek“ sogar bis in das WETTBEWERBS-Programm schaffte. In den USA ist „Shrek“ inzwischen Publikumsliebling und hat zum Beispiel den Film-Giganten „Pearl Harbor“ kassenmäßig glatt hinter sich gelassen. Morgen kommt dieser außergewöhnliche Spaß nun auch hierzulande ins Kino.
Es war einmal: So fangen bekanntlich die guten, alten
Märchenklassiker an. Und so lässt sich auch dieses animierte Film-Märchen eingangs gut beschreiben: ES WAR EINMAL. Da lebte ein großer, grüner, hässlicher Waldschrat, genannt: DER OGER. Irgendwo, in einem abgelegenen Sumpf. Dieser Oger hatte von allem und jedem die Schnauze gestrichen voll Deshalb hatte er sich von allem und jedem zurückgezogen. Wollte von niemandem belästigt werden. Ein Einsiedler also. Ein Single. Kam doch mal jemand in seine Nähe, dann plusterte er sich zünftig auf. Spielte seine Rolle als böser Unhold und verjagte die Eindringlinge perfekt. Doch, im Grunde war dieser Oger ein friedfertiger, netter Kumpel. Der sich halt nur damit abgefunden hatte, in dieser Welt den Part als Monster abbekommen zu haben. Und alles wäre nun seinen geordneten Märchenlebensverlauf weitergegangen, wenn da nicht eines blöden Tages dieses vierbeinige, quatschende Grautier aufgetaucht wäre. Das sich nicht so routiniert abschütteln ließ wie all die anderen. Und das zudem auch noch irgendwie „psychologisch geschult“ daher plapperte.
SO fangen gewöhnlich, und im Kino speziell, die besten-festen Männerfreundschaften an. Aber schauen wir erst einmal weiter. Unser Nerven-Esel befindet sich auf der Flucht. Vor den Schergen eines fiesen Lords. Dieser arrogante und auch, noch kleinstwüchsige Landesherr will nämlich alle Fabelwesen ausmerzen. Also stehen DIE plötzlich vor dem Sumpfhaus des Oger‘s. Sie wissen schon, Rotkäppchen, Pinocchio, Bambi, Schneewittchen und die sieben Zwerge und all die anderen Bekannten. Asyl, Asyl schreien und fordern sie.
Shrek ist sauer. Diese Unruhe…; also verjagt er zunächst einmal die Lord-Soldaten. Und macht sich anschließend selbst auf den Weg zum Schloss. Um die alte Rang- und Ruhe-Ordnung wieder amtlich „herbefehlen“ zu lassen. In seinem Schlepptau, ganz klar: Dieser ESEL.
Um den Sumpf wieder für sich alleine zu haben und die Fabelwesen wieder an ihren Bestimmungsort zurückkehren zu lassen, muss Shrek erst eine Mutprobe bestehen. Dieser
hinterhältig-gemeine Lord will nämlich eine schöne Prinzessin heiraten. Erst dann darf er auch König sein. Pech nur, dass sich die Auserwählte in den Klauen eines anscheinend furchterregenden Drachen befindet. Aber: Was tut man nicht alles für sein heißgeliebtes Solo-Sumpf-Dasein. Abgemacht. Das Abenteuer winkt. Und eine selbstbewusste Prinzessin dann schließlich auch.
„SHREK – Der tollkühne Held“ ist ein wahrer Schatz. An pausenlosen Märchen-, Film-, Comic- und sogar Fernsehshow-Zitaten. Permanent wird die Pop-Kultur von Frankenstein über Cinderella und Indiana Jones bis hin zu Feminismus, Tiger & Dragon und Partnervermittlungsprogrammen im heutigen Fernsehen auf die komische Zitaten-Schippe genommen. Viel Spaß ist angesagt. Und: STAUNEN! Denn diese phantastische Stimmungskanone von KINO kommt nicht „real“ daher. Sondern ist aus dem COMPUTER entstanden. „Shrek“ ist ein voll animierter Computer-Trick-Film. Der allerdings ganz erstaunlich ECHT aussieht. Die Figuren aus dem Rechner nehmen immer mehr „menschliche Gestalt“ an. So dass sich die Frage an das Regie-Duo Vicky Jenson und Andrew Adamson zwangsläufig stellt, wann eigentlich mit dem ersten synthetischen Schauspieler zu rechnen ist?
Egal wie: „Shrek – Der tollkühne Held“ ist JETZT Amüsement-pur, clever, witzig, intelligent. Mit Originalstimmen von Mike Myers, Eddie Murphy als Esel und Cameron Diaz. Und den adäquaten deutschen Stimmungsmachern Sascha Hehn, Randolf Kronberg und Esther Schweins. „Shrek“ ist ein Volltreffer der guten Kino-Laune und schlägt bei weitem derzeit jeden REAL-Film (= 5 Pönis)!