IN A VALLEY OF VIOLENCE

Ein Western mit Schmackes. Bitte sehr:

IN A VALLEY OF VIOLENCE“ “ von Ti West (B + R + Schnitt; USA 2014; K: Eric Robbins; M: Jeff Grace; 99 Minuten; Heimkino-Veröffentlichung: 12.01.2017).

Schon die blutroten Vorspann-Buchstaben, mit diesen twistenden Schattenspielen (erinnernd an „Für eine Handvoll Dollar“) sowie der gängige Gitarren-Soundtrack (von JEFF GRACE) verweisen auf atmosphärische Sergio Leone/Ennio Morricone, Clint Eastwood („Ein Fremder ohne Namen“), John Ford und Quentin Tarantino-Western-Stimmungen und beinhalten bereits eine reizvolle (An-)Spannung. Dann: Der Klassiker: Ein Mann auf einem Pferd. Aber: Begleitet von seinem Hund. Zwei treue Gefährten. Wollen so schnell wie möglich „wo hin“. Erst hält sie ein versoffener Priester auf, dann landen sie in einem kleinen Drecksnest namens Denton. Einem Ort, der auch als „Tal der Gewalt“ bezeichnet wird. Der Fremde, Paul (ETHAN HAWKE), ist nur auf der Durchreise, wird aber vom angeberischen, aggressiven Sohn des mächtigen Marshalls provoziert. Und als der beknackte Bengel sogar seinen Hund killt, passiert das, was in einem guten, kitzligen Western halt unterhaltsam-blutig folgen muss.

„Ich bin kein guter Mann; nicht mehr“, erklärt Paul einmal zu Mary-Anne (TAISSA FARMIGA), die hofft, dass Paul sie aus diesem Kaff zu befreien vermag. Doch das will Marshall Clyde Martin (JOHN TRAVOLTA) nicht akzeptieren. Er weiß zwar, dass sein Sohn Gilly (JAMES RANSONE) ein ziemlich verkommenes, überhebliches Subjekt ist, aber Sohn ist schließlich Sohn. Doch mit „solch einem Fremden“ wie Paul haben sie hier nicht gerechnet. Der weiß sich professionell zu wehren. Vermag „zünftig“ Rache zu nehmen. Für das Meucheln seines einstigen wunderbaren Freundes Abbie, dem treuen wie pfiffigen Hunde-Begleiter.

Ein schnörkelloser, traditioneller Western. Ein unauffälliger, anonymer Western-Mann wird provoziert, mit dem man sich besser nicht angelegt hätte. Mit einem knarzigen, wortkargen jungen „Clint Eastwood-„ETHAN HAWKE im Sattel und am Gewehr. Und einem Dorf-Diktator-Marshall JOHN TRAVOLTA, der zunehmend seine regionale Führungsposition gefährdet sieht und auf vollen Konfrontationskurs geht.

TIMON „TI“ WEST, Kalifornier des Jahrgangs 1980, kommt aus dem Horrorfilm-Genre („The Innkeepers – Hotel des Schreckens“; „The Sacrament“) und hat sich hier von Western-Filmen guter alter Schule bestens inspirieren lassen.

„IN A VALLEY OF VIOLENCE“, früher hätte man ihn – besser – „Tal der Gewalt“ betitelt, ist schmackhafte Western-Unterhaltung.

Anbieter: „Universal Pictures Home Entertainment“

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