Im Himmel trägt man hohe Schuhe Kritik

IM HIMMEL TRÄGT MAN HOHE SCHUHE“ von Catherine Hardwicke (GB 2014; B: Morwenna Banks, basierend auf ihrem BBC-Hörspiel „Auf Wiedersehen“; K: Elliot Davis; Harry Gregson-Williams; 112 Minuten; Start D: 31.03.2016); heißt im Original „Miss You Already“ und erzählt von der ganz engen Freundschaft zwischen Jess (DREW BARRYMORE) und Milly (TONI COLLETTE). Schon seit Kind-Zeiten sind sie verbunden, teilen Klamotten, Männer und viele Spaß-Einheiten. Auch als Erwachsene, als jede ihr eigenes Leben einrichtet, halten sie ihre tiefe Freundschaft aufrecht. Während die hibbelige Milly in einer Werbeagentur Karriere macht, mit ihrem Mann Kit (DOMINIC COOPER) zwei prächtige Kinder bekommt, bemühen sich die bodenständige Jess und ihr Freund Jago (PADDY CONSIDINE) noch um Nachwuchs. Alles ist im Lebens-Lot, bis plötzlich die Ernüchterung einschlägt: Milly erkrankt an Brustkrebs. Diese Diagnose verändert schlagartig alles.

Nach neulich „Freunde fürs Leben“ und „Der geilste Tag“ ist derzeit das Thema Krebs und seine Auswirkungen auf Physis, Psyche und Handeln von Menschen in aktuellen Filmen angesagt. Hier kann ich damit nicht viel anfangen. Die vielen emotionalen Taumeleien der beiden Freundinnen sind erkennbar „bemüht“; ihr Versuch, dieser tückischen, tödlichen Krankheit mit Galgenhumor zu begegnen, krampft; der beginnende Beziehungs-, also Freundschaftsstress zwischen den beiden Frauen und innerhalb ihrer Familien ist dick vorhersehbar. Bevor dann gefühlVOLLE Wallungen blähen.

Schlicht, das Interesse an dieser neuerlichen Krebs-Movie-Unterhaltung läuft ins Leere. Dieser hoch-tiefe Freundschaftsbewährungsfilm fühlt sich „daneben“ an. Nur behauptet. Tragisch zwangshumorisiert. Mit nicht immer nötigen melancholischen Dauermusik-Schüben unterlegt.

Drew Barrymore (die „E.T.“-Kleine/1982) und die sonst so reiz-starke Toni Collette („Muriels Hochzeit“/1994) bemühen sich. JACQUELINE BISSET als bissige Milly-Mutter vermag wenigstens ab und an für wahre Contra-Punkte zu sorgen.

Regisseurin Catherine Hardwicke („Twilight –Bis(s) zum Morgengrauen“) hat eine oberflächliche, tränen-gierige Nö-Show angerichtet (= 1 ½ PÖNIs).

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