PÖNIs: (4,5/5)
Meine DVD-Empfehlung ist ein wirklicher KNALLER. Der, für mich völlig unverständlich, hierzulande es NICHT zunächst ins Kino geschafft hat, sondern der seine deutsche Erstveröffentlichung jetzt auf DVD erlebt. Dabei handelt es sich um den im Jahr 2005 entstandenen amerikanischen Mystik-Thriller:
„THE ILLUSIONIST“ von Neil Burger (B + R; nach der Kurzgeschichte „Eisenheim the Illusionist“ von Steven Millhauser/1989; USA/Tschech. 2006; K: Dick Pope; M: Philip Glass; 110 Minuten; DVD-Veröffentlichung: 05.01.2009), einem bei uns unbekannten Filmemacher.
Der adaptierte hier die Kurzgeschichte „Eisenheim the Illusionist“ von einem Steven Millhauser. Wir befinden uns in Wien zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Wo der Illusionist Eduard Abramovich alias EISENHEIM auf der Bühne die Massen elektrisiert. Und dadurch „die Obrigkeit“, also Kronprinz Leopold, „eifersüchtig“ verärgert. Überhaupt: Der Kronprinz ist ein gefährlicher Idiot. Aber: Er ist halt sehr mächtig, hat überall seine – auch polizeilichen – „Zuträger“ und ist im Übrigen darauf aus, endlich seinen Vater, den Regenten Kaiser Franz Josef, auf dem Thron zu beerben. Außerdem gedenkt er, die attraktive Herzogin Sophie von Teschen zu ehelichen. Allerdings mehr aus „politischen“ Verbindungen denn aus emotionalen Gründen. Sophie aber war einst die große Jugendliebe von Eduard; und als die Beiden jetzt wieder aufeinandertreffen, sind die Gefühle von einst immer noch beiderseits am beben. Was den machtbesessenen Kronprinz-Diktator keineswegs „glücklicher“ macht, ganz im Gegenteil. Doch sein dringendster Wunsch, Eisenheim endlich der gemeinen wie vorsätzlichen Verführung/Täuschung/Manipulation zu überführen, misslingt ein ums andere Mal. Obwohl sich Chefinspektor Uhl große Mühe gibt, seinem Herrn und Kronprinzen-Meister endlich ein „brauchbares Ergebnis“ zu liefern. Allerdings immer mit noch verhältnismäßig „rechtschaffenen“ Polizei-Methoden. Denn so gänzlich hat und will der Beamte Uhl sein Gewissen nicht verkaufen wollen. Zumindest nicht um „jeden Preis“. Doch an Eisenheim beißen sich sowieso alle die Zähne aus. Bis…
Der Film, eine amerikanische Independent-Produktion, die in Tschechien mit einem Budget von rd. 17 Millionen Dollar realisiert und am 27. April 2006 beim Newport Beach Film Festival erstmals gezeigt wurde, ist ein Unterhaltungs-HAMMER: Mit einem zauberhaften, sinnlich-warmen Bilderrausch entwickelt der dafür „Oscar“-nominierte Kameramann DICK POPE magische Bilder, voll von suggestiver Kraft, Sinnlichkeit und Dichte; während die außerordentlich spannende Story immer gut ist für fein gesetzte, überraschende Schauer-Motive; während sich der vorzügliche SOUNDTRACK von PHILIP GLASS anschmiegsam-sanft-gefühlvoll ausbreitet; und während die Darsteller inmitten dieses geheimnisvollen Geschehens wunderbar aufblühend agieren. Ein Genuß an phantastischen Verstrickungen, trickreichen Wendungen und verblüffenden Puzzle-Ideen.
„The Illusionist“ ist ein Meisterwerk an Rätsel und Spannung. Eben weil auch die grandiosen Hauptakteure so vortrefflich-wirkungsvoll mitspielen: Der damals 36-jährige EDWARD NORTON (kürzlich: „Der unglaubliche Hulk“, davor in Filmen wie „Zwielicht“; „American History X“; „Fight Club“ sowie „Roter Drache“ und „The Italien Job – Jagd auf Millionen“ bestens aktiv; ab 22.01. im Kino in „Das Gesetz der Ehre“) brilliert als feinsinniger, cooler „Zauberer“; JESSICA BIEL („Home of the Brave“) überzeugt als lange unterschätzte „liebe Maid“; der inzwischen durch Erfolgsfilme wie „Sideways“ und „Shoot`Em Up“ bekannt gewordene PAUL GIAMATTI zeigt als höfischer, schleimiger Polizist mit Karriere-Ambitionen präzise differenzierte Charakter-Stärke; und RUFUS SEWELL („Ritter aus Leidenschaft“) als fieser, machtbesessener Kälte-Kronprinz, unterstreicht nachhaltig, welch großartige Akteure in Hollywood auch in der 2. Darsteller-Reihe „schlummern“. Ein faszinierendes Aas. „THE ILLUSIONIST“ ist ein in JEDER Hinsicht fesselnder, phantastischer, prächtig unterhaltender Spannungsfilm (= 4 1/2 PÖNIs).
Anbieter: „Ascot Elite Home Entertainment“.