Die zurzeit aufregendsten europäischen Filme macht der Finne Aki Kaurismäki. Der heute 33jährige ist seit 1986 durch Arbeiten wie “Schatten im Paradies“, “Ariel“, “Leningrad Cowboys“ und vor allem “Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ bekannt und sehr geschätzt. Dabei sind diese Filme alles andere als spektakulär. Sie sind sehr karg und einfach, dabei faszinierend in der verständlichen Schlichtheit. Eine Poesie der Armut, bei der “Action“ mehr im Kopf entsteht und viel wirkungsvoller als Krach und Dauerbewegung ist, das zeichnet das Schaffen von Aki Kaurismäki aus.
Neuestes Beispiel:
„I HIRED A CONTRACT KILLER“ von Aki Kaurismäki (Finnland/GB/D/Schweden/Fr 1990; 79 Minuten; Start D: 14.03.1991).
Es geht um Henri, einen Franzosen, der seit 15 Jahren in London lebt und arbeitet. Er ist ein Einzelgänger, der kaum Kontakt zu seiner Umwelt hat. Als ihm sein Büro-Job gekündigt wird,
glaubt er sich endgültig am Ende. Mehrere Selbstmordversuche klappen nicht, so dass er sich einen Berufskiller engagiert, der ihn umbringen soll. Dann aber kommt alles ganz anders, und zwar die Liebe. Nun muss Henri sehen, dass er seinen Killer wieder loswird. Der ist sterbenskrank und will unter allen Umständen seinen letzten Auftrag “anständig“ erledigen. Das melancholische Spiel, der lakonische, düstere Humor, der kühle Charme, Attribute für das typische Kaurismäki-Motto:
Das Leben ist hart, aber amüsant. Großartig in den Hauptrollen: JEAN-PIERRE LEAUD und MARGI CLARKE.
Ein schöner Film, ein schlichtes Meisterwerk: “I Hired A Contract Killer“ von Aki Kaurismäki, der sowohl in der originalen als auch in der deutschen Fassung angeboten wird (= 5 PÖNIs).