HEREINSPAZIERT!

PÖNIs: (2,5/5)

„HEREINSPAZIERT!“ von Philippe de Chauveron (Co-B + R; Fr/Belgien 2016; Co-B: Guy Laurent; K: Philippe Guilbert; M: Herve Rakotofiringa; 93 Minuten; deutscher Kino-Start: 21.09.2017); der 51-jährige französische Autoren-Regisseur PHILIPPE DE CHAUVERON hat zwei SEHR unterschiedliche Komödien gedreht: „Monsieur Claude und seine Töchter“ (s. Kino-KRITIK) war im Sommer 2014 ein originelles Vergnügen, der nachfolgende Streifen, „Alles unter Kontrolle“ (s. Kino-KRITIK), war dagegen im April diesen Jahres ein Total-Flop. Beide Filme hatten ein Thema auf der Film-Agenda: der „weiße“ bürgerliche Franzose im Kontakt mit einheimischen „Ausländern“. Ähnlich hier: Monsieur Jean-Étienne Fougerole (CHRISTIAN CLAVIER; = „Monsieur Claude“), seines Zeichens ein berühmter Autor, und seine Frau Daphné (ELSA ZYLBERSTEIN) halten sich für links-liberal. Jedenfalls verkündet dies Monsieur in aller Öffentlichkeit. Bei einem TV-Duell mit einem jungen provokanten Populisten tritt er dafür ein, Obdachlosen und Hilfsbedürftigen zu helfen. Er selber und seine Ehefrau wären sehr gerne bereit, dies „selbstverständlich“ aktiv zu tun. Indem er solch armen Menschen seine komfortable Villa „selbstverständlich“ öffnen würde. Kaum ausgesprochen, steht auch schon eine „umfangreiche“ Roma-Familie mit Oberhaupt Babik (ARY ABITTAN) vor seiner Tür, begehrt und bekommt schließlich Einlass. Fortan muss der „linke Bourgeois“ „Fahne“ bekennen. Was zu immer verrückteren Situationen führt.

Ein Bürgerlicher im Zwiespalt. Zwar will er ein Gut-Mensch sein und dies auch praktizieren, aber doch – bitte schön – nicht „privat“. Gezwungenermaßen, weil er, der Salon-Linke, im Blickfeld der Öffentlichkeit steht, lässt er sich doch „darauf“ ein, aktive wie umfassende Hilfe zu leisten. Was den „linken“ Sohn begeistert, aber zu heimischen chaotischen Auswüchsen führt. Weil die neuen Mitbewohner ihr neues „Ankommen“ freundlich-aufdringlich und kess-bestimmend auszunutzen wissen.

„Hereinspaziert!“ ist ein zwiespältiger Sinn-Spaß. Einerseits möchte der Film „komisch“ den Besser-Gehenden und Sprücheklopfern die ironischen Leviten lesen, andererseits vermittelt er „Unwohlsein“ bei etwas „unanständigen“ wie stereo-typen Gästen. Im wüsten Ausnutzer-Benehmen. Der Autor und Regisseur kriegt nicht die Kurve, laviert und labert viel zu viel herum, sorgt für nur „lauwarme Scherze“ in Sachen übler Rassismus und „alberner“ Umgang mit selbigem. Am guten Schluss wird es völlig gaga; eigentlich: harmonisch-dämlich.

„Hereinspaziert!“ oder: „Monsieur“ hat sein Thema zu simpel verprasst (= 2 1/2 PÖNIs).


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