Heavy Petting Heimkino

HEAVY PETTING“ von Obie Benz und Josh Waltzky (USA 1989; 74 Minuten; Videoveröffentlichung: 1992) ist der ironische Titel eines Schnipselfilms, in dem 23 Persönlichkeiten des öffentlichen amerikanischen Lebens von einst ebenso humorvoll wie nachdenklich über jene Epoche berichten. Dazu gibt es Wochenschau- und Fernsehberichte aus den fünfziger Jahren, die beispielhaft und lustig über die früheren Lächerlichkeiten informieren. In Reihenfolge treten auf: Ein Moralprediger vor der Landkarte, “Talking Heads“-Typ David Byrne und der Künstler Abbie Hoffman.

Frei nach dem Biermann-Motto, “Was verboten ist, das macht uns gerade scharf“, wurde in den 50ern mit allen nur spitzfindigen und trickreichen Methoden versucht, die unsinnigen und verstaubten Regeln und Verbote der Alten zu umgehen. Auch Hollywood tat eine ganze Menge dafür, wie Ausschnitte aus Filmen mit Marilyn Monroe, James Dean oder Elvis Presley belegen. Apropos Elvis, gerade die damalige Rockmusik war ein großes Ventil für die Kids, gegen den gesellschaftlichen Unsinn der verordneten Unlust anzugehen. In “Heavy Petting“ gibt‘s auch davon eine Menge guter Beispiele zu hören. Die Interpreten: Von Ricky Nelson über Little Richard bis hin zu Fats Domino, d e m Stimmungsmacher der Fünfziger.

“Heavy Petting“ ist ein bemerkenswertes, unterhaltsames, aber auch ziemlich gruseliges Dokument über eine unselige Zeit. Die Filmemacher Obie Benz und Josh Waltzky haben die Ausschnitte flott und sinnig montiert, bleiben aber unverbindlich, was die Auswirkungen der damaligen Bevormundungen und Verbote angeht. Gehen den einstigen Diskriminierungen heute nicht nach. So ist “Heavy Petting“ ein begrenzter, sehr amüsanter schwarzhumoriger Spaß ohne Folgen.

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