PÖNIs: (4/5)
TREFFENDER HORROR AUS SKANDINAVIEN. Titel = „HATCHING“ von Hanna Bergholm (Finnland/Schweden 2019/2020; B: Ilja Rautsi; K: Jarkko Rautsi; M: Stein Berge Svendsen; 90 Minuten; deutscher Kino-Start: 28.7.2022). Eine merkwürdige Familie. Die diktatorische Mutter ist am Dauerlächeln und wirkt dadurch unangenehm wie penetrant-aufdringlich. Der simple Vater-Gatte hält sich aus allem heraus. Der kleine nervige Sohn findet, dass die 11jährige Schwester Tinja (eine Wucht: SIIRI SOLALINNA) zu sehr „bevorzugt“ behandelt wird im Familienkreis. Was dadurch zu erklären ist – die lächelnde Mutti will, dass ihre Tochter demnächst bei einem schulischen Turnerinnen-Wettbewerb unbedingt gewinnen soll. Und dementsprechend Tinja angemessen, also knallhart, „behandelt“. Um nicht zu viel zu verraten: Bei Tinja landet ein Ei in ihrem Bett. Das stetig „wächst“. Und was dort herausklettert…..
Die Eltern kriegen lange Zeit nichts mit. Von dem düsteren Zirkus, der sich im Haus abspielt. Und sie kriegen auch nichts mit von dieser hässlichen Kreatur. Die sich hier eingenistet hat. Mit der sich Tinja verbündet. Zeitweise jedenfalls. Ein erstaunlicher Genrefilm. Als außergewöhnlich spannende Horror-konstante. Verbunden mit den empathischen Gedanken eines pubertierenden Mädchens, das sich in der Umbruchphase zur jungen Frau befindet und „dies“ erst einordnen muss. Mit den alltäglichen Schreckensvorkommnissen. Die sie nun, mal als Betreuerin, mal als „Mutter“, durchlebt. Durchatmet. Und da ist ja auch noch ihre eigene Erzeugerin, die so gerne lächelnd keift und austeilt. Wer auf speziellen skandinavischen Gruselasbest steht, kann sich hier listig-kurzweilig-knackig „amüsieren“ (= 4 PÖNIs).