HANNAH MONTANA – Der Film

HANNAH MONTANA – Der Film“ von Peter Chelsom (USA 2008/102 Minuten, Start D: 04.06.2009); einem renommierten britischen Regisseur und Drehbuch-Autor, der in den 80er Jahren auch als Schauspieler tätig war. Von dem 53jährigen stammen immerhin kultige Filme wie „Hear My Song“ (Debüt/1992; mit Ned Beatty); „Funny Bones – Tödliche Scherze“ (1995; mit Oliver Platt, Jerry Lewis, Lee Evans, Leslie Caron)); „The Mighty – Gemeinsam sind sie stark“ (1998; mit Sharon Stone). Danach drehte er noch „Stadt, Land, Kuss“; „Weil es dich gibt“ (beide 2001); „Darf ich bitten?“ (2004; mit Richard Gere).

Hier nun pflegt er das Genre des Pi-Pi-Films. Es geht um ein 16jähriges Girlie, der das Lächeln in bester Hollywood-Manier ins Gesicht geklebt ist: MILEY CYRUS. Mit der weltweit vermarkteten Walt-Disney-TV-Serie „Hannah Montana“ ist „die Kleene“ praktisch über Nacht zum Liebling (und Vorbild) für eine ganze, vorwiegend weibliche Teenie-Generation geworden. 2006 startete die Serie in den USA. Sie entwickelte sich zum Mega-Hit. Rund eine Milliarde Dollar (= 700 Millionen EURO) hat die gigantische Vermarktungsmaschinerie rund um den Globus dem Disney-Konzern im vorigen Jahr eingebracht. Klar, daß nun auch DAS KINO DAVON profitieren will. Miley, eigentlich als Destiny Hope getauft, hat der Erfolg an die Spitze des Show-Buisiness katapultiert. Sie landete mit 3 Alben auf Platz 1 der Charts, was absoluter Rekord für eine Sängerin ihres Alters bedeutet. Das „Time-Magazin“ zählte sie 2008 zu den „100 wichtigsten Menschen der Welt“; beim „Forbes-Magazin“ landete sie mit einem Jahreseinkommen von 25 Millionen Dollar auf Platz 35 der Celebrity-Liste. Sie gilt als DAS amerikanische Sauber-Mädel: „Ich nehme meine Jungfräulichkeit mit in die Ehe. Ich wurde in einer christlichen Familie erzogen“, erklärt sie gerne.

Hier nun ist Persönlichkeitsspaltung filmisch angesagt: Miley Stewart (Miley Cyrus) ist tagsüber eine normale Schülerin, abends rockt sie als Popstar Hannah Montana in schicken Klamotten und mit blonder Perücke auf Konzertbühnen. Natürlich geht DAS nicht gut, denn der schnelle Ruhm steigt dem Girl zu Kopf. Also verfrachtet Vater Robby (Country-Papa-Sänger Billy Ray Cyrus ist sowohl im Film wie auch im Leben ihr engster Partner) sie in das ländliche Tennessee, damit Miley/Hannah wieder zu sich kommt. Mit dem neuen Disney-Superstar erreicht die Verquickung von echtem und fiktionalem Privatleben sowie echter und fiktionaler Star-Existenz eine neue Stufe. Denn die Film-Biographie der Miley Stewart stimmt in zentralen Punkten mit der Biographie von Miley Cyrus überein, die am 25. November 1992 in Nashville/Tennessee geboren wurde. Peter Chelsom hat dieses Klein-Mädchen-Popmärchen „zuckergerecht“-nett und gekonnt-kitschig in Szene gesetzt. Und so trällert sich der Film denn auch harmlos-flott-vorhersehbar durch die schadstoffarme Herz-Schmerz-Singsang-Fröhlichkeit; und wenn sie nicht… (= 2 ½ PÖNIs).

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