HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI

HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI“ von Detlev Buck (D 2007; 98 Minuten; Start D: 22.03.2007); der als Drehbuch-Autor, Regisseur, Schauspieler + Produzent zu den kreativsten Filmkünstlern bei uns zählt. Filme wie „Erst die Arbeit und dann?“ (1984), „Karniggels“ (1991), „Wir können auch anders“ (1992/93) oder „Männerpension“ (1995) haben ihn populär gemacht, neulich fand er allerdings mit Filmen wie „Liebe deine Nächste!“ (1998) und „Liebesluder“ (2000) weniger Zuspruch. Seinen exzellenten Berliner-„Neukölln“-Film „Knallhart“ von 2005 nahm das Kino-Publikum zuletzt auch nicht an.

Hier nun adaptieren Buck und seine Drehbuch-Autoren Stefan Schaller + Maggie Peren den gleichnamigen Kinder-Roman der Schriftstellerin CORNELIA FUNKE. Sie zählt zu den erfolgreichsten Kinderbuch-Autoren überhaupt („Drachenreiter“, „Die wilden Hühner“; „Herr der Diebe“) und ist für die Verfilmung ihres Bestsellerromans „Tintenherz“ sogar nach Hollywood umgezogen. 1997 veröffentlichte sie „Hände weg von Mississippi“, der im letzten Sommer im tiefen, dörflichen Mecklenburg-Vorpommern von Buck & Co. gedreht wurde; im Dörfchen Rögnitz, dort also, wo die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Dabei hatte man wohl Astrid Lindgren mit ihrer Pippi Langstrumpf bzw. mit den Bullerbü-Geschichten im gedanklichen Gepäck, kann DENEN aber überhaupt nicht „das (Unterhaltungs-)Wasser reichen“, ganz im Gegenteil.

In der Story um die 10-jährige Emma, die während des Sommers ihre Ferien bei der Oma auf dem Lande verbringt und ein hochgehandeltes Erbschafts-Pferd retten möchte, steckt zwar viel Abenteuer- und Charme-Potenzial, doch Buck inszeniert das Geschehen um schrullige Personen und komische Kaff-Ereignisse im mecklenburgischen Biosphärenreservat Schaalsee viel zu altbacken-übertrieben: Die meisten der Dörfler wirken nicht „norddeutsch-lakonisch“, sondern irgendwie behämmert. Oder kommen als übertrieben-schusslige Gut-Menschen wie „Oma“ KATHARINA THALBACH daher. Demgegenüber gibt es den eindimensionalen Bösewicht von (ausgerechnet) CHRISTOPH MARIA HERBST (der singende Irrenarzt Alfons Hatler in „Neues vom Wixxer“), mit deppertem Knappen an seiner Blödian-Seite. Und die lieben Kinderlein wie Hauptakteurin ZOE CHARLOTTE MANNHARDT als Emma äußern sich in langweiliger Papier-Sprache. Eine enttäuschend-langweilig-brave Chose von deutschem Kinderkintopp.

Die Wiesbadener Filmbewertungsstelle vergab dafür das Prädikat „Besonders Wertvoll“…..(= 2 PÖNIs).

 

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