DER GUTE HIRTE

DER GUTE HIRTE“ von Robert de Niro (USA 2006; 167 Minuten; Start D: 15.02.2007); ist – nach „In den Straßen der Bronx“ (1993) – der zweite Regie-Film des 63jährigen Ausnahme-Schauspielers und 2fachen „Oscar“-Preisträgers („Der Pate II“; „Wie ein wilder Stier“; „Taxi Driver“; Heat“; „Wag the Dog“…). Erzählte er damals eine Story aus dem Mafia-Milieu, entwickelt/beschreibt er hier amerikanische Geschichte bzw. Geschichten. Dabei im Blick- und Mittelpunkt: Eine ausgesprochener Mr. Nobody-Ausseh-Typ; eine „graue Maus“-Langweiler namens Edward Wilson, der 1939, als blitzgescheiter Literatur-Student, von der Bundespolizei FBI für einen „Spezialauftrag“ vereinnahmt wird, danach DABEI bleibt und vom biederen Musterschüler zum farblosen, aber erfolgreichen US-Patrioten und CIA-Boss aufsteigt.

De Niro entfaltet das Bild einer paranoiden amerikanischen Parallelgesellschaft zu Kriegs- bzw. vor allem zu Nachkriegszeiten/Kalte-Kriegs-Zeiten mit zahlreichen und nicht immer deutlich zu entschlüsselnden Figuren; und auch das häufige Wechseln der Zeitebenen trägt nicht unbedingt zum intellektuellen wie emotionalen Verständnis bei. Dennoch bleibt er mit der analytischen Beschreibung bzw. Vorführung der Mechanismen/der „Technik“/des Funktionierens von Geheimdiensten durchweg an der Spannungsobergrenze. MATT DAMON („Die Bourne Verschwörung“) in der Hauptrolle spielt – gestisch wie mimisch – äußerst zurückgenommen, aber intensiv genug, um die private Tragödie eines gescheiterten Idealisten erlebbar/nachvollziehbar zu machen.

Um ihn herum gruppieren sich namhafte Stichwortgeber wie z.B. ANGELINA JOLIE, ALEC BALDWIN, WILLIAM HURT oder JOHN TURTURRO. De Niro selbst tritt nur ganz kurz auf, während unsere MARTINA GEDECK („Das Leben der Anderen“) das Schicksal vieler deutscher Schauspieler in Hollywoodfilmen erleidet (= Til Schweiger) und nach kurzer Zeit erschossen wird…

Ambitionierter Spannungsfilm mit Handicap-Charme (= 3 PÖNIs).

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