Englische Fassung:
PÖNIs: (3/5)
Deutsche Fassung:
PÖNIs: (2,5/5)
„GNOMEO UND JULIA“ von Kelly Asbury (Co-B + R; GB/USA 2010; Co-B: Mark Burton, Kevin Cecil, Emily Cook, Andy Riley, Kathy Greenberg, Steve H. Shaw; M: James Newton Howard, Chris Bacon/Score; Elton John/Songs; 84 Minuten; deutscher Kino-Start: 24.03.2011); der 51-jährige texanische Autor, Illustrator und Regisseur debütierte 2002 als Co-Regisseur für den Zeichentrick-Pferdeabenteuerfilm „Spirit – Der wilde Mustang“, der eine „Oscar“-Nominierung erhielt. Zwei Jahre später war er einer der drei Spielleiter für den Computer-Animationshit „Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück“. Nun also SHAKESPEARE. Inmitten von GARTENZWERGEN. In Animation und auch 3D. Ausgedacht von gleich 7 Drehbuch-Autoren. Mit Sir ELTON JOHN als ausführenden Produzenten. Und, gemeinsam mit Songtexter Bernie Taupin, verantwortlich für den Soundtrack. Während JAMES NEWTON HOWARD und CHRIS BACON für den Original-Score sorgten.
Eine beschauliche Strasse, irgendwo in einer britischen Wohnsiedlung. Nicht 1597, sondern heute. Vorgärten prägen das Äußere. In denen „leben“ unerkannt Gartenzwerge. Ähnlich wie bei „Toy Story“ „bewegen“ sie sich erst, wenn Mensch nicht hin-/zuschaut. Die einen tragen rote Zipfelmützen, die von Graf Zinnoberrot, die anderen, die von Gräfin Blaublut, blaue. Man ist sich spinnefeind. Genauso übrigens wie ihre dazugehörigen Doppelreihenhausbesitzer, Mr. Capulet (rot) und Miss Montague (blau). Sabotageakte sind an der Tagesordnung. Sowie ein Rasenmäherrennen, bei dem schon mal heftig-böse getrickst wird. Um zu gewinnen.
Gnomeo, kein strahlender Prinz, sondern ein gemeiner Normalo-Zwerg aus dem blauen Clan, trifft Julia, die Tochter von Graf Rot. Natürlich – Liebe auf den ersten Blitz. Verbotene Liebe. Die alle Grenzen sprengt. Doch der kriegerische Alltag ist in vollem Gange und nimmt keine Rücksicht auf zwei verliebte zwergische Gören. Kann es also, anders als in der klassischen Shakespeare-Tragödie von Annodunnemal, diesmal wenigstens ein Happy-End geben? Oder hoffen auch hier die Schmachtenden vergeblich auf ihr gemeinsames Glück??? Raten Sie doch mal…
Hübsche Anspielungen sind an der komischen Tagesordnung. Wie etwa an das berühmte Rosenbett vom „Oscar“-Hit „American Beauty“. Oder an „Findet Nemo“-PIXAR-Aktionen. Oder an den „schrägen“ Badeanzug von Ferkel „Borat“. Ebenso sind kecke Mitwirkende mit von der bunten Mützen-Party wie ein stummer Pilz, ein geschwätziger Plastik-Flamingo, der von seiner großen Liebe jahrelang getrennt und in einem Gartenhäuschen abgestellt war, eine liebestolle Wasserspender-Froschfrau, ein Monster-Rasenmäher namens „Terrafirminator“, ein dümmlicher Plastik-Hirsch sowie augenlose Minihelfer-Zwerge. Während „Julchen“ schon mal als asiatisch vermummte „Schwertkämpferin“ durch die Szenerie hüpft, um eine Orchidee zu fangen. Und dann tritt William Shakespeare höchstpersönlich auf, als Denkmal im Park. Und weiß natürlich, dies alles kann nur böse enden…
Was lernen wir – selbst bei den Keramik-Zwergen ist Hass, ist Rassismus-pur angesagt. Blinder Farben-Hass. Abgefedert natürlich, kindgerecht zubereitet. Auf Amüsement getrimmt. Allerdings im Original besser anzuhören (mit Stimmen von James McAvoy/Gnomeo, Emily Blunt/Julia, Michael Caine/Graf Rot, Maggie Smith/Gräfin Blau und Jason Statham/Fiesling Tybalt sowie Ozzy Osbourne als „Bambi in black“) als in der deutschen Sprache, die sich – in Nebenfiguren – mit bayerischen und norddeutschen Akzenten teilweise deplaziert anhört. In den Hauptfiguren stimmen allerdings die Stimmen von Bürger Lars Dietrich als Gnomeo und Anke Engelke als Frosch Nanette.
„Liebe versetzt Zwerge“, signalisiert die Presseheft-Überschrift: „Gnomeo und Julia“, eine Produktion der Disney-Firmentochter „Miramax“ (was hätte wohl PIXAR daraus veranstaltet?), pendelt zwischen niedlich, witzig und piefig. Bzw. umgekehrt (= 3 PÖNIs im Original; 2 ½ für die deutsche Fassung).