Geh und lebe Kritik

GEH UND LEBE“ von Radu Mihaileanu (Fr/Israel/Belgien/It 2005; 140 Minuten; Start D: 06.04.2006); einem Franzosen rumänischer Herkunft, der mit seinem 98er Holocaust-Film “Zug des Lebens“ weltweite Aufmerksamkeit bekam. In dieser Co- Produktion Frankreich/Israel von 2004 erzählt er von einem bislang weithin unbekannten Kapitel jüdischer Geschichte.

Mit der “Operation Moses“ wurden Mitte der 80er Jahre Tausende von äthiopischen Juden vom israelischen Geheimdienst und mit Hilfe der USA aus dem Sudan
geholt, um sie vor Verfolgung und Hungersnot zu retten. Das ist der Ausgangspunkt dieser Tragikomödie: Eine Mutter trennt sich von ihrem 9jährigen Sohn, damit er überleben kann. Sie, eine äthiopische Christin, gibt ihn als Juden aus und schickt ihn nach Israel. Dort muss der dunkelhäutige Junge seine Wurzeln verleugnen und eine neue Identität annehmen. Über einen Zeitraum von 20 Jahren werden Fragen nach Identität und Heimatlosigkeit sensibel wie phantasievoll aufgespürt. Ein unter die Haut gehender, mitreißender, emotionaler und dabei sehr aufwühlender, mitteilsamer Film, der bislang 15 Festival-Preise, darunter den “PanoramaPublikumspreis“ bei der Berlinale von 2005, zugesprochen bekam (= 4 PÖNIs).

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