DER FREIE WILLE

DER FREIE WILLE“ von Matthias Glasner (Co-B, Co-Prod., K+R; D2006; 163 Minuten; Start D: 24.08.2006); der im Kino bislang kaum auffiel („Sexy Sadie“/1996). Hier erzählt er, 163 Minuten lang, von einem Triebtäter, der nach einer bestialischen Vergewaltigung mehrere Jahre im Maßregelvollzug verbracht hat, sich nun entlassen – trotz eines armseligen/desinteressierten Sozialarbeiters als „Aufpasser“ – um ein normales Alltagsleben bemüht, aber erneut seinen Trieb nicht unter Kontrolle hat/bekommt. Parallel verläuft die arg konstruierte, wenig nachvollziehbare Geschichte einer 27jährigen, die sich endlich von ihrem Vater lösen kann (der sie möglicherweise permanent missbraucht hat) und nun „draußen“ ausgerechnet auf Triebmolch Theo trifft.

Der bereits im diesjährigen Berlinale-Wettbewerb sehr kontrovers aufgenommene deutsche Film ist ERBÄRMLICH. Weil er nicht provoziert, sondern ekelt. Weil er glaubt, „wichtige Realismusnähe“ in einer ausführlichen Vergewaltigungsszene am Anfang darbieten zu müssen. Weil er sich einen Dreck um jedwedes Opfer schert, sondern nur stur/starr/ausdauernd jenen „armen Typen“, jenen frustrierten, verschlossenen, frauenhassenden, latent-aggressiven, primitiven Theo, beschreibt, den JÜRGEN VOGEL düster-dauerblickend ebenso dämonisch/grauslich/nah vorführt.

Merke: Immer, wenn er die Augenbraue hebt, kommt der Trieb. Dafür bekam Jürgen Vogel auf der Berlinale den „Silbernen Bären“ für eine „herausragende künstlerische Leistung“ (= keine Bewertung möglich/nur abscheulich/widerlich bzw. abstoßend).

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