An dieser Stelle wird nun ein Film besprochen, der sich schon heute einen Platz in der Filmgeschichte erobert hat. Denn wer da glaubte, KINO könnte und würde sich nie mehr verändern und steigern, hätte nur noch einige technische Verbesserungen anzupreisen, hat sich gründlich geirrt. Jetzt gibt es ihn schon den ersten Film des 21. Jahrhunderts. Titel: „FALSCHES SPIEL MIT ROGER RABBIT“ von Robert Zemeckis (USA 1988; 104 Minuten; Start D: 27.10.1988).
Die andere, neue, zauberhafte Seite von Hollywood. Eine Welt, in der die Menschen mit bekannten wie unbekannten Zeichentrickfiguren, genannt Toons, mehr oder weniger vergnüglich zusammenleben. Für den ausgebrannten, heruntergekommenen Detektiv Eddie Valiant weniger, denn ein Toon sorgte einst für den Tod seines Bruders. Seitdem grollt er mit seinem Leben und diesen brüllenden, hektischen kleinen oder großen Toons um sich herum. Dennoch nimmt er dann den Auftrag an, einen von ihnen, den quicklebendigen, irrwitzigen Fernseh-Star-Hasen Roger Rabbit, aus der Patsche zu helfen. Roger ist unter merkwürdigen Umständen unter Mordverdacht geraten, und ein schurkischer Richter und seine fiesen Polizei-Wiesel suchen ihn, um ihn fertigzumachen. Also müssen Eddie und Roger knallhart zusammenarbeiten.
Natürlich kommt es dann wie es bei einem zünftigen Räuber – und – Gendarm – Thema kommen muss: Eddie und Roger kommen einem ganz ausgefeimten Verbrechen und Verbrecher auf die Spur. Stichwort: Immobilien – Spekulationen in Hollywood und Umgebung. Dabei geht e nicht nur um Geld und Macht, sondern auch um die Existenz aller Toons. Und deshalb schreiten auch andere nette Comic-Figuren helfend ein. Wie beispielsweise Baby Herman, ein ulkiger kleiner Macho.
“Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ ist ein Knaller. Tricks und “Realität“ vereinen sich zu einer unglaublichen, so noch nie zuvor gesehenen Perfektion und Leidenschaft. Hier waren und sind Besessene am Werk. In einem tollkühnen, ausgeflippten, köstlich-schrägen Spaß, der alles in den Schatten stellt, was Disney je auf die Leinwand brachte. Witz, Charme, Raffinesse, Tempo und eine ungeheure Wucht von Film-Lust vereinen sich zu einem Feuerwerk an Top-Unterhaltung. Dabei müssen natürlich zwangsläufig die “menschlichen“ Akteure wie der genervte Schnüffler Bob Hoskins zurückstecken. Denn die Arena gehört eindeutig IHNEN: Diesen liebenswerten, chaotischen, irren Toons. Allen voran dabei natürlich ROGER RABBIT, dieser tolle Schelm und Stimmungsmacher. “Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ ist wirklich Kino, wie es zuvor noch nie zu sehen war. Grandios, überrumpelnd, verblüffend. Es ist ein Film der Superlative…(= 5 PÖNIs).