DER EWIGE GÄRTNER

DER EWIGE GÄRTNER“ von Fernando Meirelles (GB/D 2005; 129 Minuten; Start D: 12.01.2006); einem brasilianischen Filmemacher, der sich vor 3 Jahren mit dem 4fach „Oscar“-nominierten Sozialdrama „City of God“ (über die Slums von Rio de Janeiro) in den Cineasten-Chefsessel katapultiert hat. Hier, bei dieser britisch-deutschen Co-Produktion aus dem Vorjahr, adaptierte er den gleichnamigen Roman des heute 74jährigen englischen Bestseller-Autoren und ehemaligen Geheimdienst-Mitarbeiters John Le Carré, dessen (bislang 19) Romane schon des Öfteren Pate für bessere Spannungsfilme waren („Der Spion, der aus der Kälte kam“/1963; „Das Rußlandhaus“; „Der Schneider von Panama“).

Dabei im Blick- und Mittelpunkt: Ein eher sanftmütiger, geduldiger, „verschlafener“ und viel lieber „wegsehender“, im Grunde also „unpolitischer“ britischer UN-Mitarbeiter namens Justin Quayle. Jedweder Ehrgeiz ist ihm fremd, viel lieber (und engagierter) kümmert er sich um die Gartenarbeit. Doch als er die erheblich jüngere britische Politaktivistin Tessa heiratet, ist es mit der Ruhe für ihn vorbei. Denn Tessa zeigt sich ebenso leidenschaftlich wie vollkommen unangepasst, politisch engagiert und zielstrebig. Als sie in Kenia einem milliardenschweren Komplott zwischen der mächtigen Pharmaindustrie (bzw. einem global agierenden Pharmaunternehmen) und korrupten Regierungsstellen zu nahe auf die Schliche kommt, wird sie umgebracht. Doch Justin will an die verlautete „Beziehungstat“ nicht glauben und beginnt, auf eigene Faust zu recherchieren. Verlässt erstmals seinen sicheren „Glockenturm“ und begibt sich ebenfalls in große Gefahr.

Beeindruckender Spannungsfilm: Als überzeugende Mischung aus Melodram, Thriller und Politfilm. Mit einem brisanten, aktuellen (Dauer-)Thema: Multinationale Profitgier, die über (viele) Leichen geht; der ewige Ausbeutungskontinent AFRIKA. Ein rasanter, kluger, mit vielen hintergründig- widerborstigen thematischen Pfeilen ausgestatteter Klasse-Film, dessen wütende Botschaft beeindruckt. In den Hauptrollen überzeugen RALPH FIENNES („Schindlers Liste“; „Der englische Patient“), RACHEL WEISZ („Die Mumie“; als Partnerin von Brendan Fraser); Danny Huston und BILL NIGHTY („Still Crazy“; „Tatsächlich…Liebe“) als exquisiter Diplomaten-Schurke. Ein ebenso anspruchsvoller wie vorzüglich unterhaltender Stoff und Kinofilm (= 4 PÖNIs).

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